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Neue Alternative zu Plastikverpackungen: Schutzhüllen aus Bio-Abfällen

Gemüse in Plastiktüte und weiteren Verpackungen
Nach dem Einkauf gesunder Lebensmittel im Supermarkt ist der Plastikmüll Zuhause meist randvoll: Denn ein Großteil an frischem Gemüse und Obst wird heutzutage in umweltschädliches Plastik verpackt. Bild: iStockphoto / OlgaMiltsova
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Neue Alternative zu Plastikverpackungen: Schutzhüllen aus Bio-Abfällen

18.01.2022, 12:43
Mehr «Nachhaltigkeit»

Ein Blick auf das Obst- und Gemüsesortiment in den Supermarktregalen zeigt: Der Plastikverbrauch zum Verpacken der Frischware ist hoch. Die extrem umweltschädliche Folie soll insbesondere stark wasserhaltiges Gemüse wie Gurken, Brokkoli oder Pak Choi haltbarer machen und beim Transport schützen. Aus der Schweiz kommt jetzt ein vielversprechendes Lösungsangebot für das Verpackungsproblem: An der EMPA, einer eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt wurde eine nachhaltige Schutzhülle aus Bio-Abfall entwickelt.

Bei dem Bio-Abfall handelt es sich um Trester. Das sind Pressrückstände, die beim Auspressen von Obst und Gemüse entstehen, wenn ihnen der Saft entnommen wird. Diese Rückstände werden als Cellulose-Lösung verarbeitet, die dann wiederum als hauchdünne Schicht auf Obst und Gemüse aufgetragen werden kann. Die Schutzschicht kann vor dem Verzehr der Frischware einfach mit Wasser abgewaschen werden – theoretisch ist sie sogar ohne Bedenken essbar.

Die neue, biologisch-abbaubare Schutzhülle macht Früchte länger haltbar

Laut der EMPA, die sich mit Technologien für eine nachhaltige Zukunft beschäftigt, kann die neue Schutzhülle gleich mit zwei positiven Aspekten aufwarten: Zum einen soll sie das Plastik ersetzen, das normalerweise für das Einwickeln von Obst und Gemüse verwendet wird. Damit wird die Plastikproduktion und die Verschmutzung der Umwelt durch nicht kompostierbare Plastikabfälle oder Mikroplastik vermindert.

Zum anderen erwirkt die Cellulose-Hülle einen neuen Haltbarkeitsrekord bei den mit ihr verpackten Lebensmitteln. Eine Testreihe mit Bananen hat ergeben, dass die Früchte mit der Hülle zehn Tage länger haltbar sind als ohne. Eine längere Haltbarkeit von Lebensmitteln bedeutet auch eine geringere Verschwendung. Nach erfolgreicher Testung von Bananen, soll die Folie nun auch an Salat und weiterem Obst und Gemüse getestet werden. Fallen die Tests positiv aus, kann die neue Technologie in den nächsten zwei Jahren in Supermärkten zum Einsatz kommen.

(lmk)

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Im vergangenen Jahr wurde Monat für Monat ein beunruhigender Rekord gebrochen: Zum zehnten Mal in Folge ist ein Monat im Vergleich zu den jeweiligen Vorjahresmonaten am wärmsten ausgefallen. Der März war nach Daten des EU-Klimawandeldiensts Copernicus weltweit wärmer als jeder vorherige März seit Aufzeichnungsbeginn.

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