Kurz vor Beginn des Novembers stellen wir die Uhren eine Stunde zurück und sorgen so dafür, dass uns mit Beginn des Monats die Tage schlagartig noch kürzer vorkommen. Die Bäume haben ihr Laub größtenteils von sich geworfen und nachts sinken die Temperaturen nun immer weiter ab.
Das Angebot auf den Märkten ist jetzt besonders "Kohl-lastig", das heißt auch: Die Eintopfsaison ist in vollem Gange. Wirsing, China-, Weißkohl und Co. sind bereit für ihren Einsatz im herzhaften Klassiker. Bevor wir im nächsten Monat über das beste Rotkohl-/Blaukraut-Rezept für Weihnachten diskutieren, könnten wir uns jetzt noch an ungewöhnlicheren Rezepten wie zum Beispiel einem schwedischen Rotkohlsalat oder einem Grünkohlsalat mit Frucht- und Nusskomponente ausprobieren.
Egal, welche Gerichte ihr bevorzugt, der Kohl bietet euch vielfältige Verarbeitungsmöglichkeiten.
Viele der Gemüsesorten, die wir aktuell auf den Wochenmärkten entdecken können, finden sich bei der Zubereitung einer Borschtsch-Suppe wieder.
Borschtsch ist eine Suppe, die klassisch mit Rote Bete und Weißkohl zubereitet wird. Sie wird vor allem in Osteuropa gekocht, über die konkrete Herkunft wird jedoch gestritten. Sowohl die Ukraine als auch Russland beanspruchen die Suppe für sich. Die Ukraine stellte deshalb 2020 sogar einen Antrag bei der UNESCO auf Anerkennung der Suppe als immaterielles Kulturerbe der Ukraine. Im Juli 2022 erfolgte die Anerkennung.
Das Gericht wird in vielen Regionen Osteuropas gerne gegessen und zubereitet, allerdings sind die Zubereitungsweisen sehr unterschiedlich. In Polen wird die Suppe mit naturvergorener Rote Bete zubereitet, eher klar serviert und hat eine Teigtaschen-Einlage, die mit Fleisch gefüllt sind. In der Ukraine gilt, dass so viel Gemüse im Borschtsch sein muss, dass ein Löffel von darin stehen bleibt.
Man verwendet unvergorene Rote Bete, Weißkohl, Karotten, Zwiebeln, Kartoffel und bei der traditionellen Variante Rindfleisch. Immer häufiger gibt es aber auch vegetarische Borschtsch-Rezepte.
Die russische Variante der Rote-Bete-Suppe unterscheidet sich davon stark: Unterschiedlich sind hier vor allem die Fleischeinlagen. Möglich sind vor allem Rindfleisch, Wiener Würstchen, Schinken oder Fleischbällchen. Aber auch getrockneter Stint, ein Fisch, der vor allem in der Ostsee lebt, wird in Russland verwendet. Gemeinsam haben alle Varianten der osteuropäischen Borschtsch-Zubereitung, dass die Suppe bei eher niedriger Hitze lange gegart wird und zum Schluss mit saurer Sahne und meist Dill oder Petersilie geschmacklich abgerundet wird.
Statt einen leckeren Apfel mit Marzipan oder Rosinen zu befüllen und mit Zimt und Mandeln versehen im Ofen zu einem duftenden Bratapfel werden zu lassen, könnte man es ähnlich auch mal mit einer Birne machen.
Backbirnen sind ein winterliches Dessert, was genauso lecker wie einfach zuzubereiten ist. Es gibt viele unterschiedliche Rezepte, in manchen wird die Birne mit herzhaften Lebensmitteln kombiniert, in Blätterteig gehüllt oder gar mit Käse überbacken, ähnlich wie ein Toast Hawaii. Aber auch ganz schlicht, mit Weißwein und Honig im Ofen geschmort, mit Zimt und Rosmarin aromatisiert und am Ende mit ein bisschen Schlagsahne und Schokoladensoße auf den Tisch gebracht, ist sie ein guter Kuchenersatz am Sonntagnachmittag.
Die Birne ist gesund für Alt und Jung. Sie soll geistig fit machen, gerade, wenn man sie in Kombination mit Walnüssen zu sich nimmt. Die Kiesel- und Phosphorsäure und das Kupfer in der Birne sind mit dem Lecithin der Walnuss eine gute Unterstützung für unser Gedächtnis und Denkvermögen. Durch ihre geringe Fruchtsäure ist die Birne auch für die empfindlichen Mägen von Babys und kleinen Kindern sehr bekömmlich und leicht verdaulich. Birnen helfen durch das enthaltene Kalium den Wasserhaushalt des Körpers zu regulieren und helfen bei Blasen- und Nierenproblemen.
Bei Rucola scheiden sich die Geister, die Würzigkeit des – auch als Rauke bezeichneten – Salates, ist nicht nach dem Geschmack aller. Rucola ist aber ein echter Alleskönner, ob als Salat, als würzige Garnierung, als Pesto oder im Smoothie. Die Lagerung der Rauke gestaltet sich etwas schwieriger, denn Rauke welkt sehr schnell. Am besten wird sie direkt verarbeitet. Im Notfall kann man Rucola im Kühlschrank – am besten in einem Gefrierbeutel oder lose, mit einem feuchten Tuch abgedeckt – ein bis zwei Tage aufbewahren oder die einzelnen Stiele in ein Wasserglas stellen.
Rucola enthält viel Vitamin C (62 mg pro 100 g) und Folsäure. In der Naturheilkunde wird Rucola seit langer Zeit als Heilmittel eingesetzt. Bei Verdauungsstörungen oder zur Blutreinigung oder zum Entwässern bei Ansammlungen von Flüssigkeit kann es hilfreich sein. Das in der Rauke enthaltene Senföl sorgt nicht nur für den würzigen Geschmack, sondern wirkt auch antibiotisch, es hemmt das Wachstum verschiedener Bakterien, Viren sowie Pilze.
Auf dem Wochenmarkt saisonale Lebensmittel einzukaufen, bedeutet vor allem auch Vielfalt in der Ernährung. Man greift nicht ausschließlich zu dem, was man kennt und mag, sondern entdeckt immer auch neues und wird zum Ausprobieren neuer Gerichte inspiriert. Dadurch wird der Speiseplan automatisch vielfältiger und auch gesünder.