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Ryanair: Südafrikanische Passagiere sollen diskriminierenden Wissenstest ablegen

FILE - A Ryanair plane parks at the airport in Weeze, Germany, Sept. 12, 2018. Budget airline Ryanair says it's forcing South African travellers to the U.K. to do a test in the Afrikaans language ...
Die irische Fluggesellschaft Ryanair sorgt mit einem Fragebogen für südafrikanische Passagiere für Empörung.Bild: ap / Martin Meissner
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Ryanair sorgt für Empörung: Südafrikanische Passagiere müssen Wissenstest ablegen

07.06.2022, 15:46
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Südafrikanische Passagiere, die mit Ryanair in Großbritannien einreisen wollen, müssen laut übereinstimmenden Medienberichten einen Wissenstest ablegen. Darin sollen sie beweisen, dass sie wirklich Südafrikaner sind. Auf Twitter wurde der Fragebogen geteilt und sorgt für große Empörung.

Ryanair wird Diskriminierung vorgeworfen

Der irischen Fluggesellschaft Ryanair wird dabei von Betroffenen vor allem Diskriminierung vorgeworfen. Denn der Wissenstest wurde nur in Afrikaans ausgeteilt. Dabei ist Afrikaans nur eine von mehreren Amtssprachen in Südafrika und wird nur von einer überwiegend weißen Minderheit der Bevölkerung gesprochen.

Betroffene klagten außerdem, es erinnere an das Unterdrückungssystem aus der Zeit der als Apartheid bezeichneten Benachteiligung von Menschen nicht-europäischer Abstammung in dem Land.

In dem Fragebogen selbst will Ryanair offenbar herausfinden, wie gut sich der Passagier oder die Passagierin mit Südafrika auskennt. 15 Fragen müssen dazu beantwortet werden. Einige der Fragen lauten: Auf welcher Straßenseite fährt man in Südafrika? Was ist Südafrikas Nationalpflanze? Was sind Südafrikas Nationalfarben?

Experten kritisieren Wissenstest

Für Steven Gruzd vom Institut für internationale Angelegenheiten in Johannesburg sagte gegenüber der "Bild"-Zeitung: "Dieser Test ist völlig lächerlich und kindisch. Er ist auch unfair, wenn Südafrikaner kein Afrikaans verstehen. Nicht jeder, der aus Südafrika kommt und international reist, spricht die Sprache."

Außerdem findet er, dass sie schlecht formuliert seien. "So etwas ist beleidigend und zudem völlig unnötig. Es ist unangenehm für Flugreisende und sollte untersucht werden."

Auch David Ansara, Direktor des Zentrums für Risikoanalyse in Johannesburg, ordnet den Wissenstest von Ryanair gegenüber "Bild" ein. "Ryanairs Vorgehen ist offenbar eine unbeholfene Reaktion darauf, dass von vielen Behörden davon ausgegangen wird, dass man südafrikanischen Ausweisdokumenten nicht mehr trauen kann", stellt er fest.

"Dieser Test ist völlig lächerlich und kindisch. Er ist auch unfair, wenn Südafrikaner kein Afrikaans verstehen."
Steven Gruzd, Institut für internationale Angelegenheiten in Johannesburg

Laut Ansara habe das den Hintergrund, dass es eine Reihe von Vorfällen gab, bei denen Terroristen mit illegal beschafften südafrikanischen Reisepässen gereist wären.

Dass das der Grund für das erhöhte Aufkommen von gefälschten südafrikanischen Pässen ist, hat Ryanair auch gegenüber der "Deutschen Presse-Agentur (DPA)" bestätigt.

Von Ryanair heißt es gegenüber der DPA außerdem: "Wenn Passagiere nicht in der Lage sind, den Test auszufüllen, werden ihnen die Flugkosten erstattet." Der Test soll dem Bericht zufolge keine Anforderung britischer Grenzbehörden sein.

Das stellt auch das britische Hochkommissariat in Pretoria auf Twitter klar. Der Wissenstest sei keine Anforderung der britischen Regierung.

(and/Mit Material von dpa)

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