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Studie: Böllerverbot verhinderte 3500 Tonnen Plastikmüll

An Silvester entsteht in der Regel extrem viel Plastikmüll.
An Silvester entsteht in der Regel extrem viel Plastikmüll.Bild: Westend61 / Westend61
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Studie: Böllerverbot verhinderte 3500 Tonnen Plastikmüll

14.01.2021, 10:3314.01.2021, 13:51
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Das letzte Silvesterfest war ziemlich ruhig in Deutschland: keine Partys, kaum Feuerwerk. Darüber waren sicher viele Menschen traurig, für die Umwelt war der Jahreswechsel 2020/2021 allerdings ein Segen – denn durch das Verkaufsverbot von Feuerwerkskörpern sind mehrere Tausend Tonnen Plastikmüll verhindert worden.

Dass das Böllerverbot gut für unsere Gesundheit und das Klima war, ist klar: Weniger Plastik, weniger Feinstaub, weniger Verletzte in den sowieso schon überfüllten Krankenhäusern. Wie viel Müll aber genau durch das Feuerwerks-Verkaufsverbot eingespart wurden, hat jetzt erstmals eine Untersuchung der Hochschule Pforzheim ergeben: es sind rund 3500 Tonnen Plastikmüll.

Erste genauere Berechnung zum Silvestermüll

Die Studie liefert konkrete Zahlen dafür, wieviel Kunststoffabfall normalerweise am 31. Dezember entsteht. Grundlage für die Berechnung sind die Verkaufszahlen der vergangenen Jahre und eine Analyse der Bestandteile der Feuerwerkskörper. Diese seien nämlich keinesfalls aus Pappe, wie es manchmal scheinen mag, wenn man die Müllreste am Morgen des 1. Januar auf der Straße begutachtet.

Jörg Woidasky, Professor für Nachhaltige Produktentwicklung an der Hochschule Pforzheim, erklärt in einer Mitteilung, zwei Drittel der Feuerwerkskörper seien Abfälle, neben der Pappe gehörten da auch Holz, Ton und Kunststoffe dazu:

"Auch wenn man den diesjährigen Verzicht aus kulturellen Aspekten bedauern mag, so war er für die Umwelt sehr vorteilhaft: Ohne Silvesterfeuerwerk bleibt der Umwelt in Deutschland die Freisetzung von etwa 3500 Tonnen Kunststoff erspart – neben der Vermeidung von Lärm, Luftverunreinigungen und Verletzungen."

Um die Kunststoffemissionen aus Feuerwerk zu berechnen haben die Forschenden eine sogenannte Sortier- und Werkstoffanalyse von Feuerwerkskörpern sowie Kundenbefragungen durchgeführt. Als Grundlage für die Analyse diente die Zahl der jährlich verkauften Feuerwerkskörper vor der Corona-Pandemie. Die Untersuchung ergab: In Deutschland werden normalerweise über 130 Millionen Euro für etwa 40.000 Tonnen Pyrotechnik jährlich ausgegeben.

Die Tatsache, dass 2020 allein in Deutschland rund 3500 Tonnen Plastikmüll durch das Böllerverbot eingespart wurden, ist zwar absolut positiv, zeigt aber auch, welche absurden Mengen normalerweise in der Silvesternacht entstehen. Diese Zahl sollte man beim Feuerwerkskauf im Jahr 2021 im Hinterkopf behalten.

(sb)

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