Das Ende von Marco Rose beim BVB kam für viele Fans überraschend: Nachdem sich Dortmund in der vergangenen Saison Platz zwei in der Tabelle gesichert hatte, kam es wenige Tage später zur "Elefantenrunde" der Klub-Verantwortlichen. Mit offenem Visier wollte man die Saison analysieren, auch das eigene Handeln infrage stellen, um sich einen Plan für die Zukunft zurechtzulegen.
Letztlich endete die Runde mit einer Entscheidung, die auch unter den Verantwortlichen kaum jemand erwartet hatte: Verein und Trainer trennten sich einvernehmlich mit sofortiger Wirkung. "Dieser Tag ist kein einfacher für uns alle, denn die gegenseitige Wertschätzung untereinander war, ist und bleibt groß", zeigte sich BVB-Boss Hans-Joachim Watzke überrascht.
Wie Sport1 nun berichtet, lief die Trennung jedoch "nicht so harmonisch" wie damals dargestellt. Demnach soll Matthias Sammer ein maßgeblicher Faktor bei der Trennung von Rose gewesen sein.
Schon am Sonntag hatte Roses damaliger Co-Trainer Alexander Zickler im "Doppelpass" verraten, dass es für das Trainerteam beim BVB "nicht ganz einfach" gewesen sei. "Ein paar Sachen im Hintergrund waren nicht immer optimal", deutete er an.
Die Sport1-Reporter Patrick Berger und Oliver Müller haben nun in ihrem neuen Podcast aufgeklärt, worauf Zickler anspielte: Matthias Sammer – eigentlich derzeit kein offizieller BVB-Funktionär, sondern ein externer Berater – sei demnach "sehr kritisch" gegenüber Rose gewesen. Da Sammers Wort in Dortmund – insbesondere bei Klub-Boss Hans-Joachim Watzke – nach wie vor Gewicht hat, habe Rose Sammers Einstellung "überhaupt nicht gefallen."
Auch in der Elefantenrunde am 19. Mai habe Sammer viel geredet und dabei "Vieles infrage gestellt und sich sehr kritisch gegenüber Rose gestellt." Rose habe daraufhin die "Vertrauensfrage gestellt." Letztendlich war auch Watzke wohl nicht mehr vom Trainer überzeugt, eine Trennung war die logische Konsequenz.
Zumindest Co-Trainer Zickler, der selbst eingesteht, dass die Entscheidung für ihn damals überraschend kam, scheint jedoch nicht nachtragend zu sein. "Natürlich hätte man sich den Abgang anders gewünscht. Aber man hat für die Zukunft sehr, sehr viel mitgenommen", resümierte er im "Doppelpass".
Auch glaubt er, dass Dortmund alles hat, um erfolgreich zu sein. "Die Qualität in der Mannschaft ist unfassbar, richtig gut", beurteilt er beispielsweise den Kader, an dem Rose und er maßgeblich mitgewirkt haben.
Zickler selbst ist aktuell auf Jobsuche, auch ein Engagement als Cheftrainer könne er sich vorstellen. "Man macht ja den Trainerschein nicht zum Spaß. Klar, würde man auch mal in der ersten Linie stehen." Sollte Marco Rose jedoch zuerst ein Posten als Chefcoach angeboten werden, wäre auch Zickler "gerne wieder dabei."
(kpk)