Dass der Abend in so einem Desaster enden würde, damit dürfte ein 38-jähriger Mann nahe Augsburg wohl nicht gerechnet haben. Er erlebte auf seinem Heimweg mit dem Fahrrad eine böse Überraschung. Körperverletzung und bange Momente waren die Folge.
Dabei begann der Nachhauseweg für den Mann auf dessen Fahrrad ganz gewöhnlich, wie die "Augsburger Allgemeine" berichtet. In der Nacht auf Freitag, den 13. Januar, war er auf einem Feldweg in Richtung Hörmannsberg – südöstlich von Augsburg – unterwegs. Dort entdeckte er gegen 2.15 Uhr etwas Ungewöhnliches: ein Auto, in dem sich augenscheinlich jemand aufhielt.
Der Radfahrer ging dem Bericht zufolge davon aus, dass der Grund für das Auto an dem ungewöhnlichen Ort eine Autopanne war. Deshalb näherte er sich dem Wagen, um zu helfen, heißt es vonseiten der Polizei in Ried.
Doch er lag offenbar falsch.
Statt eines hilfsbedürftigen Autofahrers oder einer Autofahrerin fand er darin einen Mann und eine Frau – angeblich leicht bekleidet – vor. Sie beschäftigten sich wohl mit einer anderen Art von Verkehr. Daraufhin setzte der Mann laut Polizei Ried seinen Heimweg fort.
Diese Rechnung hat er allerdings ohne den Mann im Auto gemacht. Dem 20-jährigen Liebhaber passte die nächtliche Störung offenbar gar nicht. Er verfolgte dem Bericht zufolge den 38-Jährigen, stellte den Radfahrer sogar vor dessen Haus.
Was dann folgte, gleicht einer Szene aus einem schlechten Film. Der 20-Jährige soll einen Streit angezettelt und dem Mann eine Ohrfeige verpasst haben. Anschließend habe er so stark gegen die Haustür getreten, dass er einen Sachschaden in Höhe von 1000 Euro verursachte.
Die alarmierte Polizei konnte den jungen Mann noch in der Nachbarschaft aufgreifen. Offenbar war er stark angetrunken: Ein Alkoholtest ergab 1,46 Promille. Die Polizei in Ried ermittelt nun gegen den Unruhestifter wegen Trunkenheit am Steuer, Körperverletzung und Sachbeschädigung. Der Mann muss künftig wohl ohne nächtliche Auto-Intimitäten auskommen, zumindest auf öffentlichem Grund. Ihm wurde der Führerschein entzogen.
Es gibt Länder, in denen Sex im Auto verboten ist. In Deutschland ist das Schäferstündchen im Auto zunächst keine Straftat. Sex in der Öffentlichkeit kann aber unter Umständen zu Problemen führen – etwa dann, wenn die Betroffenen es hinnehmen, erwischt zu werden. Wenn sich jemand an den Handlungen stört und Strafanzeige wegen öffentlicher Erregung stellt, kann das Vergnügen im Auto strafrechtliche Konsequenzen haben.