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Animationsfilm "Rio" rettet seltene Papageienart der Spix-Aras

Die beinahe ausgestorbenen Spix-Aras werden im Nordosten Brasiliens ausgewildert.
Die beinahe ausgestorbenen Spix-Aras werden im Nordosten Brasiliens ausgewildert.picture alliance/dpa | Patrick Pleul
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Animationsfilm "Rio" hilft bei der Rettung der Spix-Aras in Brasilien

13.07.2022, 11:51
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Die Vogelart des Spix-Aras galt eigentlich als ausgestorben. Doch ein internationales Rettungsprojekt hat es geschafft, dass der Vogel jetzt ein Comeback erlebt. Ein erster Schwarm wurde kürzlich in Brasilien in die Wildnis entlassen und lässt Naturschützer hoffen, dass sie schon im nächsten Frühjahr Nachwuchs ausbrüten.

Bereits vor zwanzig Jahren war das letzte Exemplar aus der freien Wildnis verschwunden. Lediglich ein paar Dutzend Vögel lebten in Käfigen von Sammlern auf der ganzen Welt verteilt. Den in die Freiheit entlassenen Vögeln sollen noch in diesem Jahr weitere folgen.

Der Schwarm, der vor rund einem Monat ausgewildert wurde, hält sich bislang gut – alle Tiere leben. Die Papageien würden sich wie ein Schwarm verhalten und in der Nähe der Stelle bleiben, an der sie freigelassen wurden.

Durch zwei Umweltkata-strophen fast ausgestorben

Die Spix-Aras wurden Opfer einer doppelten Umweltkatastrophe: Als sich im 19. Jahrhundert die Landwirtschaft in Südamerika ausbreitete, wurde die Heimat des Papageis von Ziegen und anderem Vieh abgeweidet. Die Dornstrauchsavanne, die im Nordosten Brasiliens lag, wurde stark erodiert. Der Lebensraum der Aras war zerstört, die Anzahl der Vögel ging zurück. Zusätzlich sorgte der Bestandsrückgang dafür, dass Sammler Interesse an dem seltenen Vogel entwickelten und die Tiere erwarben.

Die Zukunft der Spix-Aras sah lange düster aus, bis ausgerechnet ein Animationsfilm die Aufmerksamkeit eines Millionenpublikums auf die missliche Lage der Vogelart richtete: Der Film "Rio" und die Fortsetzung "Rio 2" spielten fast eine Milliarde US-Dollar ein.

Der Animationserfolg erzählt die Geschichte des domestizierten Spix-Ara-Männchens Blu, der als der letzter seiner Art aus den USA nach Brasilien gebracht wird, um dort verpaart zu werden.

Die freiheitsliebende Jewel (links) und der domestizierte Blu (rechts) sind die letzten Spix-Aras und sollen im Animationsfilm "Rio" miteinander verpaart werden.
Die freiheitsliebende Jewel (links) und der domestizierte Blu (rechts) sind die letzten Spix-Aras und sollen im Animationsfilm "Rio" miteinander verpaart werden.Bild: picture alliance / Everett Collection | ©20thCentFox/Courtesy

Gezielte Zucht führt zum Comeback der Spix-Aras

2018 unterzeichnete die brasilianische Regierung ein Dekret zur Einrichtung eines Ara-Naturschutzgebiets im Nordosten Brasiliens, außerdem wurden überall auf der Welt verschiedene Zuchtprogramme mit Tieren aus Privatsammlungen eingerichtet. Durch Techniken zur Überprüfung des genetischen Status, können Vögel besser aufeinander abgestimmt werden, sodass Inzucht nicht länger ein Problem darstellt. Inzwischen wurden mehrere hundert Spix-Aras in Gefangenschaft gezüchtet.

Die mit Funksendern ausgestatteten Vögel werden jetzt sorgfältig überwacht. Wenn alles gut verläuft, folgen im Dezember zwölf weitere Tiere.

(sp)

Expertenrat: Verkehrssektor verfehlt Klimaziel zum dritten Mal in Folge

Der Verkehrsbereich hat nach Angaben des unabhängigen Expertenrats für Klimafragen auch 2023 deutlich mehr Abgase verursacht als gesetzlich erlaubt. Statt der erlaubten 133 Millionen Tonnen CO₂ seien im Verkehr im vergangenen Jahr 146 Millionen Tonnen Treibhausgase entstanden, schreiben die Fachleute in ihrem am Montag in Berlin veröffentlichten Prüfbericht zu im März vorgestellten Daten des Umweltbundesamts (UBA). Damit verfehlt der Verkehrssektor sein Klimaziel das dritte Jahr in Folge.

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