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Elon Musk steht für Klimasünde am Pranger – Details sind absurd

ARCHIV - 09.03.2020, USA, Washington: Elon Musk, Konzernchef des US-Elektroautohersteller Tesla, nimmt an der SATELLITE-Konferenz teil. Der Twitter-Chef und Tech-Milliard
Elon Musks Flugverhalten ist bemerkenswert und schlecht für die Umwelt.Bild: AP / Susan Walsh
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134 Privatjet-Flüge in einem Jahr: Elon Musk steht für Klimasünde am Pranger

20.01.2023, 14:5620.01.2023, 15:00
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Immer wieder fallen millionenschwere Prominente negativ durch ihre umweltschädlichen Luxuslaster auf. Besonders die Nutzung von Privatjets gerät häufig in das Zentrum der Aufmerksamkeit, private Flugzeuge scheinen denen, die es sich leisten können, der neue Chauffeurdienst geworden zu sein. Tesla-Chef Elon Musk stellt jetzt einen Negativrekord auf. Der Milliardär ist im vergangenen Jahr so oft mit seinem Privatjet geflogen, wie kein anderer.

Ganze 134 Mal erhob sich Musks Flugzeug 2022 in die Luft. Das trackte Jack Sweeney, der via Twitteraccount über die Ausflüge des Tesla-Chefs berichtet. Mehrmals hatte Musk den Studenten schon aufgefordert, seine Berichterstattung zu unterlassen. Zuletzt sperrte Musk nach der Twitter-Übernahme sogar den Account Sweeneys, doch dieser legte einfach einen neuen an.

Elon Musk der Vielflieger

Im vergangenen Jahr reiste Elon Musk in viele weit entfernte Länder. Er soll sogar nach Katar geflogen sein, um sich Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft angucken zu können.

Privatjet fliegen, wie andere Uber fahren

Sweeney postet nicht nur den Standort der Maschine von Elon Musk, er gibt auch genauere Daten preis. Wie viele Meilen der Jet zurücklegt, wie viel Liter Treibstoff benötigt wurden, was dieser gekostet hat und auch wie viel CO₂ die Flüge ausgestoßen haben. 2022 hat Elon Musk durch seine kostspieligen Ausflüge fast 2.000 Tonnen CO₂ produziert.

Wie absurd der Tesla- und Twitter-Chef seinen Privatjet nutzt, zeigt auch ein Tweet über einen von Austin kommenden Flug. Gerade in Los Angeles gelandet, hebt der Jet anschließend vom LAX wieder ab, um nach Long Beach zu fliegen – eine Strecke, die mit dem Auto 22 Minuten dauert. Nicht genug aber, Musk lässt den Flieger einige Schleifen fliegen, um dann nach Hawthorne – wieder eine etwa 21 Minuten Autofahrt entfernt – zu fliegen.

"ElonJet" und sein Nachfolger

Bis Mitte Dezember hielt Jack Sweeney die Welt seit etwa zwei Jahren über den Twitter-Account "ElonJet" über die Flugaktivitäten des Milliardärs auf dem Laufenden. Der Account nutzte öffentliche Daten und bildete anhand dieser automatisch die Flüge von Elon Musk ab, um die teilweise irrsinnigen Flugrouten Musks der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Dem Milliardär gefielen die Aktivitäten des Studenten nicht, er kontaktierte ihn und wollte, dass der Account aus Sicherheitsgründen eingestellt wird. Musk bot Sweeney zunächst 5.000 US-Dollar, Sweeney amüsierte sich öffentlich über Musks Anliegen und forderte im Verlauf des Streits ein Praktikum bei Tesla, 50.000 US-Dollar oder einen Tesla 3. Nach der Twitter-Übernahme sperrte Musk ihm seinen Account.

Sweeneys Twitter-Comeback

Wenig später veröffentlichte Sweeney von seinem neuen Account "ElonJetNextDay" wieder den Standort des Jets. Er postete hier 24 Stunden verzögert die Routen des Milliadärs, damit dessen Sicherheit gewährleistet ist, er aber dennoch dessen klimaschädliche Nutzung seines Jets öffentlich machen konnte.

Sweeney, dessen Vater bei "American Airlines" arbeiten soll, interessierte sich schon früh für Flugzeuge und lernte die Daten der Flugradars zu lesen und zu verstehen, als er die Arbeitsflüge seines Vaters trackte. Er ist IT-Student und hat schon als Teenager Twitter-Bots entwickelt, die Auskunft über die Flugaktivitäten berühmter Milliardäre geben, darunter auch Jeff Bezos, Mark Zuckerberg, Bill Gates, Donald Trump und von Sänger Drake.

Essbare Drohnen sollen Elektroschrott-Problem reduzieren

Das Leben ist im 21. Jahrhundert so technologisiert wie nie zuvor. Ob in der Medizin, in der Bildung oder im Konsum – überall unterstützen uns digitale Tools auf verschiedenste Weise im Alltag. Laut Statistischem Bundesamt benötigen 80 Prozent der Erwerbstätigen hierzulande mittlerweile Computer, um ihrer Arbeit nachzugehen.

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