Die Diskussion über einen möglichen Wiederbeginn der Saison in der 1. und 2. Bundesliga ist zurzeit im vollen Gange. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hatte am Donnerstag ihren Plan dafür unter strengen Hygienebedingungen und regelmäßigen Corona-Tests vorgestellt. Möglicher Restart-Termin ist der 9. Mai. Voraussetzung ist die Zustimmung der Politik.
Ein kurioser Vorschlag, der weit über den DFL-Plan hinausgeht, kommt nun aus dem Bundesarbeitsministerium. In einem internen Papier schlägt das Ministerium vor, dass alle Fußball-Profis der 36 Klubs beim Neustart der Bundesliga während der Spiele Schutzmasken tragen sollen. Das berichtet das Magazin "Spiegel" am Freitag und zitiert aus einer dreiseitigen Stellungnahme des Referates Arbeitsschutz zum Hygienekonzept der DFL.
Demnach sollen alle Spieler und auch die Schiedsrichter aber keine einfachen Alltagsmasken, sondern einen "sportgerechten Mund-Nasen-Schutz" tragen. Diese medizinischen Masken dürften "auch bei Sprints, Kopfbällen und Zweikämpfen nicht verrutschen".
Sie müssten außerdem alle 15 Minuten während einer kurzen Spielunterbrechung gewechselt werden, "da die Masken wegen des erhöhten Atemvolumens erheblich schneller durchfeuchten und damit unbrauchbar sind". Beim Masken-Wechsel müsse außerdem ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden.
In dem Papier heißt es laut "Spiegel" weiter, dass über das Fußballspiel hinaus "jeglicher weiterer Kontakt zu Mit- oder Gegenspielern, also Umarmen nach Torerfolg, kleine Rangeleien um den Ball etc." nicht zulässig sei. Dies sollte vom Schiedsrichter "mindestens abgemahnt werden".
Als Alternative werde vorgeschlagen, alle Mannschaften samt Trainern und Betreuern bis zum Ende der Saison in eine dauerhafte Quarantäne zu schicken, beispielsweise in einem Hotel. Das Arbeitsministerium bestätigte auf "Spiegel"-Nachfrage, das Papier sei im Ressort erstellt worden. Allerdings handele es sich um einen "ersten Arbeitsentwurf", der Minister Hubertus Heil (SPD) nicht vorgelegen habe.
(as/mit Material von sid)