"Bayern, des samma mir, Bayern und des bayrische Bier!", heißt es in einem bayerischen Kultsong. Der Bayer und das Bier, das gehört einfach zusammen. Aber diese feuchtfröhliche Liebe ist mitunter sehr gewöhnungsbedürftig für Menschen, die Jahr für Jahr den Freistaat besuchen oder gar dort hinziehen. Das erklärte nun auch der ehemalige Bayern-Profi Martín Demichelis ausführlich.
Als der Argentinier 2003 zum Rekordmeister wechselte, war vor allem das Bier neu. "Die Deutschen trinken Bier wie wir Argentinier Mate", sagte der ehemalige Innenverteidiger im Karriere-Interview mit dem argentinischen Magazin "La Nacion".
Auch wenn Demichelis 2010 die Bayern verließ, kommt der heute 37-Jährige als Markentbotschafter des Vereins immer noch häufig nach München.
Im Alter von 22 Jahren – als er nach München gewechselt war – nippte er erstmals an einem alkoholischen Getränk: "Ich habe Alkohol nie gemocht, tatsächlich habe ich auf dem Oktoberfest das erste Mal Bier getrunken. Ich komme aus einer Familie, die wenig Alkohol trinkt."
Wie sehr der Alkohol in Deutschland im Fußball und der Gesellschaft verankert ist, musste er bei seinem "härtesten Trainer", Felix Magath, erfahren. "Am Vorabend eines Spiels gab es um 19.15 Uhr Abendessen. Von 21 bis 21.30 Uhr war es dann verpflichtend an der Hotel-Bar zu erscheinen, um ein Bier zu trinken. Es war ein Brauch von Magath, damit wir uns vor dem Spiel ein wenig entspannen", erklärt Demichelis, der selbst verzichtete. "Ze Roberto, Lucio, die anderen Latinos und ich holten uns meistens einen Tee oder einen Cappuccino."
Trotz des übermäßigen Alkoholkonsums habe Demichelis aber auch viel in Deutschland gelernt. "In Deutschland habe ich verstanden, dass es ohne Disziplin keinen Erfolg gibt", erklärt er. "Die Disziplin ist für mich die Grundlage von allem und die habe ich meinen Kindern übertragen."
Wer feiern kann, muss eben auch arbeiten...
(bn)