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Umweltfreundlich gegen Schädlinge: Pheromone sollen Käfer verwirren

04.08.2022, Bayern, Ebing: Die Sonne scheint auf ein Maisfeld. Die anhaltende Trockenheit ist ein Problem f
Besonders für die Maispflanze ist die umweltfreundliche Methode gegen Schädlingsbefall von "Lithos Crop Protect" zunächst gedacht.Bild: dpa / Nicolas Armer
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Umweltfreundlich gegen Schädlinge: Pheromone sollen Käfer verwirren

28.10.2022, 12:13
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Für eine umweltfreundliche Landwirtschaft hat das Unternehmen "Lithos Crop Protect" jetzt ein Schädlingsbekämpfungsmittel entwickelt, das allein durch Pheromone wirken soll. Statt giftiger Mittel, die zum Schutz der Ernte vor Schädlingen eingesetzt werden und die Artenvielfalt negativ beeinflussen, sollen Schädlinge mit Pheromonen "verwirrt" werden.

Die Bekämpfung von Schädlingen in der Landwirtschaft ist ein problematisches Thema. Auf der einen Seite sollen Pflanzen vor schädlichen Organismen geschützt werden, auf der anderen Seite gefährden viele der Mittel, die zur Bekämpfung von Schädlingen eingesetzt werden, die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen. Was wiederum die Umwelt gefährdet.

Verwirrung durch Pheromone

"Moderner Pflanzenschutz heißt für uns, mit der Natur zu arbeiten – statt dagegen", heißt es von dem Unternehmen aus Österreich. Mit ihrer Methode soll Landwirt:innen geholfen werden, gute Erträge aus ihren Ernten zu erhalten, dabei unschädlich für die Umwelt zu sein und die Vielfalt von Pflanzen und Tieren zu erhalten. Die Methode, die Schädlinge "verwirren" soll, funktioniert durch den Wirkstoff "Pheorlit". Dieser Stoff sorgt dafür, dass Schädlinge paarungsbereite Artgenossen finden, sie können sie durch den versprühten Stoff nicht lokalisieren. Dadurch werden die Populationen der Schädlinge kontinuierlich verringert. Was im Obst- und Weinbau schon Praxis ist, soll jetzt auch der Landwirtschaft zugutekommen.

"Moderner Pflanzenschutz heißt für uns, mit der Natur zu arbeiten – statt dagegen."
Lithos Crop Protect

Wirkstoffe für andere Schädlinge sollen folgen

Besonders auf den "Maiswurzelbohrer", einen Blattkäfer, der sich von Maispflanzen ernährt, hat es der entwickelte Stoff abgesehen. Gerade die Larven des Käfers sind ein Problem für eine ertragreiche Maisernte. Sie fressen sich durch die Wurzeln der Pflanze und schädigen diese massiv. Das große Problem ist die hohe Vermehrungsrate, die die Maisernte gefährdet.

Um die Käfer zu verwirren, werden Pheromone des weiblichen Maiswurzelbohrers auf dem Feld versprüht. Das Mittel soll bis zu acht Wochen halten und gegen die Schädlinge wirken. Das Unternehmen, was diese Methode entwickelt hat, wurde in den European Innovation Council (EIC) Accelerato berufen und erhält nun eine EU-Förderung, die zur Entwicklung anderer Mittel gegen unterschiedliche Schädlinge verwendet werden soll.

(sp)

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