Raúl wurde Gladbach wohl als Trainer angeboten
Für die Diagnose Trendwende mag es noch etwas früh sein, und doch herrscht bei Borussia Mönchengladbach dieser Tage fraglos eine bessere Stimmung als noch vor knapp anderthalb Wochen. Denn nach der Trennung von Gerardo Seoane haben die Fohlen am Sonntag unter Interimstrainer Eugen Polanski einen Punkt bei Vizemeister Bayer Leverkusen entführt.
Haris Tabaković verabreichte den mitgereisten Borussen-Fans in der Nachspielzeit den nicht verschreibungspflichtigen, aber hochgradig wirksamen Stimmungsaufheller. Sein ekstatisch gefeierter Treffer in der 92. Minute war zugleich das erste Bundesliga-Tor der Gladbacher in dieser Spielzeit.
"Ich glaube, dass die Mannschaft und die Fans gemerkt haben, dass die Art und Weise gestimmt hat", freute sich Polanski nach seinem geglückten Debüt gegen den Vizemeister. Und er erhielt anschließend erneut Rückendeckung von Roland Virkus.
Eugen Polanski coacht Gladbach auch gegen Frankfurt
Der Sportgeschäftsführer hatte den 39-Jährigen bereits bei der öffentlichen Präsentation gestärkt und eine langfristige Anstellung für den Cheftrainerposten in Aussicht gestellt. Nach dem Remis gegen Leverkusen bekräftigte er, "zu 100 Prozent" vom Trainertalent überzeugt zu sein. Polanski wird auch am Samstag gegen Frankfurt auf der Bank sitzen.
"Die Formulierung bis auf Weiteres bleibt, aber nochmal: Im Fußball gibt es immer Dynamiken, da kann sich immer etwas entwickeln", deutete Virkus an, dass Polanski auch langfristig die Gladbacher Lösung sein könnte.
Berater soll Raúl in Gladbach angeboten haben
Bis dies entschieden wird, bleibt freilich reichlich Raum für Spekulationen. Diesen füllt die "Sport Bild" nun mit einem großen Namen, der in der Bundesliga bereits seine Spuren hinterlassen hat: Raúl.
Dem Bericht zufolge habe dessen Berater Ginés Carvajal die Stürmerlegende in Mönchengladbach als Trainer angeboten. Nach seinem Karrierenende hat der Spanier lange Zeit im Nachwuchs von Real Madrid gearbeitet, die zweite Mannschaft im Sommer aber nach sechs Jahren abgegeben. Folglich ist er momentan auf Vereinssuche.
Dabei soll Raúl, der einst zwei Jahre für den FC Schalke 04 gespielt hat, besonders nach Deutschland schauen. Er würde gerne in die Bundesliga wechseln, heißt es in dem Bericht.
Gladbach ist auf Raúl-Angebot offenbar noch nicht eingegangen
Als Trainer hat Raúl bis dato eine überschaubare Vita, als Fußballlegende genießt er aber dennoch ein außergewöhnliches Standing. Von dieser Ausstrahlung könnte Gladbach, zumindest in der Theorie, etwa bei Verhandlungen mit potenziellen Neuzugängen profitieren.
Die Fohlen machen bisher aber wohl keine Anstalten, auf das Angebot des Beraters einzugehen. Laut "Sport Bild" hat der Verein generell mit keinem externen Trainerkandidaten konkrete Gespräche geführt.
Polanski hat den Gladbacher Bossen bisher auch keinen Grund dazu gegeben. Gegen Frankfurt bekommt er nun zunächst einmal die nächste Chance, Werbung in eigener Sache zu betreiben.
