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News des Tages: Verhandlungen gescheitert – bei der Post drohen größere Streiks

07.02.2023, Baden-W
Zahlreiche Mitarbeitenden der Deutschen Post demonstrierten und streikten für bessere Tarife. Bild: dpa / Bernd Weißbrod
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Tarifverhandlungen gescheitert: Bei der Post drohen bald größere Streiks

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10.02.2023, 14:5810.02.2023, 18:11
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Tarifverhandlungen gescheitert: Bei der Post drohen bald größere Streiks

Nach langem Hin und Her bei den Tarifverhandlungen für rund 160.000 Beschäftigte der Deutschen Post, sind diese nun gescheitert. Die Gewerkschaft Verdi wies das Angebot des Unternehmens als "weit entfernt" von ihren Forderungen zurück. Sie will nun eine Urabstimmung über einen Arbeitskampf einleiten, wie sie am Freitag mitteilte.

Deshalb droht schon bald eine größere Streikwelle. Sie dürfte heftiger ausfallen als die bisherigen Arbeitsniederlegungen.

Verdi fordert 15 Prozent mehr Gehalt sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen für jedes Ausbildungsjahr um 200 Euro pro Monat bei einer Laufzeit von einem Jahr. Um den Druck zu erhöhen, hatte die Gewerkschaft in den vergangenen Wochen mehrere ganztägige Warnstreiks organisiert. Nach Angaben der Gewerkschaft nahmen daran insgesamt fast 100.000 Beschäftigte teil.

Auto rast in Menge: Tote bei Anschlag in Jerusalem

Bei einem Anschlag mit einem Auto sind am Freitag an einer Bushaltestelle in Ost-Jerusalem zwei Menschen getötet worden, darunter auch ein achtjähriges Kind. Das zweite Todesopfer war 20 Jahre alt, wie die israelische Polizei und die Rettungskräfte mitteilten. Fünf weitere Menschen wurden demnach verletzt, zwei von ihnen schwer. Die Polizei sprach von einem mutmaßlichen "Terroranschlag".

10.02.2023, Israel, Jerusalem: Israelische Rettungskr
Ein mutmaßlicher Attentäter hat in Jerusalem zwei Menschen in den Tod gerissen.Bild: dpa / Ilia Yefimovich

Der Verdächtige sei am Tatort in Ramot, einer jüdischen Siedlung im von Israel annektierten Ost-Jerusalem, durch Schüsse von Sicherheitskräften "neutralisiert" worden. Dort war das Auto der Polizei zufolge "mit hoher Geschwindigkeit" in die Bushaltestelle gerast und hatte wartende Menschen umgefahren.

Members of Zaka Rescue and Recovery team and Israeli police forensics pick up a doll at the site of a car-ramming attack at a bus stop in Ramot, a Jewish settlement in east Jerusalem, Friday, Feb. 10, ...
Einsatzkräfte untersuchen den Tatort, eine Bushaltestelle in Ost-Jerusalem.Bild: AP / Mahmoud Illean

Der Anschlagsort war am Freitag weiträumig abgesperrt. Eine AFP-Journalistin konnte ein blaues Auto sehen, das auf dem Bürgersteig bei der Bushaltestelle stand. Zwischen den Trümmern im Umfeld war eine Puppe zu sehen. Zahlreiche Rettungskräfte waren vor Ort. Ein Hubschrauber überflog das Gebiet.

EU will mehr in Abschottung gegen Migranten investieren

Die EU schottet sich nun noch weiter ab: Künftig will die Europäische Union mehr Geld für den Schutz der außengrenzen ausgeben. Darauf einigten sich die EU-Spitzen am Freitag auf ihrem Sondergipfel in Brüssel. Zwar erwähnen die Staaten in ihrer Abschlusserklärung Zäune und Mauern nicht explizit, wohl aber ist von "Infrastruktur" für den Grenzschutz die Rede.

Das Geld solle auch für Überwachungsmittel, einschließlich der Luftüberwachung zur Verfügung stehen, heißt es in der gemeinsamen Gipfelerklärung. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lobte eine "pragmatische Lösung" und plädierte gleichzeitig für mehr "Erwerbsmigration".

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lobte die "pragmatische Lösung".Bild: www.imago-images.de / IMAGO/Nicolas Landemard

Das Thema wird in der EU seit Jahren heftig diskutiert, während der Bau von Mauern und Zäunen immer weiter voranschreitet. Inzwischen sind 13 Prozent der EU-Außengrenzen mit Zäunen versehen. Unter anderem um die spanischen Enklaven Ceuta und Melilla in Marokko, am Eingang zum Tunnel unter dem Ärmelkanal bei Calais, an der Grenze zwischen Litauen und Belarus oder zwischen Bulgarien und der Türkei.

Erdbeben: Verschüttete nach Tagen geborgen – 22.000 Tote

Auch vier Tage nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet entdecken Helfer noch weitere Überlebende unter den Trümmern eingestürzter Häuser.

Nach mehr als 100 Stunden konnte etwa ein deutsches Einsatzteam eine Frau aus den Trümmern eines Hauses im türkischen Erdbebengebiet retten. 50 Stunden lang dauerte der Einsatz an, um die Frau in der Stadt Kirikhan lebend aus den Trümmern zu bergen. Eigentlich gelten 72 Stunden als die Zeitgrenze, nach der bei einer derartigen Katastrophe praktisch nicht mehr mit Überlebenden unter den Schuttbergen zu rechnen ist.

Die Schwester der Verschütteten hatte tagelang auf die Rettung gehofft, wie mehrere Medien berichten.

Die Zahl der Toten in beiden Ländern steigt rasant weiter, bis zum frühen Freitagmorgen auf insgesamt über 22.000 Opfer. Allein in der Türkei seien 18.991 Menschen ums Leben gekommen, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Freitag in Adiyaman. Aus Syrien wurden zuletzt 3384 Tote gemeldet.

Syrische Retter: Keine UN-Hilfe im Nordwesten angekommen

Es ist bisher keine humanitäre Hilfe der Vereinten Nationen (UN) für die Erdbebenopfer im Nordwesten Syriens eingetroffen. Dies behauptet die syrische Rettungsorganisation Weißhelme am Freitag. Unterdessen hat die UNO einen sofortigen Waffenstillstand gefordert, um Hilfseinsätze für die Opfer zu erleichtern.

Der Chef der Weißhelme, Raed Al-Saleh, machte den UN schwere Vorwürfe und appellierte an Regierungen in aller Welt, direkte Hilfe außerhalb der UN zu organisieren. "Die Vereinten Nationen sind auf der Seite der Regierung, nicht der Menschen", sagte Al-Saleh nach Angaben eines Übersetzers. "Sie sollten sich bei den Menschen entschuldigen."

A man carries the body of an earthquake victim in the Besnia village near the Turkish border, Idlib province, Syria, Monday, Feb. 6, 2023. (AP Photo/Ghaith Alsayed)
Viele Erdbebenopfer in Syrien müssen ohne humanitäre Hilfe auskommen. Bild: AP / Ghaith Alsayed

Al-Saleh sprach aus der Region Idlib per Videolink zu Mitgliedern der Vereinigung der UN-akkreditierten Presse in Genf (ACANU). Die Region wird von Aufständischen kontrolliert, die seit zwölf Jahren einen Bürgerkrieg gegen die Regierung in Damaskus führen.

Nach Angaben von Al-Saleh waren in der Region seit dem Erdbeben am Montag ganze sechs Lastwagen eingetroffen. Dabei handele es sich aber um Hilfsgüter des Welternährungsprogramms (WFP), die schon vor der Katastrophe auf dem Weg waren, wegen logistischer Hürden aber erst mit Verspätung in Atmeh eintrafen. Nach Angaben des WFP sind aber aus Lagern, die bereits in Nordwestsyrien waren, Nahrungsmittel an 24.000 Menschen verteilt worden.

Manche Corona-Regeln waren laut Lauterbach "Schwachsinn"

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat erneut Fehler bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie kritisiert. "Was Schwachsinn gewesen ist, wenn ich so frei sprechen darf, sind diese Regeln draußen", sagte Lauterbach in der ZDF-Sendung "Markus Lanz" am Donnerstagabend. Er bezog sich etwa auf das zeitweise ausgesprochene Verbot, ohne Maske joggen zu gehen. "Das ist natürlich klar, das sind Exzesse gewesen", sagte Lauterbach, der seit Dezember 2021 Gesundheitsminister ist. Die Länder hätten massiv überreizt, insbesondere Bayern. Auch die langen Kita- und Schulschließungen seien ein Fehler gewesen.

Press Conference About The Coronavirus Situation In Germany German Health Minister Karl Lauterbach R and Director of the Virology Institute of the Charite Berlin Christian Drosten L pose for a picture ...
Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat während der Pandemie eng mit Fachleuten wie dem Virologen Christian Drosten zusammen gearbeitet.Bild: IMAGO/NurPhoto

Trotzdem fiel Lauterbachs Bilanz knapp drei Jahre nach Beginn der Pandemie insgesamt positiv aus. "Wir sind gut durchgekommen." Dank des vorsichtigen Vorgehens sei die Sterblichkeit in Deutschland trotz der alten Bevölkerung niedriger gewesen als in anderen Ländern. Bislang seien rund 180 000 Menschen in Deutschland an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. "Das ist keine schlechte Zahl, aber wir wären noch besser gewesen, wenn es nicht diese ständige Politisierung der Maßnahmen gegeben hätte", sagte er.

(Mit Material von dpa/AFP)

Ex-Football-Star O.J. Simpson mit 76 Jahren gestorben
Dinge, über die Deutschland jetzt spricht: Jeden Tag findest du bei watson, natürlich laufend aktualisiert, die kompakten Top-News – in wenigen Minuten weißt du, was abgeht.

Der vor drei Jahrzehnten in einem weltweit Aufsehen erregenden Prozess vom Mordverdacht freigesprochene Ex-Footballstar O.J. Simpson ist gestorben. Simpson starb im Alter von 76 Jahren an einer Krebserkrankung, wie seine Familie am Donnerstag mitteilte.

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