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FC Schalke: Berater von Nübel spricht von Anfeindungen gegen Sohn und Familie

Torwart Alexander NUEBEL wird den FC Schalke 04 zum Saisonende verlassen. Archivfoto Torwart Alexander NUEBEL FC Schalke 04, Gestik, Aktion,Einzelbild,angeschnittenes Einzelmotiv,Halbfigur,halbe Figur ...
Alexander Nübel und sein Berater Stefan Backs (oben rechts).Bild: imago images/sven simon/krieger/watson montage
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Nübel-Berater spricht von Anfeindungen gegen Sohn und Familie

15.01.2020, 14:30
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Der ablösefreie Wechsel von Torwart Alexander Nübel vom FC Schalke 04 zu Bayern München erhitzt seit Wochen die Gemüter. Die Schalker Fans sind sauer, dass ihr mittlerweile vom Trainer degradierter Kapitän von Bord geht. Manuel Neuer wirkte angefressen, weil er nicht zugunsten des Neuzugangs auf Spiele verzichten wolle. Daraufhin war spekuliert worden, dass sich der 23-jährige Nübel gar eine bestimmte Anzahl von Spielen vertraglich zusichern lassen hat. Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic bestritt dies.

Ob Klausel oder nicht, Deutschlands Fußballexperten sind sich einig: Nübel hat sich mit dem Wechsel zu Bayern keinen Gefallen getan. Peter Neururer zum Beispiel sagte ihm WDR2-Podcast "Einfach Fußball", dass der ehemalige U21-Nationaltorwart finanziell alles richtig gemacht habe, aber sportlich sei er der am schlechtesten beratene Spieler in Deutschland.

Nübel wird beraten von Stefan Backs. Und der äußerte sich zu der ganzen Debatte nun in einem Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID). Darin deutete der 54-Jährige auch eine Absprache über zugesagte Einsätze zwischen seinem Klienten und dem FCB an. Eine Vertragsklausel wollte er aber nicht bestätigen: "Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich mich zu Vertragsinhalten nicht äußern werde. Aber es dürfte jedem klar sein, dass Bayern München auch dazu ein schlüssiges Konzept vorgelegt hat, sonst hätte Alex nicht zugesagt."

Nübel-Berater spricht über Beleidigungen und Bedrohungen – auch sein Sohn werde angefeindet

Diese Aussage bietet viel Interpretationsspielraum. Im Gegensatz zu anderen Aussagen von Backs, die er gegenüber dem SID tätigte. Denn manche der eingangs erwähnten Schalker Fans sind nicht nur sauer, einige von ihnen sind unverhältnismäßig gehässig, vor allem in den sozialen Medien. Angriffe vonseiten der Schalke-Anhänger auf Backs hätten mittlerweile Formen angenommen, "die nur schwer zu ertragen sind."

Schalke sei ein sehr emotionaler Klub, und er wisse, dass die Fanseele hochkoche, wenn Alexander Nübel bei Bayern München einen Vertrag unterschreibe. Was Backs aber nie verstanden habe: "Warum der Wechsel eines Spielers derart den persönlichen Lebensbereich eines Fans betrifft."

Im Zeitalter der Sozialen Netzwerke fielen jegliche Hemmungen: "Ich werde beleidigt, bedroht, und es gibt Hinweise nach dem Motto 'Pass bloß auf, dass du nicht den falschen Leuten begegnest'."

Backs habe sich aus den Sozialen Netzwerken "komplett verabschiedet". Nübel habe die Kommentarfunktion auf seiner Homepage abgeschaltet: "Einen Fall habe ich unserem Rechtsanwalt übergeben", sagt Backs: "Alles andere muss man heutzutage offensichtlich ertragen. Wobei: Es ist schon schlimm, wenn man sich überlegen muss, ob man noch ein Stadion besuchen kann oder nicht."

Die Anfeindung träfen nicht nur Backs und Nübel: Auch Backs' Eltern bekämen das zu spüren sowie sein Sohn, dem er habe erklären müssen "wie er damit umgehen muss, wenn er in der Schule angefeindet wird."

Keine Zweifel an der Entscheidung, dass Nübel im Sommer zum FC Bayern wechselt

Dennoch hat Backs – trotz der genannten Gründe – keine Zweifel an der Entscheidung, dass Nübel zum FCB wechseln wird: "Ich stehe jedenfalls hinter der Entscheidung von Alex. Wenn ich wüsste, er macht einen Riesenfehler, würde ich darauf hinweisen und seinen Weg trotzdem unterstützen. Das war in dem Fall aber definitiv nicht so." Backs und Nübel hätten das Pro und Contra eines Wechsels zu Bayern München diskutiert: "Glauben Sie denn, Alex und ich sind die einzigen in Deutschland, die so blöd sind, dass wir die Vor- und Nachteile nicht gesehen haben?"

Ein Aspekt, der die Gemüter in der Nübel-Debatte außerdem sehr erhitzt: Die angebliche Geldgier von Stefan Backs, der Alexander Nübel nur aus Provisionsgründen zu einem Wechsel geraten hat. Backs kann da nur mit dem Kopf schütteln: "Schon klar. In der ganzen Diskussion bin ich derjenige, der Alex wegen des vielen Geldes zu den Bayern gedrängt hat, und er selber weiß nicht, was da gerade mit ihm passiert. Ganz ehrlich: Wer so etwas sagt, hat keine Ahnung, was und wie Alex denkt."

(as)

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Er hier sieht aus als würde er sich eigentlich ganz wohlfühlen unter Schalkern
quelle: imago sportfotodienst / imago sportfotodienst
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