Amazonas atmet auf: Brasilien fällt weniger Bäume
Im brasilianischen Amazonas-Regenwald ist die Abholzung nach Angaben der Regierung das vierte Jahr in Folge zurückgegangen.
Nach offiziellen Daten sank die Entwaldung im Amazonasgebiet zwischen August 2024 und Juli 2025 um etwa elf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Konkret wurden rund 5796 Quadratkilometer Waldfläche in dieser Zeit verloren. Das ist der niedrigste Stand seit rund elf Jahren.
Amazonas: Wald von globaler Bedeutung
Der Amazonas erstreckt sich über neun Länder, größtenteils liegt er in Brasilien. Das Amazonas-Gebiet beherbergt mehr Pflanzen- und Tierarten als jeder andere Ort der Erde und speichert mit Milliarden von Bäumen CO₂, somit ist es ein zentraler Faktor für das globale Klima.
Brasilien ist der sechstgrößte Emittent von Treibhausgasen weltweit. Anders als bei vielen anderen Staaten, stammen die CO₂-Emissionen hier weniger aus fossilen Brennstoffen, sondern vor allem aus der Abholzung, wie Expert:innen der UN-Klimastudie 2024 betonen.
Besonders betroffen sind das Amazonas-Gebiet und das Cerrado-Savannengebiet im Landesinneren, wo die Landwirtschaft eine entscheidende Rolle spielt.
Weniger Rodungen, aber Vorsicht bleibt
Trotz dieses Rückgangs warnen Wissenschaftler:innen, dass andere Risiken weiterhin bestehen. Waldbrände, illegale Abholzung und die Expansion der Landwirtschaft bedrohen die Stabilität des Ökosystems.
Die brasilianische Umweltministerin Marina Silva erklärte gegenüber den Medien: "Wenn wir ein gutes Ergebnis erzielen, müssen wir uns der nächsten Herausforderung stellen. Wir können uns nicht darauf ausruhen. Unser Ziel ist es, die Abholzung bis 2030 auf null zu reduzieren."
Präsident Luiz Inácio Lula da Silva macht den Schutz der Wälder zu einem zentralen Punkt der brasilianischen Klimapolitik. Bei der UNO-Klimakonferenz COP30, die vom 10. bis 21. November 2025 in Belem im Amazonas stattfindet, soll das Thema Waldschutz im Zentrum stehen.
Die Zahlen liefern einen Lichtblick für den Amazonas-Regenwald und das Klima. Vier Jahre in Folge weniger Abholzung sind ein großer Erfolg, der für die Umwelt relevant ist.
Doch trotz der positiven Entwicklung bleiben Risiken bestehen. Die Zahlen zeigen Fortschritt, aber kein Ende der Herausforderung.
