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Gute Nachrichten: Lufthansa bietet "grüne" Flugtickets an

Large passenger plane landing during sunset.
Wie kann das Fliegen nachhaltiger werden? Lufthansa geht erste Schritte.Bild: iStockphoto / Jaroslaw Kilian
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Lufthansa bietet "grüne" Flugtickets für Privatkunden und Firmen an

19.02.2023, 11:42
Mehr «Nachhaltigkeit»

Die Lufthansa will ihren Kunden bereits im Buchungsprozess umweltschonendere Tickets anbieten. Mit den sogenannten Green Fares sollen Flugpassagiere für einen Ausgleich der CO₂-Emissionen des jeweiligen Fluges sorgen können. Nach Unternehmensangaben werden 20 Prozent über den Einsatz nachhaltig produzierter Flugkraftstoffe (SAF) erreicht. Die übrigen 80 Prozent des Mehrpreises gegenüber den herkömmlichen Tickets fließen in zertifizierte Klimaschutzprojekte.

Der Konzern bietet die neuen Tarife seit Mittwoch (15. Februar) auf Europa- und Nordafrikaflügen seiner Gesellschaften Lufthansa, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Swiss, Edelweiss, Eurowings Discover und Air Dolomiti an, teilten die Vorstandsmitglieder Christina Foerster und Harry Hohmeister kürzlich in Frankfurt mit. Nicht enthalten ist die Punkt-Zu-Punkt-Gesellschaft Eurowings. Für den Fernverkehr arbeite man noch an Angeboten.

Tickets werden deutlich teurer

Bislang konnten die Kunden am Ende des Buchungsprozesses eine CO₂-Kompensation hinzuwählen, bis hin zu einer vollständigen Kompensation mit SAF als teuerste Variante. Diese Möglichkeit der flexiblen Ausgleichzahlungen nutzten mit 0,1 Prozent der Passagiere aber nur äußerst wenige. Tests mit den eigenen "grünen" Ticketklassen hätten in Skandinavien einen höheren Zuspruch von rund zwei Prozent gefunden, sagte Hohmeister. Kurzfristiges Ziel sei, mindestens jeden 20. Gast zu überzeugen. Die darüber hinausgehenden Kompensationsmöglichkeiten, auch während des Fluges, bleiben erhalten.

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Die neuen Tickets sind sowohl in der Economy als auch in der Business-Klasse buchbar. In einem Preisbeispiel verteuerte sich ein Eco-Light-Ticket von 129 auf 239 Euro im Tarif Economy Green, wobei neben dem Klimabeitrag auch weitere Kundenvorteile wie die freie Umbuchbarkeit und mehr Freigepäck enthalten waren. Grundsätzlich richteten sich die Preise nach Angebot und Nachfrage, sagte Hohmeister. Firmenkunden sollen für den SAF-Anteil ihrer Tickets CO₂-Minderungszertifikate erhalten.

Das Problem mit der Kompensation

Die Kompensation von CO₂-Emissionen steht insoweit in der Kritik, als dass sie Menschen dazu verleiten könnte, sich mit geringem Aufwand ein reines Gewissen zu erkaufen, statt klimaschonender zu handeln. Bei unvermeidbaren Emissionen erkennt aber auch beispielsweise das Umweltbundesamt wichtige Vorteile von Kompensationen an. Richtig umgesetzt könnten sie Teil eines ambitionierten Klimaschutzes sein.

In letzter Zeit wurde jedoch die Echtheit von Klimazertifikaten mehrfach angezweifelt. Beispielsweise hat eine Recherche der "Zeit" aufgedeckt, dass zahlreiche CO₂-Zertifikate der Organisation Verra viel weniger CO₂ einsparen als versprochen.

(sb/dpa)

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