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Australien: Wissenschaftler entdecken gehörnte "Lucifer"-Biene

Remnants of a once prosperous gold mine, Simpsons Patch, at dawn. When the gold ran out the area was taken over as a cattle station the hotel and some town buildings became the station homestead. Betw ...
Hier im Westen Australiens ist die Biene entdeckt worden.Bild: uig / imago stock&people
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Wissenschaftler in Australien entdecken gehörnte Biene und taufen sie "Lucifer"

Australien ist für seine einmalige Tierwelt bekannt. Eine Wissenschaftlerin hat nun im Westen des Landes eine überraschende Entdeckung gemacht.
12.11.2025, 07:2412.11.2025, 07:24

Wenn es Australien an einem nicht mangelt, dann sind es bedrohlich aussehende Tiere. Da wäre beispielsweise der Kasuar, ein großer Laufvogel mit hornartigem Helm und Krallen, die wie Dolche anmuten. Und neben zahlreichen Spinnen, Schlangen und Skorpionen kommt auch der Tasmanische Teufel nicht gerade freundlich daher.

Mit seinen spitzen Zähnen, dem lauten Kreischen und den rot anlaufenden Ohren, jagte er schon europäischen Siedler:innen ordentlich Angst ein. Einige hielten das Beuteltier für dämonisch und tauften es deshalb nach dem Teufel. Genau der ist nun auch Namensgeber für eine neu entdeckte Bienenart.

Neue Biene ist nach Netflix-Serie benannt

Die Wissenschaftlerin Kit Prendergast ist nämlich nach eigenen Angaben großer Fan der Netflix-Serie "Lucifer", in der der Teufel die Hölle verlässt und nach Los Angeles zieht, um Verbrechen aufzuklären. Solche Absichten hat Megachile (Hackeriapis) lucifer wahrscheinlich nicht. Dafür fällt sie aber durch eine teufelsähnliche Behörnung auf.

"Es handelt sich um das erste neu beschriebene Mitglied dieser Bienengruppe seit mehr als 20 Jahren, was wirklich zeigt, wie viel Leben wir noch zu entdecken haben", erklärt Prendergast dem "Guardian" zufolge.

Die winzigen Hörner tragen Prendergast und ihren Kolleg:innen zufolge nur die weiblichen Bienen, denen sie zur Verteidigung, zum Sammeln von Pollen oder Nektar oder zum Sammeln von Materialien für Nester dienen, heißt es bei der BBC.

Entdeckt habe man das Insekt beim Beobachten einer seltenen Wildblume, die ausschließlich in der Goldfields-Region in Westaustralien vorkommt. Genau dort werden allerdings viele Minen betrieben, was aus Sicht von Prendergast durchaus problematisch ist. In einem Facebook-Post kritisiert sie:

"Für zahlreiche Bergbau- und Entwicklungsprojekte besteht keinerlei Verpflichtung, auch nur eine Bestandsaufnahme durchzuführen – geschweige denn, mögliche Auswirkungen auf die heimischen Bienen- und Wirbellosengemeinschaften zu mindern oder auszugleichen."

Wildbienen haben große Bedeutung in Ökosystemen

Der durch die Minen bedingte Lebensraumverlust macht vielen Insekten ebenso zu schaffen wie die Auswirkungen der Klimakrise. Dabei spielen Bienen und andere Bestäuber eine entscheidende Rolle beim Erhalt bedrohter Pflanzenarten.

"Ohne zu wissen, welche einheimischen Bienenarten es gibt und von welchen Pflanzen sie abhängig sind, riskieren wir, beides zu verlieren, bevor wir überhaupt merken, dass sie existieren", warnt die Forscherin dem "Guardian" zufolge.

Prendergast hofft, dass durch die neu entdeckte Bienenart wieder mehr Bewusstsein dafür geschaffen wird, dass es viele Arten und deren Bedeutung für die lokalen Ökosysteme noch zu entdecken gilt.

Diese Hoffnung spiegelt sich auch im Namen der Biene wider: Lucifer ist nämlich nicht nur der Name des Protagonisten in der gleichnamigen Netflix-Serie, sondern stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "Lichtbringer".

Anknüpfend daran schreibt die Bienen-Expertin auf Facebook: "Ich hoffe, dass diese neue Art ein Licht darauf wirft, wie wichtig es ist, mehr in die Erforschung, Beobachtung und den Schutz einheimischer australischer Bienen zu investieren".

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