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Nachhaltig leben

Unicef-Studie: Ressourcenverbrauch zerstört Lebensraum von Kindern weltweit

Muellhalde in einem Armenviertel ( Eastleigh )in Nairobi, Kenia. KEIN MODEL RELEASE vorhanden. 15.08.2011. | Garbage dump in a slum (Eastleigh) in Nairobi, Kenya. NO MODEL RELEASE available. 15.08.201 ...
Ein Bericht von UNICEF zeigt, wie sehr die Deutschen "über ihre Verhältnisse" leben und damit die Lebensräume von Kindern weltweit zerstören. Bild: Thomas Koehler/ photothek.net / Thomas Koehler/ photothek.net
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UNICEF: Deutsche Bürger verbrauchen fast drei Erden

24.05.2022, 13:37
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Ganze 3,3 Planeten wie die Erde wären nötig, wenn alle Land weltweit gleich konsumieren würden wie die Bevölkerungen von EU- und OECD-Ländern: Zu diesem Ergebnis kommt eine am Dienstag veröffentlichte Studie vom Unicef-Forschungszentrum Innocenti. In den reichsten Ländern der Welt wachsen Kinder nach einem UNICEF-Bericht zwar in einer vergleichsweise gesunden Umgebung auf, gleichzeitig trägt die Mehrheit dieser Länder jedoch unverhältnismäßig viel zur weltweiten Umweltzerstörung bei.

Ressourcenverbrauch der Deutschen ist zu hoch

Wie die Forscher in der Studie belegten, wären sogar mindestens fünf Erden erforderlich, wenn jeder Mensch so viele Ressourcen wie die Einwohner von Kanada, Luxemburg und den USA verbrauchte, wie Unicef in Köln mitteilte. Auch in Deutschland sei der Ressourcenverbrauch zu hoch: Für die Lebensweise der Deutschen würden im Weltmaßstab 2,9 Erden benötigt.

Für den Unicef-Bericht wurden Daten aus 39 Ländern der OECD und der Europäischen Union erhoben. Den Forschern ging es darum, herauszufinden, wie gut es den jeweiligen Ländern gelingt, eine gesunde, kindgerechte Umgebung zu schaffen. Gleichzeitig wurde aber auch der dazugehörige ökologische Fußabdruck überprüft, etwa der Anteil des Landes am Klimawandel, der Ressourcenverbrauch und die Produktion von Elektroschrott.

Children play in piles of trash in a slum in Airoli, Mumbai, INdia
Die Wirtschaftsweise reicher Länder zerstört Lebensräume von Kindern in Entwicklungsländern.Bild: Zoonar.com/Chris Putnam / Chris Putnam

Deutschland bei kindgerechter Umwelt auf Platz 9

An der Spitze des so zustande gekommenen Länderrankings stehen Spanien, Irland und Portugal. Diese drei Länder bieten den dort lebenden Kindern im Vergleich eine gute Umgebung und tragen weniger zu globalen Umweltproblemen bei. Deutschland liegt in der Rangliste im oberen Drittel auf Platz 9.

Einige der reichsten Länder der Welt - darunter Australien, Belgien, Kanada und die USA - haben den Angaben zufolge gemessen an den CO2-Emissionen, der Produktion von Elektroschrott und dem Ressourcenverbrauch pro Kopf schwerwiegende Auswirkungen auf die globale Umwelt. Gleichzeitig liegen sie bei der Aufgabe, ihren eigenen Kindern eine gesunde Umgebung zu schaffen, am Ende des internationalen Vergleichs. Sie schneiden demnach also besonders schlecht ab.

"Die Mehrheit der reichen Länder schafft es nicht, innerhalb ihrer Grenzen eine gesunde Umgebung für alle Kinder zu schaffen und trägt darüber hinaus zur Zerstörung der Lebensräume von Kindern in anderen Teilen der Welt bei"
Gunilla OlssonDirektorin von Innocenti

Wirtschaftsweise reicher Länder zerstört international Lebensräume von Kindern

"Die Mehrheit der reichen Länder schafft es nicht, innerhalb ihrer Grenzen eine gesunde Umgebung für alle Kinder zu schaffen und trägt darüber hinaus zur Zerstörung der Lebensräume von Kindern in anderen Teilen der Welt bei", folgert Gunilla Olsson, die Direktorin von Innocenti. "In einigen Fällen stellen wir fest, dass Staaten, die im Land eine relativ gesunde Umgebung für Kinder bieten, gleichzeitig zu den größten Produzenten von Schadstoffen gehören, die die Umwelt von Kindern in anderen Ländern zerstört."

(sp/dpa-afxp)

Rekord bei Zählung: Mehr Feldhasen auf deutschen Äckern und Wiesen

Die gefährdeten Feldhasen haben sich in Deutschland zuletzt deutlich vermehrt. Im Frühjahr 2023 hoppelten im Durchschnitt 19 Feldhasen pro Quadratkilometer auf Feldern, Wiesen und Äckern. "Das ist ein Allzeithoch", sagte der Sprecher des Deutschen Jagdverbandes (DJV), Torsten Reinwald, der Deutschen Presse-Agentur. Es sei der höchste Wert seit Beginn des bundesweiten Monitorings 2001.

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