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Urlaub: Airbnb-Konkurrent Sonder ist insolvent – Gäste müssen direkt gehen

Marriott beendete die Geschäftsbeziehung mit der betroffenen Firma.
Marriott beendete die Geschäftsbeziehung mit der betroffenen Firma.Bild: IMAGO / Depositphotos
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Hotelkette Sonder insolvent: Gäste werden während des Aufenthalts rausgeschmissen

Das internationale Hotelunternehmen Marriott beendete die geschäftliche Beziehung zu einer Partnerfirma, die daraufhin Insolvenz anmeldete. Gäste mussten ihre Hotelzimmer verlassen.
12.11.2025, 18:0412.11.2025, 18:04

Die finanziell ernste Lage des Kurzzeitvermieters Sonders wurde zusätzlich verschärft, als der Lizenzvertrag mit Mariott beendet wurde. Mittlerweile musste Sonder Insolvenz anmelden.

Sonder hatte seit 2020 Probleme

Sonder wurde einst als Konkurrent von Airbnb bezeichnet und galt mit einem Wert von fast zwei Milliarden US-Dollar als Einhorn. So werden Start-up-Unternehmen bezeichnet, die mehr als eine Milliarde US-Dollar Marktbewertung erhalten.

Das Unternehmen hatte sich, ähnlich wie Airbnb, auf die Vermietung von möblierten Apartments spezialisiert. Seit der Corona-Pandemie kämpfte Sonder mit ernsten finanziellen Schwierigkeiten. Ein Lizenzvertrag, der im August 2024 unterschrieben wurde, sollte die letzte Rettung für das Unternehmen sein.

Technische Probleme erschweren Zusammenarbeit

Laut "IT Boltwise" sah die Theorie so aus: Der Vertrag mit Marriott sollte ermöglichen, dass Sonder-Apartments über die Bonvoy-Website von Marriott gebucht werden konnten – aber eben nur theoretisch.

In der Praxis gab es Probleme, die Website technisch zu integrieren. Das verursachte hohe Kosten und einen starken Umsatzrückgang.

Marriott berichtete in einer Pressemitteilung, dass die Lizenzvereinbarung mit Sonder aufgrund eines Zahlungsausfalls nicht mehr in Kraft sei.

Gäste müssen Hotelzimmer verlassen

Mehrere Gäste berichten davon, dass sie ihre Hotelzimmer mit wenig Vorwarnung räumen mussten, nicht einmal 24 Stunden vorher wurden sie darüber informiert. Viele erhielten E-Mails, in denen sie darauf hingewiesen wurden, dass sie den Aufenthalt am Folgetag bis spätestens 9 Uhr zu beenden haben.

Sie sprechen von chaotischen Szenen, auf Unterstützung von Marriott konnten sie sich dabei nicht verlassen. Die Hotelkette half demnach weder bei der Suche neuer Unterkünfte noch bot sie bessere Preise an.

Die Creatorin "jurassicave" richtet dabei noch einen ironischen Dank an Marriott. Die Konkurrenz schläft nicht: So kommentiert der offizielle Account von Hilton: "Wir würden gern sehen, wie wir dir helfen können. Wir schicken dir eine DM!"

Kunden verlieren Vetrauen in Marriott

Dass die Partnerschaft so abrupt beendet wurde und Gäste spontan ihre Hotelzimmer verlassen mussten, stellt auch Marriott in ein schlechtes Licht.

Steve McGraw berichtet im "Business Insider", dass er mit seiner Tochter und der neu- und frühgeborenen Enkeltochter einen 17-tägigen Aufenthalt in New York gebucht hatte. Er, der Elite-Status im Marriott-Bonvoy-Programm besitzt, musste laut eigener Aussage mehrere Tausend Dollar investieren, um eine neue Unterkunft zu finanzieren. "Sie haben uns sehr schlecht behandelt", beschreibt er die Situation.

Marriott International erklärte in einer Pressemitteilung, dass die sofortige Priorität darin liege, Gäste zu unterstützen, die zukünftige Aufenthalte in Sonder-Objekten geplant haben.

Betroffenen Urlauber:innen, die entweder über die Website von Marriott oder die Marriott-Bonvoy-App ihren Urlaub gebucht haben, werden kontaktiert und müssen sich nicht aktiv kümmern. Auf diese Weise sollen Umbuchungen und Rückerstattungen geregelt werden. Nicht ganz so einfach wird es für alle, die über Drittanbieter oder (Online-)Reisebüros gebucht haben: Sie sollen sich aktiv an die Anbieter wenden.

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