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Bohemian Rhapsody: 5 Gründe, warum du dir den Queen-Film im Kino ansehen solltest

Joseph Mazzello, Rami Malek, and Ben Hardy in Bohemian Rhapsody (2018) Twentieth Century Fox Film Corporation Los Angeles CA PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY 33597_002THA
Rami Malek als Freddie Mercury in "Bohemian Rhapsody"Bild: Imago/Cinema Publishers Collection/Montage Watson
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Ab ins Kino mit dir! 5 Highlights des Queen-Films "Bohemian Rhapsody"

26.10.2018, 20:01
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Boom – boom – klatsch.
Boom – boom – klatsch.
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Kannst du das GIF hören? Aber sicher doch. "We Will Rock You" kann man sogar dann mitklatschen und -stampfen, wenn man sonst keinen anderen Song von Queen kennt. Queen gilt als eine der bisher weltweit erfolgreichsten Bands der Welt  – und die Geschichte der Band kommt unter dem Titel "Bohemian Rhapsody" am Mittwoch, den 31. Oktober, in die Kinos. Genauer gesagt: die ihres Sängers Freddie Mercury. 

Aber lohnt sich der Gang ins Kino?

Kleiner Spoiler: Oh yes. Denn ob du nun ein Fan von Freddie Mercury, Queen, beidem oder weder noch bist: Jeder Mensch, der auch nur den klitzekleinsten Funken Musikalität in sich trägt, wird hier mindestens mit Gänsehaut, wahrscheinlich auch noch mit dem einen oder anderen Tränchen im Augenwinkel im Kinosessel sitzen. Aber fangen wir doch von vorn an. Wir liefern dir 5 Gründe dafür, warum "Bohemian Rhapsody" absolut sehenswert ist!

"Ready, Freddie?"

Rami Malek.

"Bohemian Rhapsody" steht und fällt mit Freddie Mercury – beziehungsweise mit dem Mann, der in die Rolle des Sängers schlüpft: Rami Malek, den du vielleicht aus der Serie "Mr. Robot" kennst.

Genau. Er hier. 

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Und während Mr. Malek von vornherein schon ein einprägsames Gesicht hat, wird er im Film zu einer glaubhaften Kopie vom markanten Mr. Mercury – samt (etwas übertriebenem) Überbiss und Lispeln. Und Stimme. Denn man glaubt es kaum: Rami Malek singt im Film nicht nur selbst, sondern spielt auch noch selbst Klavier und performt die Konzertszenen.

Und das sieht dann so aus:

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Aber weil Freddie Mercurys Leben eben nicht nur aus Friede, Freude und Musik bestand, ist hier noch mehr schauspielerisches Talent gefragt: Denn von seinen Anfängen als Flughafen-Arbeitskraft über seine pompösen Partys bis hin zu seinem körperlichen Abbau wird in diesem 135-Minuten-Film quasi eine ganze Soap verpackt, mit jeder Menge Auf und Ab, das – zugegebenermaßen – zugunsten der Dramaturgie auch mal von der Realität abweicht.

Das Drama.

Uh yeah.

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Anfangs ist "Bohemian Rhapsody" die Erfolgsgeschichte eines Mannes: Freddie, zu dem Zeitpunkt noch "Farrokh Bulsara", schuftet am Flughafen, wird von seinen Kollegen rassistisch (und fälschlicherweise) als "Paki" bezeichnet, und hat eigentlich nur einen großen Traum: Die Musik. Nach einem Auftritt der Band Smile in einem Club versucht er, sich den plötzlich Sänger-losen Bandmitgliedern Brian May und Roger Taylor als Frontmann schmackhaft zu machen. 

"Not with those teeth, mate", bekommt er zu hören.

Woraufhin er die beiden davon überzeugt, dass "mehr Mund" (Mercury wurde mit vier Zähnen zu viel geboren) eben auch "mehr Stimme" bedeutet.

Und deswegen kann man dieses GIF auch (fast) hören:

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Hals über Kopf stürzen sich die Jungs von Smile, zu denen sich bald auch der Bassist John Deacon gesellt, in eine Karriere, die auf der Leinwand sehr schnell in die Gänge zu kommen scheint. Ganz so ruckzuck ging es in Wahrheit dann doch nicht – aber gut 15 Jahre Bandgeschichte in 135 Minuten Film zu quetschen, ist auch kein Kinderspiel. Und tatsächlich geht es in "Bohemian Rhapsody" ja auch nicht nur um die Chronologie von Queen, sondern vor allem um Freddie Mercurys dramatisches Privatleben, das er zu Lebzeiten immer aus den Medien herauszuhalten versuchte, weswegen er erst kurz vor seinem Tod öffentlich bekanntgab, an Aids erkrankt zu sein.

Anstatt sich aber ausschließlich auf seine Erkrankung zu konzentrieren, handelt "Bohemian Rhapsody" vor allem vom Zwischenmenschlichen: Den Beziehungen der Bandmitglieder untereinander und Freddies kompliziertem Liebesleben.

Die Lovestory.

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Freddie Mercury stand auch auf Männer. Als er sich gegenüber seiner Verlobten Mary als bisexuell outet, ist das für niemanden eine Überraschung; nicht mal für Mary. Was jedoch wirklich überraschend ist, ist die ungewöhnliche Liebesgeschichte, die in diesem Film steckt: Freddie begreift allmählich, dass er sich (auch) zu Männern hingezogen fühlt – und dennoch nie so richtig von Mary loslassen kann.

"I wrote it for Mary."
"If you say so."​
Freddie und Paul

Als er sich schließlich mit seinen Bandkollegen auf einer Farm vom Rest der Welt abschottet, um das Album "A Night At The Opera" und natürlich die Single "Bohemian Rhapsody" zu schreiben, spielt er seinem Manager Paul einen Song vor, den er für Mary geschrieben hat. Das scheint Paul jedoch gar nicht zu gefallen – und die Szene, die zwischen den beiden folgt, lässt endlich Freddies Weigerung, sich mit seiner Sexualität auseinanderzusetzen, durchblicken.

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Schließlich ist Freddie hin- und hergerissen zwischen seiner Liebe für Mary und der für Paul. Und auch wenn hier sicher nicht alles zu 100% realitätsgetreu im Drehbuch landete, ist diese Liebesgeschichte eben doch eine, die man so nicht jede Woche im Kino sieht. Und geht genau deswegen mehr ans Herz als 08/15-Lovestories.

Das ganze Drama in einem Zitat:

"What do you want from me?", fragt Mary.
"Almost everything",
antwortet Freddie.

Die Optik.

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Hast du selbst schon mal vor einem Publikum aus Hunderttausenden Menschen performt? Vermutlich nicht. (Und wenn doch: Läuft bei dir!) Freddie Mercury schon. Und obwohl die Menschenmassen in "Bohemian Rhapsody", vor denen die Schauspieler im Film auftreten, größtenteils animiert sind, kriegt man bei diesem Anblick doch Gänsehaut, als sei man selbst dabei. 

"They're all singing, thousands of them. They're all singing to you", staunt Mary.

Man merkt deutlich, dass sich die Macher hier nicht haben lumpen lassen: Eine Bühnenshow nach der anderen huscht über die Leinwand. Gab es jemals einen Film mit so vielen Konzertszenen? Und obwohl sich diese Szenen alle recht ähnlich sind, sticht dabei immer eines hervor: Die Outfits. Denn oh wow, Rami Malek darf hier in ein extravagantes Kostüm nach dem anderen schlüpfen. 

Was ja auch sehr realitätsgetreu ist.

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Romantik, Mode, Drama, alles schön und gut: Letztlich geht es in diesem über zwei Stunden langen Film ja vorrangig um eines – das auch wirklich nicht zu kurz kommt...

DIE MUSIK.

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"Galileo, Galileo, Galileo, Galileo, Galileo, Figarooo..."

Sechs Minuten lang ist der Song, der dem Film seinen Titel gibt, und voller Wörter, die du vielleicht nicht mal verstehst oder die auch einfach keinen offensichtlichen Sinn ergeben. Und gerade deshalb macht es Spaß, die Entstehung dieses Songs quasi live mitzuerleben – und zu sehen, wie Roger Taylor, der Drummer der Band, geschätzte 100x "Galileo" ins Mikrofon zwitschert, höher, immer höher. 

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Aber mal ganz abgesehen von dem ganzen Drumherum, der Entstehungsgeschichte der Musik oder dem Ärger mit den Labelchefs: Der Film ist musikalisch einfach der Hammer, Punkt. Nicht ohne Grund zählt der Soundtrack ganze 22 Songs. Es vergehen kaum fünf Minuten ohne musikalische Untermalung. Unser persönliches Highlight: Ein Musikvideo-artiger Zusammenschnitt aus Einblicken in Freddies Partyleben in Schwulenclubs – dazu die wohl bekannteste Bassmelodie der Musikgeschichte. Und schon ertappst du dich selbst dabei, wie deine Lippen still mitsingen:

"De-de-düm-düm-düm –
Another one bites the dust..."

Wer das große Pech hatte, Queen und Freddie Mercury nie live gesehen zu haben, kommt hier vor allem am Ende auf seine Kosten: Der 20-minütige Auftritt von Queen beim "Live Aid"-Wohltätigkeitskonzert 1985, das damals über eine Milliarde Menschen vor dem Fernseher mitverfolgten, wurde hier (fast) komplett nachgespielt.

Und spätestens jetzt freust du dich, wenn du dir ein Kino mit gutem Sound ausgesucht hast...

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Fazit: Gucken – ja oder nein?

"Bohemian Rhapsody" sollte unbedingt auf deiner Kino-Watchlist stehen, wenn du...
a) ... auf Musikfilme stehst – und vor allem auf solche, in denen wirklich viel Musik vorkommt;
b) ... dir einen der am heißesten erwarteten Filme dieses Jahres ansehen möchtest, der sicherlich auch bei den verschiedenen Filmpreisverleihungen absahnen wird;
c) ... ohnehin Queen und/oder Freddie Mercury magst. Ganz ehrlich, was überlegst du da noch?
Du solltest ihn dir nicht ansehen, wenn du...
a) ... eine vollkommen realistische Dokumentation der Queen-Geschichte sehen möchtest, denn hier ist nicht alles historisch korrekt;
b) ... keine Musik magst. WAS!?

Wenn du uns nicht glaubst, sieh dir den Trailer an:

Also, ab ins Kino! "Bohemian Rhapsody" gibt es ab dem 31. Oktober zu sehen. Schreib uns doch, ob dir der Film gefallen hat. 

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