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Gute Nachrichten: Thailand will ab 2025 kaum noch Plastikmüll importieren

Dirty beach environment from plastic garbage with outdoor low lighting.
Thailands Strände ersticken im Plastikmüll.Bild: iStockphoto / Nopadol Uengbunchoo
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Thailand will ab 2025 kaum noch Plastikmüll importieren

04.03.2023, 12:24
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Die Regierung von Thailand hat eine wichtige Maßnahme im Kampf gegen Umweltverschmutzung beschlossen. Ab 2025 will das Land kaum noch Plastikmüll importieren. Bereits im Jahr 2024 soll der Import um 50 Prozent verglichen mit dem aktuellen Aufkommen reduziert werden.

Von Januar bis November vergangenen Jahres importierte Thailand dem ORF zufolge über 163.000 Tonnen Plastikmüll. Die Hälfte dieser Menge stammt aus Japan und den USA.

Umweltschützer:innen befürworten Entscheidung – teilweise

Die Entscheidung der Regierung wird von Umweltschützer:innen befürwortet. Sie könne jedoch nicht das komplette Problem angehen. Dafür seien weitere Maßnahmen notwendig.

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Greenpeace beispielsweise verwies darauf, dass sich Thailand auf eine begrenzte Definition stütze, die etwa Kunststoffharze nicht umfasse. Und die Organisation Earth forderte eine strengere Inspektion von Containern in Häfen, um Verschiebungen auf den Schwarzmarkt zu verhindern.

Thailands "Roadmap on Plastic Waste Management"

Bereits 2019 verabschiedete das thailändische Kabinett die sogenannte "Roadmap on Plastic Waste Management" (RPWM). Darin wurde unter anderem beschlossen, sieben verschiedene Arten von Einwegkunststoffen zu verbieten, sowie alle Haushaltsabfälle aus Plastik bis 2030 vollständig zu recyceln.

Außerdem wurden 2019 drei Einwegkunststoffe verboten – dazu zählen beispielsweise Verschlusskappen, oxidative abbaubare Kunststoffe und Mikroplastik.

Mit Beginn der Pandemie im Jahr 2020 haben Thailands Bemühungen, gegen die Plastikverschmutzung vorzugehen, jedoch abgenommen und die Menge an Kunststoffabfällen hat sich seither wieder stark erhöht.

Deutschland exportiert seinen Plastikmüll

Jedes Jahr exportiert Deutschland dem NABU zufolge etwa 720.000 Tonnen Plastikabfälle – das sind elf Prozent des in Deutschland erzeugten Plastikabfalls. Bis vor einigen Jahren ging der Großteil davon nach China. Seit Anfang 2018 dürfen jedoch viele Recyclingmaterialien nicht mehr in das Land exportiert werden, darunter unsortierter Plastikabfall.

Seitdem landet der deutsche Abfall oft in südasiatischen Ländern wie Malaysia, Indien, Indonesien und Vietnam. Ein großer Teil des Mülls wird auch in die Türkei transportiert. Wie das Plastik aus Deutschland in andere Länder gebracht wird, lässt sich oft nicht nachverfolgen. Auch illegale Abfallexporte können immer wieder nachgewiesen werden.

Der Export von Abfällen wird durch das "Basler Übereinkommen über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle und ihrer Entsorgung" geregelt. Über 180 Staaten haben dieses internationale Umweltabkommen unterzeichnet.

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