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"Fridays for Future" fordert: 100 Milliarden Euro Klima-Sondervermögen

Politik Fridays For Future Pressekonferenz der Klimabewegung Fridays For Future Deutschland am Dienstag den 13. September 2022 in Berlin. 10 Tage vor dem globalen Klimastreik am 23. September praesent ...
Luisa Neubauer, Sprecherin von "Fridays for Future", fordert heute ein Sondervermögen für die Kosten des Klimaschutzes.Bild: imago images
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"Fridays for Future" fordert: 100 Milliarden Euro Klima-Sondervermögen

13.09.2022, 19:33
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Zehn Tage vor dem globalen Klimastreik hat der deutsche Ableger der Klimaschutzbewegung "Fridays for Future" ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für den Klimaschutz gefordert. Die Wurzeln der Energiekrise und der Klimakrise seien dieselben, betonten sie am Dienstag: "Unsere Abhängigkeit von fossilen Energien. Und genau die muss beendet werden", erklärte die Aktivistin Luisa Neubauer in Berlin. "Wenn jetzt nicht massiv in die schnelle Transformation weg von Kohle, Öl und Gas investiert wird, dann haben wir keine Chance aus der Krisenspirale rauszukommen."

Aus dem neuen Finanztopf sollen nach Vorstellungen von "Fridays for Future" Maßnahmen zur Beschleunigung der Energiewende bezahlt werden – ein 9-Euro-Ticket, der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und eine "Sanierungsoffensive". Ein Teil solle als Klimafinanzierung an Länder des globalen Südens gehen. Die Summe soll durch eine Abschöpfung von übermäßigen Unternehmensgewinnen und eine Lockerung der Schuldenbremse, die der Neuverschuldung des Bundes enge Grenzen setzt, eingenommen werden, so die Bewegung. Auch könnten Subventionen für die Nutzung fossiler Rohstoffe abgebaut werden.

Entlastungen reichen nicht aus

Klima- und Energiekrise bedingten einander, so "Fridays for Future". "Die Angst vor den Nebenkostenabrechnungen ist eine direkte Konsequenz einer Politik, die sich zu lange geweigert hat, eine echte Energieunabhängigkeit auf Basis erneuerbarer Energien einzuleiten." Die aktuellen Entlastungspakete der Bundesregierung träfen zwar mit konkreter und rascher Hilfen einen Punkt, griffen aber zu kurz. Jene, die es am meisten bräuchten, würden zu wenig entlastet, zudem bewirkten sie zu wenig für den ökologischen Umbau.

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, erklärte, gute Klimapolitik sei auch gute Wirtschaftspolitik. "Deutschland wird seine vielen guten Arbeitsplätze und hohe Wettbewerbsfähigkeit seiner Unternehmen nur dann schützen können, wenn wir die ökologische Transformation stark beschleunigen." Deutschland und Europa müssten angesichts von Krieg und Energiekrise den Ausstieg aus fossilen Energieträgern beschleunigen. "Dies erfordert hohe öffentliche und private Investitionen."

Für den 23. September hat Fridays for Future zu einem neuen globalen Klimastreik aufgerufen.

(sp/dpa-afxp)

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