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Stromausfall: Die besten Tipps zur Vorbereitung auf einen "Blackout Deutschland"

Bavaria, Germany - 25 September 2022: Man with lantern in dark room, power failure at home. Light and power in the apartment have gone out *** Mann mit Laterne im dunklen Raum, Stromausfall zuhause. L ...
Es wird empfohlen, ein paar Kerzen für Licht bei einem Stromausfall zu Hause zu haben. Bild: IMAGO / Bihlmayerfotografie
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Was tun, wenn das Licht ausgeht: Die besten Tipps für ein "Blackout"-Szenario

19.10.2022, 10:29
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Einen längeren Stromausfall haben vermutlich die allermeisten Menschen in Deutschland noch nie erlebt. Dass der Strom einfach aus der Steckdose fließt, ist für uns selbstverständlich. Doch leider könnte sich das bald ändern, und das nicht nur, wenn im kommenden Winter alle gleichzeitig ihre frisch erworbenen Heizlüfter anschalten.

Ein "Blackout"-Szenario könnte auch durch einen Hackerangriff zustande kommen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) stellt seit Beginn des Ukraine-Kriegs eine "erhöhte Bedrohungslage" fest. Auch der Verfassungsschutzbericht lässt verlauten, Deutschland müsse sich speziell gegenüber Cyberangriffen verstärkt wappnen.

Ein Blackout wie hier im indischen Dhaka, Bangladesch könnte auch hierzulande passieren.
Ein Blackout wie hier im indischen Dhaka, Bangladesch könnte auch hierzulande passieren.IMAGO / aal.photo

General Carsten Breuer, Befehlshaber des neuen Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr, sagte vergangenes Wochenende der Bild am Sonntag: "Jede Umspannstation, jedes Kraftwerk, jede Pipeline kann attackiert werden, kann ein mögliches Ziel sein." Gemeint sind damit konkret Anschläge auf Infrastruktur und Cyberangriffe. Ein anderes aktuell denkbares Szenario ist der geplante Blackout, der von den Netzbetreibern Tage vorher angekündigt wird, und der, um einen totalen Kollaps zu vermeiden, einzelne Städte oder Stadtteile für eine kurze Zeit vom Netz nimmt.

Was passiert bei einem Stromausfall?

Bei einem flächendeckenden Stromausfall kann überlebenswichtige Infrastruktur ausfallen, wie beispielsweise die Versorgung mit Leitungswasser in mehrstöckigen Häusern, da viele Wasserpumpen elektrisch betrieben werden. Die Heizung bleibt kalt, die meisten Herde funktionieren nicht mehr. An Tankstellen gibt es keinen Treibstoff, da auch dort die Pumpen in den Zapfsäulen nicht mehr laufen. Das mobile Netz, das Festnetz und das Internet fallen aus, wenn die Notstromaggregate der Betreiber leer sind.

Die Kassen in Supermärkten funktionieren nicht mehr, ebenso wie Kühltruhen und elektrische Eingangstüren. Es gibt kein Bargeld mehr an Geldautomaten. Züge und U-Bahnen stehen still, Aufzüge bleiben stecken und Tunnel dunkel. Ein gruseliges Szenario. Doch wie kann man sich vorbereiten? watson hat die wichtigsten Tipps zusammen getragen, wie man sich Zuhause für den Ernstfall wappnen kann.

Batterievorräte anlegen

Der Bundeswehr-General Breuer empfahl in der "Bild am Sonntag" die Anschaffung einer Taschenlampe und genügend Batterien. "Denken Sie jetzt bloß nicht, die habe ich auf dem Handy. Bei einem längeren Stromausfall können Sie das nämlich nicht mehr aufladen. Das Gleiche gilt für ein Radio. Wenn Sie im Ernstfall Informationen erhalten möchten, helfen Ihnen nur batteriebetriebene Geräte, nicht der Laptop oder Fernseher, der an die Steckdose muss."

Mit Solarladegeräten lassen sich Mobiltelefon und Laptop weiter betreiben – zumindest tagsüber.
Mit Solarladegeräten lassen sich Mobiltelefon und Laptop weiter betreiben – zumindest tagsüber.bild: IMAGO / Westend61

Akkus oder Powerbanks für Handy oder Laptop sollte man immer in geladenem Zustand halten. Mit solarbetriebenen Ladegeräten können Akkus oder Handys auch während eines Stromausfalls geladen werden.

Wärme selbst erzeugen

Wer einen Kamin oder Ofen zu Hause hat, sollte sich mit Brennholz, Briketts oder anderen Brennmaterialien eindecken. Selbst mit Teelichtern kann man, wenn auch nur bedingt, heizen – wohlige Atmosphäre inbegriffen: DIY-Bauanleitungen für Teelichtöfen gibt es im Internet. Das setzt aber natürlich einen Vorrat an Teelichtern voraus.

DIY-Heizung selber bauen: Ein Teelicht-Ofen aus Blumentopf und Untersatz.
DIY-Heizung selber bauen: Ein Teelicht-Ofen aus Blumentopf und Untersatz.bild: imago / bihlmayerfotografie

Gegen ein klammes Gefühl im eigenen Wohnzimmer helfen dicke Winterpullis. Am besten überhaupt Kleidung in mehreren Schichten tragen, das schafft Isolierungszonen zwischen den Lagen. Wer einen Schlafsack oder eine dicke Daunendecke besitzt, sollte diese griffbereit aufbewahren.

Nicht sexy, aber sinnvoll: Das Anschaffen von Thermounterwäsche, langen Unterhosen oder einem Set guter alter Angora-Unterwäsche sind diesen Herbst sicher keine schlechte Investition.

Licht ohne Strom

Dieses Jahr lieber ein paar mehr Kerzen für den Adventskranz besorgen!
Dieses Jahr lieber ein paar mehr Kerzen für den Adventskranz besorgen!bild: IMAGO / MiS

Ein Vorrat an Kerzen und Taschenlampen sowie Ersatzlämpchen, Streichhölzern oder Feuerzeugen sollte in diesem Herbst und Winter in jedem Haushalt vorhanden sein. Besonders geeignet sind Kurbeltaschenlampen, mit denen ihr durch Drehen Licht erzeugen könnt. Mit einem passenden Gerät kann durch das Kurbeln sogar der Handy-Akku mit aufgeladen werden. Nachhaltig und vielseitig einsetzbar zugleich sind solar- und akkubetriebene LED-Taschenlampen.

Blackout-Barbecue: Kochen bei Stromausfall

Eine gute Anschaffung kann ein kleiner gasbetriebener Campingkocher inklusive Kartuschen sein, mit dem man sich warme Mahlzeiten zubereiten kann. Ein Garten- oder Tischgrill, der mit Holzkohle oder Gas betrieben wird, kann ebenfalls zum Kochen ohne Strom genutzt werden.

Sich den Blackout mit ein paar Dosenwürstchen vom Grill verschönern – warum nicht!
Sich den Blackout mit ein paar Dosenwürstchen vom Grill verschönern – warum nicht!null / IMAGO / Martin Wagner

Ausreichend Bargeld und Vorräte anlegen

Da auch Geldautomaten Strom benötigen, sollte man sich stets eine ausreichende Bargeldreserve vorhalten – hilft bei der Bezahlung ohne Karte.

Was tun bei Stromausfall – Vorsorge und Selbsthilfe vom Bundesamt für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz.Video: YouTube/Bundesamt für Bevölkerungsschutz u. Katastrophenhilfe

Trinkwasser und Lebensmittelvorräte sollten nach Empfehlung des Bundesamts für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz für 14 Tage angelegt werden, ebenso ausreichend Hygieneartikel und eventuell Babynahrung. Einen Ratgeber mit Checkliste vom Bundesamt für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz (BBK) findet ihr hier.

Beim Anlegen der Vorräte sollte man auf lange Haltbarkeit, unkomplizierte Lagerung (Dosen und Eingelegtes, Trockenware, lagerfähiges Obst) ohne Kühlung achten. Denn bei einem Stromausfall bleibt auch der Kühlschrank nicht mehr lange kalt. Bei geschlossener Tür kann die Temperatur noch ein paar Stunden, selbst im Gefrierfach, gehalten werden. Doch irgendwann wird es zu warm für Lebensmittel. Im Winter kann man diese im Freien gut (zwischen-)lagern.

Ein gut gefüllter Vorratsschrank mit haltbaren Lebensmitteln.
Ein gut gefüllter Vorratsschrank mit haltbaren Lebensmitteln.bild: IMAGO / U. J. Alexander

Wichtig ist auch eine mit Bedacht gefüllte Hausapotheke, die neben eventuell rezeptpflichtigen Medikamenten auch Verbandsmaterial, Desinfektions- und Schmerzmittel, ein Fieberthermometer und eine Pinzette enthalten sollte. Eine Checkliste findet ihr ebenfalls im Ratgeber des BBK.

Whatsapp-AGBs ändern sich: Nutzer müssen akzeptieren oder wechseln

Privatsphäre und Nutzungsbedingungen sind für die meisten Verbraucher:innen seit Beginn des Smartphone-Zeitalters ein steter Begleiter – und ein nerviger obendrein. Es gab Zeiten, da gingen Kettenbriefe auf Whatsapp oder Facebook um, die zum Widerruf der jeweiligen Dienst-AGBs aufriefen. Meist wurde die Boomer-Generation – sprich: Eltern, Tanten und Onkel – von dem Trend angesprochen. Doch im Endeffekt erreichte das Thema auch die jüngeren Generationen.

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