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Wie Bayern-Fans über die Aussagen von Uli Hoeneß denken

Die Abteilung "Attacke" hat wieder zugeschlagen.
Die Abteilung "Attacke" hat wieder zugeschlagen.bild: imago
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"Einfach peinlich" – 4 Bayern-Fans sagen, was sie jetzt denken

20.10.2018, 13:1520.10.2018, 13:50
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Am Freitag musste endlich mal einiges gesagt werden: Die Bayern-Bosse Hoeneß, Rummenigge und Salihamidzic luden zum großen Rundumschlag ein – und teilten heftig aus. An der Säbener Straße fühlt man sich nämlich von der Kritik der Medien gestört. 

Aber was halten eigentlich eingefleischte Bayern-Fans von den Aussagen der Altvorderen? Wir haben mal ein paar gefragt – die Meinungen gehen auseinander...

Benjamin, Bayern-Fan aus Berlin

"Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich dazu noch sagen soll, weil es eigentlich nur noch peinlich ist, wie sich die Bayern Bosse verhalten. Hoeneß ist schon länger nicht mehr tragbar. Allerspätestens seit seiner Özil-Aussage. Die Doppelmoral der Führungsriege, die da an den Tag gelegt wird, ist tatsächlich für einen langjährigen Bayern-Fan einfach nur noch peinlich.

"So langsam versteht man, warum Fans anderer Mannschaften den FCB so verabscheuen."

Das Schlimme ist, dass sowas jetzt, wo es mal wieder sportlich kriselt, von sich gegeben wird. Als FCB sollte man eigentlich über Schadenfreude oder Kritik seitens der Medien drüber stehen und sportlich antworten. Aber was Hoeneß und Rummenigge da machen ist Kindergarten. Als Bayern- bzw. Fußball-Fan kann man nur hoffen, dass dieser dämliche Funke nicht auf die Mannschaft überspringt und die Bayern gemäß ihrem Kader endlich wieder vernünftig Fußball spielen und beweisen, dass sie eine der besten Mannschaften Europas sind! An dieser Stelle müsste jetzt eigentlich ein 'Mia san mia' kommen aber das spare ich mir heute getrost!"

Andy, Bayern-Fan aus Belgien

"Ich finde es gut, dass sie sich endlich vor Trainer und Mannschaft gestellt haben! Mit manchen Spielern und dem Trainer ist die Öffentlichkeit schon hart ins Gericht gegangen! Aber man hätte besser die Füße still gehalten und durch wahre Größe wieder zu Erfolg kommen sollen.

Andy, hier rechts beim Auswärtsspiel in Madrid, findet die Aussagen der Bayern-Bosse gut.
Andy, hier rechts beim Auswärtsspiel in Madrid, findet die Aussagen der Bayern-Bosse gut.bild: privat

Die Aussagen zu Bernat waren verdammt hart, aber im Inhalt korrekt! Das sind Profis und die werden dafür schwer bezahlt, also müssen sie sich auch eingestehen, wenn sie schlecht spielen und müssen mit sowas klar kommen! In Paris ist er ja auch schon an zwei Gegentoren in der Champions League Schuld gewesen. Und da gibt es eben auch einen Unterschied zwischen der Neuer-Kritik und der Kritik an Bernat: Neuer hat auf lange Zeit gute Leistung gebracht – Bernat nicht. Aber das war wieder mal ein cleverer Schachzug vom Uli! Alle sprechen jetzt darüber und die Mannschaft hat Ruhe."

Johannes, Journalist aus München

"Dieser Auftritt hat mich schockiert. Es ist richtig, Respekt und Augenmaß einzufordern, daran krankt es mitunter tatsächlich. Bloß: Wenn Hoeneß fünf Sätze später einen Einzelnen herausgreift und Juan Bernat "alleine" fürs Fast-Ausscheiden in der Champions League verantwortlich macht, weil dieser ja einen "Scheißdreck" gespielt habe, ist das an Absurdität nicht zu überbieten. Und dann zitiert Karl-Heinz Rummenigge das Grundgesetz von der Würde des Menschen, während Hasan Salihamidzic seinen auswendig gelernten Satz aufsagen darf… Kabarett ohne Lacher.

Wenn Bundesligavereine Menschen wären: 

Video: watson/Marius Notter, Lia Haubner

Mit dieser Pressekonferenz hat der FC Bayern die Debatte nicht beruhigt, sondern in grotesker Weise potenziert. Nicht nur auf dem Platz mangelt es dem Meister momentan an Souveränität. Das Schlimmste ist, dass Bayerns Klub-Bosse nicht den Eindruck erwecken, dieses Versäumnis zu verstehen; vielmehr wirkt es, als säßen Hoeneß & Co. in einer Kapsel, die sich immer weiter von der Realität entfernt. Wer Polemik mit Polemik bekämpft, bastelt sich sein eigenes Grundgesetz. Unterschied: Die Würde des FC Bayern ist antastbar geworden."

Kristof, Bayern-Fan aus Augsburg

"Dass unsere Vereinsbosse manchmal etwas dünnhäutig reagieren und vor allem Hoeneß gelegentlich unschöne Worte wählt, ist ja jetzt nichts Neues. Sich jetzt über die Sensationsgier von Springer aufzuregen ist doch naiv. Dieses konstruierte Zeug lässt man am besten unkommentiert, dann bleibt es so irrelevant wie es sein sollte. 

Kristof geht diese Pressekonferenz zu weit.
Kristof geht diese Pressekonferenz zu weit.bild: privat

Hoeneß hat seine zweite Chance nach dem Knast verdient gehabt und bekommen. Er hat sie nicht genutzt. Momentan ist er ein Klotz am Bein. Und die Nachtreterei gegen Reschke, Bernat oder früher Ancelotti oder Klinsmann ist unnötig. Jeder weiß, dass deren Leistung nicht zufriedenstellend war, das ergibt sich aus den Umständen. Nachholbedarf hat die Vereinsführung im Thema Grundrechte. Offensichtlich gibt es dort ein ganz komisches Verständnis zum Thema Presse- und Meinungsfreiheit, genauso wie das Zitieren von Art. 1 GG wirklich grotesk ist."

(bn)

Wisst ihr noch damals? So feierte der FC Bayern:

1 / 10
Endlich dahoam! So lief die Bayern-Feier ab
Ein bisschen Quatsch machen war immerhin drin.
quelle: x01425 / michaela rehle
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