Rekordjahr: Bio-Lebensmittel werden immer beliebter
2025 könnte das Rekordjahr für Biolebensmittel werden: Kund:innen kaufen einer aktuellen Schätzung zufolge mehr als je zuvor. Die Gründe sind vielfältig.
Schon 2024 war ein Rekordjahr für Biolebensmittel, 2025 sollen die Umsätze noch gesteigert werden. Laut einer Prognose der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heilbronn um etwa 10 Prozent auf 18,7 Milliarden Euro.
Umsätze für Bio-Lebensmittel stark gestiegen
Der Großteil der Produkte wird im Lebensmitteleinzelhandel verkauft. Die Discounter liegen hier knapp vor den Supermärkten, das Sortiment wurde insgesamt erheblich ausgebaut.
Doch auch der Anteil der Drogerien ist nicht zu unterschätzen: Diese verzeichnen seit 2021 prozentual die stärkste Zunahme. Nur etwa zehn Prozent der Umsätze gehen auf Bioläden zurück.
Der Anteil der Biolebensmittel am Gesamtumsatz der Branche wird bis Jahresende etwa sieben Prozent betragen.
Nicht nur das erweiterte Sortiment, sondern auch die Produktionsbedingungen sprechen dafür, öfter mal Biolebensmittel in den Einkaufskorb zu legen.
Vorzüge von Bio-Lebensmitteln
Der Lebensmittelverband definiert biologischen Landbau als System landwirtschaftlicher Produktion, "das einem innerbetrieblichen Kreislauf den Vorzug gibt vor dem Einsatz von externen Produktionsfaktoren".
Konkret bedeutet das: Landwirt:innen verzichten auf Hilfsmittel von außen wie synthetische Düngemittel und "verwenden stattdessen Mist, Gülle, Kompost und anderen organischen Dünger. Auch konventionelle Pflanzenschutzmittel dürfen nicht eingesetzt werden."
Gentechnisch veränderte Organismen sind nicht erlaubt und bei der Tierhaltung gibt es strenge Vorgaben, wie groß Ställe sein dürfen, welches Futter verabreicht wird und wie viele Tiere gehalten werden.
Gründe für gestiegene Umsätze
Neben all den Vorteilen von Biolebensmitteln sieht Studienautor Stephan Rüschen die Gründe für die gestiegenen Umsätze vorwiegend in wirtschaftlichen Faktoren: "Mit der abnehmenden Inflation kaufen die Menschen weniger preisbewusst ein und greifen häufiger zu Bio-Produkten."
Ein gestiegenes Bewusstsein für Nachhaltigkeit lasse sich nicht nachweisen.
Tina Andres, Vorsitzende des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), argumentiert: "Die Menschen kaufen die Produkte, weil sie wissen, dass Bio sicher und umweltfreundlich ist".
Doch die Anbauflächen wachsen nur langsam: 2024 wurden elf Prozent der Agrarflächen in Deutschland ökologisch bewirtschaftet, trotz steigender Nachfrage.
Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMEL) plant, den ökologischen Landbau bis 2023 bundesweit auf 30 Prozent auszubauen.
