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1,4 Milliarden Touristenankünfte wurden allein im vergangenen Jahr gezählt, die Zahl verkaufter Flugtickets ist seit den 1950er Jahren in die Höhe geschossen, die Kreuzfahrt boomt – und ein Ende ist nicht in Sicht.
Eine Übersicht in fünf Grafiken:
Der Strand von Rio de Janeiro. Bild: Getty/iStock Editorial/filipefrazao
25 Millionen Touristen weltweit zählte man vor 70 Jahren in einem Jahr. Im Verhältnis zu den 2,5 Milliarden Bewohnern, die 1950 auf unserem Planeten lebten, ergab das genau einen Touristen auf 100 Erdbewohner.
Seither ist die Zahl der jährlichen Touristen laut der Welttourismus-Organisation UNWTO rasant angestiegen: 1,4 Milliarden Touristenankünfte wurden 2018 registriert. Von 100 Erdbewohnern reisen also im Schnitt 18.
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Im Jahr 1950 bewegten sich zwei Drittel der Touristen weltweit in (oder nach) Europa. Auch wenn Europa heute mit rund 50 Prozent noch immer mit Abstand die wichtigste touristische Region ist – Asien (inklusive Pazifik) hat gewaltig aufgeholt: 2018 wurde bereits jeder vierte Tourist in dieser Region gezählt.
Die Entwicklung kommt vor allem daher, dass sich in den Schwellenländern Indien und China immer mehr Menschen das Reisen überhaupt leisten können (siehe auch Punkt 5).
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Fliegen liegt im Trend. Im Jahr 1914 wurden noch rund 1200 Flugtickets verkauft, 1936 (also gut 20 Jahre später) vertausendfachte sich die Zahl bereits auf 1.300.000 Tickets. Natürlich beinhaltet die Grafik auch an Geschäftsreisende verkaufte Tickets. Doch eindrücklich ist das Wachstum dennoch – inzwischen hat sich der Verkauf von Flugtickets nämlich gleich nochmals vertausendfacht: Im Jahr 2013 lag die Zahl der Flugtickets bereits bei über drei Milliarden.
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Auch wenn in letzter Zeit vermehrt über die schlechte Ökobilanz von Kreuzfahrten berichtet wurde: Ferien auf dem Schiff boomen. 26 Millionen Leute machten 2018 eine Kreuzfahrt – Tendenz weiter steigend.
Barcelona, Dubrovnik oder Venedig – sie alle leiden mittlerweile unter den Kreuzfahrt-Touristen, die meist nur als Tagestouristen die Stadt (über)bevölkern, wenig Geld liegen lassen und die Straßen verstopfen.
Tourismus ist einer der am schnellsten wachsenden Wirtschaftssektoren der Welt. Seit acht Jahren wächst er stärker als die Weltwirtschaft, und laut Prognosen wird das so bleiben.
Die 2011 für das Jahr 2030 von der Welttourismusorganisation (UNWTO) prognostizierte Zahl von 1,8 Milliarden Touristinnen und Touristen, die ins Ausland reisen, könnten schon Mitte der 2020er erreicht werden, glaubt das deutsche Bundeswirtschaftsministerium.
Einer der Treiber dieser Entwicklung: Der Anteil der Mittelschicht an der Weltbevölkerung wächst und damit auch der Anteil Menschen, die sich das Reisen leisten können.
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Als Treiber zeigt sich vor allem auch der Wohlstand in bevölkerungsreichen Schwellenländern wie China und Indien.
In China machte 2002 der Mittelstand 4 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Ein Jahrzehnt später lag die Zahl schon bei 31 Prozent oder 420 Millionen Menschen.
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Auch der Tourismus nach Deutschland verzeichnet Rekordzahlen. Laut den Zahlen des Deutschen Tourismusverbandes stieg die Zahl der Übernachtungen 2018 auf 478 Millionen, ein Plus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 87,7 Millionen Übernachtungen wurden von Touristen aus dem Ausland gebucht.
Inländische und ausländische Touristen gaben laut einer Studie, die das Bundeswirtschaftsministerium veröffentlichte, 2015 287,2 Prozent aus, ein Plus von 3,2 Prozent im Vergleich zu 2010.
Und auch die Deutschen selbst verreisen so viel wie noch nie. Laut einer repräsentativen Umfrage der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen packten 62 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung ihren Koffer, um wegzufahren oder –fliegen.