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Schalke-Aus von Schröder: Weitere Details zu Abgang enthüllt

v.l. Sidi SANE GE Mehmet AYDIN GE, Thomas OUWEJAN GE, Tobias MOHR GE, Cedric BRUNNER GE, Henning MATRICIANI GE, Alex KRAL GE enttaeuscht nach dem Spiel, Fussball 1. Bundesliga, 12.Spieltag, FC Schalke ...
Das 0:2 gegen FC Freiburg am vergangenen Wochenende reiht sich ein in die vielen Schalke-Niederlagen der vergangenen Wochen.Bild: IMAGO / Sven Simon
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Nach Schalke-Aus: Weitere Details zu Schröder-Abgang enthüllt

02.11.2022, 14:56
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Tabellenletzter, kein Sportdirektor und ein Kader, der viele Baustellen vorzuweisen hat: Schalke 04 erlebt aktuell besorgniserregende Zeiten und musste in den vergangenen Wochen vermutlich mehr durchmachen, als jeder andere Bundesligist in einem ganzen Jahr. Die Krönung des Chaos: Der Rücktritt von Sportdirektor Rouven Schröder.

Seit mittlerweile sieben Tagen wird spekuliert, was Schröder dazu bewegte, mitten in der Saison und nur wenige Wochen vor der WM-Pause, seinen Verein zu verlassen. Schalke selbst gab "persönliche Gründe" an, es war auch die Rede von Unstimmigkeiten und Enttäuschungen. Die "Sport Bild" hat jetzt enthüllt, was wirklich in den Wochen vor seinem Abgang in den Reihen der Königsblauen los war.

Sportdirektor Rouven SCHROEDER Schröder GE ist enttaeuscht, Fussball 1. Bundesliga, 10. Spieltag, FC Schalke 04 GE - TSG 1899 Hoffenheim 1899 0:3, am 14.10.2022 in Gelsenkirchen/ Deutschland. *** Spor ...
Der ehemalige Schalker Sportdirektor Rouven Schröder hatte eine gute Beziehung zu den Spielern. Bild: IMAGO / Sven Simon

Schröder-Rücktritt war Prozess von mehreren Wochen

Demnach soll sich Schröders Rücktritt intern bereits seit mehreren Wochen abgezeichnet haben. Er galt als "High Performer", arbeitete seit seinem Amtsantritt im Juni 2021 quasi durch, hatte zwei Arbeitshandys – eines zum Telefonieren und eines, um parallel Nachrichten zu beantworten – ließ seine Frau deshalb häufig im Restaurant warten. Im September nahm sich Schröder laut "Sport Bild" eine kurze Pause und machte in der Länderspielphase eine Woche Urlaub. Doch diese Auszeit soll ihn wohl verändert haben.

S04-Mitarbeiter:innen zufolge soll er mit Zweifeln zurückgekehrt sein, war dünnhäutiger, reagierte auf Kritik an seinen Entscheidungen verärgert. So waren unter anderem seine nicht eingeschlagenen Transfers im Sommertransferfenster Teil dieser Kritik des Aufsichtsrats. Auch die Abfindungsklausel im Vertrag des mittlerweile gefeuerten Trainers Frank Kramer sorgten laut dem Bericht für Reibereien zwischen dem Gremium und dem gereizten Schröder.

An Sportvorstand Peter Knäbel ging der Zustand des ehemaligen Schalker Sportdirektors nicht unbemerkt vorbei. Er bot dem 47-Jährigen an, dessen Medienarbeit zu übernehmen – um ihn aus der Schusslinie zu nehmen. Denn die schwere Krankheit eines engen Freundes setzte Schröder zusätzlich zu. Doch geholfen hat das offenbar nicht: In der Halbzeitpause des Bundesliga-Spiels gegen Hoffenheim Mitte Oktober (0:3) soll er laut "Sport Bild" Team-Manager Gerald Asamoah schroff angegangen sein, er solle sich zurückhalten, als dieser Verbesserungsvorschläge machte.

Trubel um Reis-Verpflichtung entscheidender Schlag für Schröder

Als es dann um die Verpflichtung eines neuen Trainers ging, soll das Fass übergelaufen sein. Einig wurden sich die Verantwortlichen in ihren Verhandlungen über einen Kramer-Nachfolger lange nicht. Nach Absagen von Bruno Labbadia und Domenico Tedesco, rief Schröder schließlich bei VfL-Manager Patrick Fabian an, um über die Ablösesumme von Thomas Reis zu verhandeln. Der hatte beim VfL noch einen bis zum 30. Juni 2023 laufenden Vertrag. Die beiden einigten sich laut "SportBild" wohl schnell auf 200.000 Euro plus 100.000 Euro bei Klassenerhalt. Davon übernimmt Reis 70.000 selbst.

Diese Summe empfanden Schröder und seine Vorstandskollegen als branchenüblich und angemessen. Doch der Aufsichtsrat funkte ihm hier unerwartet dazwischen – die Summe sei zu hoch. Dem Bericht zufolge soll das Gremium sogar anfangs davon ausgegangen sein, Reis ablösefrei zu bekommen. Schröders Reaktion laut "Sport Bild": blankes Unverständnis.

Das soll der entscheidende Schlag für Schröder gewesen sein. Es kam zum Krisengipfel mit dem Vorstand in der Stadionloge. Einen Tag später trat er zurück.

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