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Lidl und Edeka: Was mit altem Brot passiert, dass nicht mehr verkauft wird

Woman choosing food from a supermarket
Backwaren aus dem Discounter oder Supermarkt sind meist günstiger. Aber wie können die Anbieter den Bedarf an Backwaren steuern – damit am Ende nicht weggeworfen wird?Bild: iStockphoto
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Das machen Lidl und Edeka mit Brot, das nicht mehr verkauft wird

15.11.2019, 16:25
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In fast jedem Discounter oder Supermarkt wabert an einer Stelle des Ladens der Duft von frisch gebackenen Brötchen durch die Luft: Die meisten Filialen von Lidl, Edeka, Aldi und anderen namhaften Ketten bieten im Automaten aufgebackene Waren an.

Der Gang zum Discounter für Backwaren lohnt sich preislich: Während beim Bäcker zum Beispiel eine Brezel gerne mal 80 Cent kosten kann, verlangt Lidl beispielsweise nur 29 Cent. Im Supermarkt kosten sie meist nur geringfügig mehr.

Was machen Lidl, Edeka oder Aldi mit alten Backwaren?

So lässt sich auf jeden Fall Geld sparen – aber auch guten Gewissens? Denn was passiert mit den Backwaren, die an einem Tag nicht verkauft werden? Landen diese etwa im Müll?

Laut einer Anfrage von "Chip" versuchen die meisten Anbieter – darunter Aldi, Lidl und Penny –, sich an der Nachfrage zu orientieren. Kaufen die Kunden tagsüber weniger, wird eben weniger aufgebacken.

Eine weitere Maßnahme, um weniger Backwaren wegzuwerfen, ist, sie am nächsten Tag reduziert anzubieten, wie Rewe es zum Beispiel macht. Auch geben alle Discounter und Supermärkte, die "Chip" angefragt hat, an, essbare Brötchen und Brote an Einrichtungen wie die Tafel weiterzugeben.

Und was passiert, wenn die Backwaren nicht mehr genießbar sind?

Für diesen Fall haben Lidl und Edeka Lösungen gefunden, wie es auf "Chip" heißt. So gibt ein Pressesprecher von Lidl an, dass Brote und Brötchen zu Tierfutter verarbeitet werden:

"Backwaren, die nicht mehr verkaufsfähig sind und nicht mehr gespendet werden können, geben wir an weiterverarbeitende Betriebe ab. Diese verwenden sie unter anderem zur Herstellung von Tierfuttermittel."

Laut einer Studie des WWF von 2018 jedoch kann das zum Problem werden: Denn häufig werde zum Beispiel Brot, das in Plastik verpackt ist, gemeinsam mit der Verpackung zerkleinert. Die Plastikteile sollen bei der Weiterverarbeitung zwar wieder herausgefischt werden. Trotzdem könnten Mikroplastikteilchen in Tiernahrung gelangen.

Edeka wiederum antwortet, sie würden die Backwaren auch zu Paniermehl verarbeiten. Die Anfrage von "Chip" zeigt, dass die Discounter und Supermärkte zumindest Strategien haben, um die Backwaren nicht zu verschwenden.

Was kannst du selbst mit alten Backwaren tun?

Wenn deine Brötchen oder dein Brot trocken und hart werden, musst du sie nicht unbedingt entsorgen. Hier ein paar Tipps, was du mit alten Backwaren tun kannst:

  • Oft kannst du Brötchen oder Brot, die nicht mehr ganz frisch sind, leicht mit Wasser befeuchten und im Backofen ein paar Minuten lang backen. Dann sind sie wieder frisch.
  • Was Edeka in den Filialen macht, kannst auch du zu Hause tun: Zum Beispiel harte Brötchen mit einer Reibe oder der Küchenmaschine zu Paniermehl verarbeiten.
  • Eine weitere Idee: Brotchips machen. Das trockene Brötchen oder Brot in dünne Scheiben schneiden und im Ofen backen, bis sie knusprig werden.

Vorsicht allerdings, wenn deine Backwaren schimmeln. Selbst wenn du nur ein wenig Schimmel siehst, ist dann schon die ganze Backware befallen. Also weg damit – oder, noch besser, schauen, dass es nicht so weit kommt.

(ak)

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