Hamburger Mutter und Kinder sterben im Istanbul-Urlaub
Hamburger Mutter und Kinder sterben im Istanbul-Urlaub
Streetfood beim Istanbul-Besuch könnte einer Familie aus Hamburg das Leben gekostet haben. Nach dem Tod der drei und sechs Jahre alten Kinder, ist auch die Mutter im Krankenhaus gestorben, wie die Nachrichtenagentur DHA berichtete. Der Vater werde noch auf der Intensivstation behandelt.
Die Ermittlungen über die Ursache für die Todesfälle dauern an. Im Verdacht steht eine Lebensmittelvergiftung. Ob tatsächlich die verzehrten Speisen die Todesfälle verursacht haben, ist aber unklar. Bisher seien vier Verdächtige festgenommen worden, teilte der türkische Justizminister Yilmaz Tunc auf der Plattform X mit. Laut dem Staatssender TRT geht es um Verkäufer von Süßigkeiten, gefüllten Muscheln und einem Gericht aus Kalbsdärmen (Kokorec). Ihnen werde fahrlässige Tötung vorgeworfen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Jürgen Klopp wird TV-Experte bei der Fußball-WM
Die Telekom hat den nächsten hochkarätigen Transfer für die Übertragungen der Fußball-Weltmeisterschaft 2026 abgeschlossen. Jürgen Klopp wird bei dem Turnier in den USA, Kanada und Mexiko für MagentaTV als TV-Experte arbeiten, wie der "Kicker" berichtet. "Er steht für Fußball pur und ist Welttrainer, der mit Dortmund und Liverpool unglaubliche Erfolgsgeschichten geschrieben hat", sagte Telekom-Deutschlandchef Rodrigo Diehl dem Fachmagazin.
Zuvor hatte die Telekom bereits den Fußball-Star Thomas Müller verpflichtet. MagentaTV überträgt alle 104 Partien der WM im kommenden Jahr und hatte ein hochkarätiges Team an Experten angekündigt – Klopp ist nun bereits der zweite Prominente. 44 Spiele des XXL-Turniers zeigt der kostenpflichtige Online-Sender der Telekom exklusiv, darunter zwei Viertel- und drei Achtelfinalspiele.
Kritik an Regierungsplan für Ticketsteuer-Senkung
Die schwarz-rote Koalition will zum 1. Juli 2026 die Ticketsteuer im Luftverkehr senken. Das teilte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nach dem Koalitionsausschuss am Donnerstagabend mit. Er sprach von einer Größenordnung von etwa 350 Millionen Euro zugunsten der Luftverkehrsindustrie in Deutschland. Im Koalitionsvertrag hatten CDU, CSU und SPD angekündigt, die Erhöhung zurückzunehmen. Dies ist bisher unter Hinweis auf knappe Kassen aber nicht passiert.
Für die Einigung gibt es breite Kritik aus der Opposition und Umweltverbänden. Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge warf CDU und SPD vor, "sich mittlerweile offenbar völlig vom Alltag der Leute entfernt" zu haben. Die Koalitionsspitzen machten das Deutschlandticket teurer, verabredeten gleichzeitig aber "hunderte Millionen an Subventionen für die Luftfahrtindustrie", sagte sie am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.
Linken-Fraktionschef Sören Pellmann bezeichnete den Entschluss als "nicht nur klimapolitischer Unsinn, sondern auch sozial ungerecht". Es scheine die Bundesregierung wenig zu interessieren, "dass die allermeisten Menschen nur äußerst selten fliegen, aber darauf angewiesen sind, dass die tagtägliche Mobilität bezahlbar ist". Ramona Pop, Chefin des Bundesverbands der Verbraucherzentrale, sprach von "einem Geschenk an die Flugbranche", das "kaum Entlastung" für Reisende bringen werde. Gewerkschaften und Wirtschaftsverbände hingegen lobten die Senkung.
EU-Parlament schwächt Lieferkettengesetz ab
Das Europaparlament hat für weitreichende Lockerungen des EU-Lieferkettengesetzes gestimmt. Die Abgeordneten nahmen am Donnerstag in Brüssel einen Entwurf an, nach dem zahlreiche Unternehmen von den Berichtspflichten ausgenommen würden. Für die Änderungen stimmte eine Mehrheit vor allem aus Konservativen und Rechtsaußenfraktionen.
Ursprünglich wollte die EU mit dem Lieferkettengesetz Unternehmen mit mehr als 1000 Beschäftigten und 450 Millionen Euro Jahresumsatz für Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung in ihrer Produktion in die Pflicht nehmen. Die Mehrheit im Europaparlament will diese Schwelle nun auf mindestens 5000 Beschäftigte und einen Jahresumsatz von mindestens 1,5 Milliarden Euro anheben.
CDU und CSU stimmen mit AfD
Bei der Abstimmung stimmte die konservative EVP, zu der die CDU und CSU im europäischen Parlament gehören, zusammen mit Rechten und Rechtsextremen, etwa der ESN-Fraktion um die AfD. Im EU-Parlament gibt es eigentlich einen sogenannten Cordon Sanitaire – eine Art informelle Übereinkunft der EVP, S&D, Liberalen und der Grünen, nicht mit Rechtsaußen zusammenzuarbeiten und beispielsweise keine Anträge der PfE und ESN zu unterstützen.
"Wer Änderungsanträge einbringt, die nur mit Extremisten durchsetzbar sind, kooperiert mit ihnen", teilte der zuständige SPD-Europaabgeordnete René Repasi mit. Die Grünen-Fraktionschefin im Bundestag, Katharina Dröge, sagte der dpa, es sei ein "gigantischer Fehler". "Auch CDU und CSU war es offenbar wichtiger, die EU-Lieferkettenrichtlinie auszuhöhlen, als die Brandmauer nach rechts zu halten."
Koalition beschließt Industriestrompreis bis 2028
Union und SPD haben sich in ihrem Koalitionsausschuss auf die Einführung eines Industriestrompreises geeinigt. Wie Kanzler Friedrich Merz (CDU) am Donnerstagabend sagte, soll ein vergünstigter Preis von etwa fünf Cent pro Kilowattstunde für die Jahre 2026 bis 2028 gelten.
Außerdem soll eine Strategie zum Bau neuer Gaskraftwerke kommen. Im nächsten Jahr sollten 8 Gigawatt ausgeschrieben werden, die bis 2031 in Betrieb gehen sollten. Die Vorhaben waren bereits grundsätzlich bekannt. Merz sprach von wichtigen Bausteinen der Energiepolitik.
USA wollen "Antifa Ost" als Terrororganisation einstufen
Die USA wollen die deutsche Antifa-Gruppe "Antifa Ost" als "ausländische Terrororganisation" einstufen. Das US-Außenministerium erklärte am Donnerstag in Washington, die sogenannte "Hammerbande" habe zwischen 2018 und 2023 in Deutschland und Ungarn "zahlreiche Angriffe auf Personen verübt, die sie als 'Faschisten' oder Teil der 'rechtsextremen Szene' wahrnimmt".
Ungarn hatte die Gruppe demnach bereits Ende September auf die nationale Terrorliste gesetzt.
Lesenswert: Empfehlungen aus der watson-Redaktion
- Die Regisseurin Maja Classen begleitet für ihren neuen Kinofilm "Truth or Dare" eine Gruppe Menschen in Berlin, die sich miteinander treffen, um sich sexuell auszuleben – und dabei sowohl Verletzungen als auch unbändige Freude offenbaren. Watson-Redakteurin Julia Dombrowsky hat ihn gesehen und mit Classen gesprochen.
- Matthias Schweighöfer zeigt sich in seinem neuesten Film "Das Leben der Wünsche" von einer ernsteren Seite. Auch optisch wagt er eine große Veränderung. Wie eitel er wirklich ist, erklärt der Schauspieler im watson-Interview.
(mit Material von dpa und afp)
