Nachhaltigkeit
Vor Ort

Laut Fridays for Future demonstrieren in Berlin 100.000 auf dem Klimastreik

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg (M) nimmt an einer Demonstration der Bewegung «Fridays for Future» teil. Kurz vor der Bundestagswahl finden deutschland- und weltweit Aktionen statt. Die ...
Greta Thunberg nimmt kurz vor der Bundestagswahl am Klimastreik teil.Bild: dpa / Jörg Carstensen
Vor Ort

Laut Fridays for Future demonstrierten alleine in Berlin 100.000 Menschen für Klimagerechtigkeit

24.09.2021, 16:0324.09.2021, 19:18
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Heute, zwei Tage vor der Bundestagswahl, werden zehntausende Menschen in Deutschland unter dem Motto #AllefürsKlima auf die Straße gehen. Organisiert hat die jährliche Großdemo die Klimabewegung Fridays for Future. Alleine in Berlin werden 20.000 Menschen erwartet, die für eine bessere Klimapolitik und die Einhaltung des 1,5 Grad Ziels demonstrieren. Proteste finden heute aber nicht nur in Deutschland, sondern weltweit statt. Die Initiatorin von Fridays for Future, Greta Thunberg, will in Berlin ebenfalls am Klimaprotest teilnehmen.

Unsere beiden Reporterinnen Saskia und Luisa-Marie sind für euch unterwegs beim Klimastreik und nehmen euch mit.
Unsere beiden Reporterinnen Saskia und Luisa-Marie sind für euch unterwegs beim Klimastreik und nehmen euch mit.

Alle Neuigkeiten rund um den Klimastreik findest du in unserem News-Ticker:

Berlin

15.53 Uhr: Laut FFF demonstrieren 100.000 in Berlin

Die Organisatoren von Fridays for Future gehen von der unglaublichen Menge von 100.000 Menschen aus, die alleine in Berlin für Klimagerechtigkeit demonstriert haben.

15.40 Uhr: Zum Abschluss wird getanzt

Einige bekannte Gesichter, darunter das Model und Nachhaltigkeitsinfluencerin Marie Nasemann sowie die Schauspielerinnen Jella Haase und Katja Riemann, tanzen am Ende noch vor der Bühne und setzen mit ihren T-Shirts ein Statement: "Vote for climate justice" ist darauf zu lesen.

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Auch die Schauspielerin Lavinia Wilson ist dabei. Sie will zur Wahl ein Zeichen setzen und sagt gegenüber watson: "Es muss ein struktureller Wandel her, die letztendliche Verantwortung muss endlich vom Individuum weg."

15.35 Uhr: Die letzten Acts spielen

Luisa Neubauer und Greta Thunberg gehen von der Bühne. Die letzten Acts spielen, die Menge wird langsam etwas weniger. Die Menschen haben trotz der ernsten Lage gute Laune und geben sich kämpferisch. Auf den Plakaten sind Mottos zu lesen wie "Das Klima ist aussichtsloser als mein Abitur", "You can’t recycle wasted time", "Old enough to know better. Too young to vote", "Ohne Bäume keine Träume", "Unser Planet raucht auf Lunge" oder "Earth isn’t dying it’s being killed."

Kristina, 26: "Ich bin überwältigt von der Masse an Menschen, die sich bei dem Streik zusammengefunden haben. Es ist spürbar, dass die Klimakrise endlich in den Köpfen der Menschen angekommen ist und jede*r einzelne heute ein Zeichen setzen möchte für einen bewussteren Umgang mit unserem Planeten, für unsere Zukunft und die Zukunft kommender Generationen. Ich gehe hier in Berlin auf die Straße für meine 10 Jahre jüngere Schwester in Chemnitz. Wir sitzen alle im selben Boot und es liegt an uns nicht unterzugehen."

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Jung und Alt demonstrieren in Berlin.
Jung und Alt demonstrieren in Berlin.
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14.37 Uhr: Greta Thunberg und Luisa Neubauer sind auf der Bühne

Als Greta Thunberg die Bühne betritt, wird es auf einmal komplett still. Die Menschen sind begeistert. Greta sagt in ihrer Rede:

"They simply don't give a damn about us. Voting only will not be enough. We need to keep going out to the streets. We can no longe leave this to the power of those people to take care of. We must never give up. People are ready for change. We want change. We demand change! We must never give up. People are ready for change. We want change. We demand change!"

("Wir sind ihnen komplett egal. Wählen gehen wird nicht reichen. Wir müssen weiterhin auf die Straße gehen. Wir können das [den Klimawandel] nicht mehr in die Hände dieser Menschen geben. Wir dürfen nicht aufgeben. Die Menschen sind bereit für eine Veränderung. Wir wollen Veränderung. Wir verlangen Veränderung!")

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Nach Greta betritt Luisa Neubauer die Bühne: "Wir kennen das Wahlergebnis schon – es heißt: 1,5 Grad", ruft sie. "Wir glauben nicht, dass sich die Klimakatastrophe ohne Aktivismus lösen lässt. Es geht um euch, macht Lärm für euch! Wir müssen unsere Bedürfnisse angleichen und uns alle gegenseitig respektieren und beschützen. Es reicht nicht, zu wählen oder freitags auf die Straße zu gehen. Wir nutzen diesen Herbst, geht geht es los. Wir kämpfen!"

"Wir haben aus der Klimakatastrophe die größte Klimabewegung der Welt gemacht. Weltweit. Leute, Hallelujah! Wir schreiben Geschichte!"
Luisa Neubauer

Zur Politik sagt Neubauer: "Programmatisch haben wir sie dahin getrieben, wo sie niemals sein wollten. Das waren wir, nur wir! Einen Sommer lang haben wir die Politik gezwungen, an das Klima zu denken und etwas zu thematisieren, was bislang in keinem Parteiprogramm stand."

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14:00 Uhr: Auch Wissenschaftler und Prominente beziehen Stellung

Der Arzt, Buchautor und Vertreter von Scientists for Future, Eckhart von Hirschhausen sagt gegenüber watson:

"Der Globale Klimastreik am 24.09. setzt dieses Jahr ein wichtiges Zeichen für die bevorstehende Bundestagswahl. Klimagerechtigkeit und globale Gesundheit könnten die wahlentscheidenden Themen sein. Denn Klimaschutz ist Gesundheitsschutz. Spätestens durch die Flutopfer im Ahrtal können wir nicht mehr wegsehen, dass die Klimakrise wirklich unsere Existenz bedroht."

Er bezieht sich auf auf die Bundestagswahl:

"Die nächste Regierung hat eine Jahrhundertaufgabe vor sich, für die sie aber maximal zwei Legislaturperioden Zeit hat, um die Weichen richtig zu stellen, das hat die junge Generation, die auch diesen Freitag wieder auf die Straße geht, besser verstanden. Weil die Menschen über 60 diese Wahl entscheiden, aber die Menschen unter 30 am längsten unter den Konsequenzen zu leiden haben, finde ich drei Ideen ganz wichtig: Geht heute auf die Straße, macht den Klima-Wahlcheck und führt so viele Gespräche wie möglich. Jede Stimme zählt - bis Sonntag 18 Uhr!"

13.51 Uhr: Der Demonstrationszug setzt sich in Bewegung

Im Marsch wird die Stimmung angespannter. Trommeln und Schildern werden hochgehalten. Luisa Neubauer postet ein Video auf Instagram, wie sie Seite an Seite mit Greta Thunberg die Demonstration anführt und befeuert die Stimmung.

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12.56 Uhr: Die Menschen versammeln sich mit ihren Plakaten vor dem Bundestag

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Die Stimmung vor dem Bundestag unter den Demonstrierenden ist entspannt und fröhlich. Es haben sich bereits geschätzte 10.000 Menschen versammelt. Es ist sehr laut, es gibt überall Seifenblasen und Kinderwagen. "Es ist echt räudig, dass wir mit 16 noch nicht wählen dürfen! Ihr müsst unsere Zukunft retten", sagte ein 14-jähriges Mädchen auf der Bühne. "Das ist ein Appell an alle, die wählen dürfen: wir brauchen Euch!"

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12.00 Uhr: Zahlreiche Menschen, darunter auch Schüler und Schülerinnen, fahren Richtung Bundestag zur Demo

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Sophie 16: "Wir sind einfach von der Schule weg, nächste Stunde wär Klausur, aber mir ist das sehr wichtig. Gerade vor der Wahl."

Earth Hour 2024: Wann wir in diesem Jahr das Licht ausschalten

Die Klimakrise hat unsere Gesellschaft fest im Griff: Weltweit erleben wir immer mehr Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen und Hungersnöte, die Menschen in ihrer Existenz bedrohen.

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