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Wissenschaftler in China entwickeln Plastik aus Lachssperma-DNA

Lachs unter Wasser
Neue Methode zur Herstellung von nachhaltigem Plastik – DNA aus Lachssperma. Bild: iStockphoto / mel-nik
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Wissenschaftler in China entwickeln Plastik aus Lachssperma-DNA

10.12.2021, 12:09
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Wissenschaftler in China haben das erste umweltfreundliche Plastik der Welt entwickelt – aus Lachssperma. Und das funktioniert so: Zwei kurze DNA-Stränge aus dem Lachssperma werden mit einer Chemikalie aus Pflanzenöl kombiniert, die die Stränge miteinander verbindet. Das daraus entstehende Produkt "Hydrogel" kann in jeglichen Formen gefriergetrocknet werden. Testweise wurden daraus bereits umweltfreundliche Tassen oder Puzzlestücke hergestellt. Auch ein DNA-Molekül wurde bereits produziert.

Das Verfahren lässt sich aber nicht nur mit Lachsen durchführen. Prinzipiell trägt jedes Lebewesen weltweit den entsprechenden genetischen Code in seiner DNA. Wie watson bereits mehrfach berichtete, beschäftigen sich Wissenschaftler auf der ganzen Welt mit der Herstellung von alternativem Kunststoff.

Wissenschaftler arbeiten weltweit an nachhaltigen Plastikalternativen

Denn das herkömmlich verwendete Plastik wird aus dem fossilen Brennstoff Erdöl gewonnen und aus Petrochemikalien hergestellt. Dabei werden Wärme und toxische Stoffe benötigt. Zudem baut sich Plastik nur schwer ab und gelangt etwa als Mikroplastik in die Umwelt. Das Mikroplastik wiederum verursacht jährlich den Tod tausender Tiere.

Um das Problem zu umgehen, forschen Wissenschaftler weltweit an nachhaltigen Kunststoff-Alternativen. Aus Algen, Bakterien oder beispielsweise pflanzlichen Abfallstoffen gibt es bereits Kunststoffe, die biologisch abbaubar sind. Dieses Plastik erfordert jedoch in der Produktion einen höheren Wasser- und Energieverbrauch als das herkömmliche.

Nachteil am DNA-Plastik: Es verformt sich in Wasser

Das Team um den Wissenschaftler Dayong Yang will an der chinesischen Universität Tianjin deshalb ein Material entwickeln, das die positiven Eigenschaften von Plastik hat und zudem eine umweltfreundliche Produktion mit sich bringt. Nach eigenen Angaben verursacht die Produktion des DNA-Kunststoffs rund 97 Prozent weniger CO2-Emissionen als jene der Polystyrol-Kunststoffe.

Ein entscheidender Nachteil an der DNA-Plastik-Variante ist jedoch, dass es sich mit der Zugabe von Wasser wieder verformt. Deshalb ist es nur zur Herstellung von Produkten geeignet, die ohnehin trocken gehalten werden müssen.

(lmk)

Expertenrat: Verkehrssektor verfehlt Klimaziel zum dritten Mal in Folge

Der Verkehrsbereich hat nach Angaben des unabhängigen Expertenrats für Klimafragen auch 2023 deutlich mehr Abgase verursacht als gesetzlich erlaubt. Statt der erlaubten 133 Millionen Tonnen CO₂ seien im Verkehr im vergangenen Jahr 146 Millionen Tonnen Treibhausgase entstanden, schreiben die Fachleute in ihrem am Montag in Berlin veröffentlichten Prüfbericht zu im März vorgestellten Daten des Umweltbundesamts (UBA). Damit verfehlt der Verkehrssektor sein Klimaziel das dritte Jahr in Folge.

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