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"Green Cloud Computing": CO2-Label für umweltfreundlichere Internet-Nutzung

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Den ökologischen Fußabdruck sichtbar machen und nachhaltig surfen, das verspricht das neue CO2-Label.Bild: Westend61 / Westend61
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"Green Cloud Computing" – ein CO2-Label zur umweltfreundlicheren Internet-Nutzung

18.07.2021, 07:32
Mehr «Nachhaltigkeit»

Mit der Corona-Krise kamen akute Lockdown-Situationen und damit auch ein erhöhter Austausch von Online-Daten. Das bedeutet im Umkehrschluss ebenso einen vermehrten Ausstoß von CO2. Experten gaben bekannt, dass CO2-Emissionen bei Online-Aktivitäten bereits mehr klimaschädliche Abgase verursachen als der gesamte Flugverkehr.

Die Digitalisierung, welche in der Corona-Krise die Rettung für den Erhalt der Kommunikation und Organisation innerhalb von Unternehmen, Schulen bis hin zu privaten Haushalten war, geht mit einem rasant steigenden ökologischen Fußabdruck einher. Denn ein erhöhter Datenverkehr bedeutet auch einen hohen Stromverbrauch sowie mehr CO2-Emissionen von Rechenzentren und Datenübertragungsnetzen.

Home-Office, Online-Lesungen, Streaming und E-Learning sollen ohne vermehrten CO2-Ausstoß möglich sein

Infolge der innovativen Studie "Green Cloud Computing", welche vom Umweltbundesamt in Auftrag gegeben wurde, soll Digitalisierung nun klimafreundlicher gestaltet werden. Jens Kröger und sein Team an Wissenschaftlern plant, mit Energieausweisen für Rechenzentren und einem CO2-Label für Internet-Dienste Abhilfe zu schaffen. Dabei wird an die nachhaltige Verantwortung von IT-Unternehmen appelliert.

Mit der neuen Methode soll ermöglicht werden, den Treibhauseffekt von Data-Centern und Cloud-Diensten exakt zu berechnen. Mit dieser Ermittlung an Strom- und Wasserverbrauch, Arbeitseffizienz und Energie- und Ressourcenaufwand kann eine Umweltbilanz des jeweiligen Rechenzentrums erstellt werden.

Die Berechnung des ökologischen Fußabdrucks durch "Green Cloud Computing" zeigt, dass das Speichern von einem Terabyte in der Cloud statt auf einem Computer selbst, jährlich 210 kg CO2 freisetzt. Im Vergleich ist dieser Emissionswert so hoch wie bei einem 842 Kilometer Flug von Mailand nach Berlin.

CO2-Einsparung zum Selbermachen: passende Auflösung beim Stream und "Bild aus" bei der Videokonferenz

Um genau solche Emissionsgrößen drastisch zu verringern, sollen Energieausweise für Rechenzentren oder CO2-Label für Cloud-Dienste Anwendung finden. Im Idealfall wird sich hierfür zukünftig im Rahmen politischer Regelungen vermehrt eingesetzt werden, damit der Verbrauch möglichst stark sinkt. Wer als Privatperson bereits einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten möchte, kann beim Streamen über das Handy die kleinste Auflösung wählen. Außerdem wird das Datenvolumen um 90 Prozent verringert, wenn man bei Videokonferenzen das eigene Bild ausschaltet.

(lmk)

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