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Gute Nachrichten: Nach "Tiger King" – US-Gesetz stoppt private Raubtierhaltung

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Joe Exotic wurde durch die Dokumentation "Tiger King" im Frühjahr 2020 weltweit berühmt. Der exzentrische Betreiber eines Privatzoos sitzt inzwischen in Haft.Bild: NETFLIX
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Nie wieder "Tiger King": US-Gesetz verbietet private Raubtierhaltung

30.12.2022, 11:3630.12.2022, 11:40
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Joe Biden hat ein Gesetz unterzeichnet, das die private Haltung von Großkatzen wie Tigern, Löwen, Jaguaren und anderen Raubkatzen verbietet. Ausschließlich Zoos, Schutzeinrichtungen, Universitäten oder Regierungsbehörden ist das Halten der Tiere künftig erlaubt. Private Zoos mit Raubtieren soll es demnach nun nicht mehr geben.

Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Szene von Privathalter:innen der Großkatzen durch die Netflix-Dokumentation "Tiger King", die im März 2020 veröffentlicht wurde. Gezeigt wurde der Protagonist Joe Exotic, der einen Privatzoo mit exotischen Tieren – darunter auch Raubkatzen – besaß und über die Bedingungen seiner Raubkatzenhaltung in einen Konflikt mit der ebenso exzentrischen und vermeintlichen Tierschützerin Carole Baskin und deren Anhänger:innen geriet. Exotic wurde anschließend wegen des Erteilens zweier Aufträge zum Mord seiner Kontrahentin Baskin und dem Halten gefährdeter Arten zu 22 Jahren Haft verurteilt.

Großer Jubel bei Tierschützer:innen

Das jetzt beschlossene Gesetz verbietet jede Art von direktem Kontakt zwischen Besucher:innen und den Tieren, zum Beispiel auch das Streicheln von Raubkatzenjungen. Tierschützer:innen begrüßen das Verbot. Die Organisation "In Defense of Animals" lobt, dass besonders das Zwingen der Tiere in unnatürliche Situationen zu Unterhaltungszwecken so unterbunden wird. Sprecherin Brittany Michelson sagt dazu:

"In der Folge werden die Tiere nicht mehr unter Medikamente gesetzt, transportiert und als Staffage (Dekoration) für Fotoaufnahmen genutzt. Wir gratulieren dem Senat und dem Präsidenten für die Verabschiedung dieses sehr wichtigen Tierschutzgesetzes."

Bei der Unterzeichnung des Gesetztes durch den Präsidenten handele sich um den Erfolg einer jahrzehntelangen Kampagne mit Tausenden Unterstützer:innen.

Tierquälerische Praktiken in Privatzoos

Laut der Tierschutzorganisation "Peta" gehören zu den Praktiken der Tierquälerei, die in den Privatzoos vorzufinden sind, besonders das Trennen von Mutter- und Jungtieren sowie das Vorenthalten von allem, was den natürlichen Bedürfnissen der Tiere entspricht. Die Tiere werden meist dazu gezwungen, für Fotos mit dem Publikum zu interagieren. Betroffene Tiere sind Raubkatzen, aber auch Bären, Faultiere, Klammeraffen, Paviane, Schimpansen und so weiter. Weitere unzumutbare Lebensbedingungen der Tiere sind:

  • Keine artgerechte Ernährung oder Hungern
  • Zu kleine Gehege, kaum Schutz vor Regen, Hitze oder anderen Witterungen
  • Keine artgerechten Beschäftigungsmöglichkeiten
  • Krallenamputation bei Raubkatzenjungen
  • Illegale Zucht
  • Schlechte medizinische Versorgung

Einzige Ausnahme bei Wildtierhaltung

Diejenigen Privatleute, die aktuell Besitzer:innen von Tigern und anderen Raubkatzen sind, dürfen sie vorerst behalten. Die Tiere müssen lediglich bei den Behörden registriert werden. Neuanschaffungen dagegen werden nicht mehr möglich sein.

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