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Union Berlin: Verein verteidigt sich nach umstrittenem Orbán-Besuch

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Nach dem umstrittenen Besuch von Viktor Orbán auf dem Vereinsgelände von Union Berlin hat Presse- und Stadionsprecher Christian Arbeit Stellung bezogen. Bild: IMAGO/Matthias Koch
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Nach Kritik an Orbán-Besuch: Union Berlin verteidigt sich

13.10.2022, 15:08
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Die Fans von Union Berlin haben derzeit kaum etwas zu bemängeln. Nach neun Spieltagen führt ihr Verein mit 20 Punkten die Tabelle der Bundesliga an. Selbst der große FC Bayern konnte die Eisernen nicht bezwingen und musste sich Anfang September mit einem 1:1 zufriedengeben.

Am kommenden Wochenende empfängt Union einen anderen Titelaspiranten, nämlich Borussia Dortmund. Doch vor dem Duell mit den Schwarz-Gelben ist Unruhe in das Vereinsumfeld der Berliner gekommen.

Orbán-Treffen auf Vereinsgelände sorgt für Ärger

Die Fans sind sauer, weil sich Union-Spieler András Schäfer, der in seiner ungarischen Heimat Spieler des Jahres ist, am Dienstag auf dem Vereinsgelände mit dem umstrittenen ungarischen Präsidenten Viktor Orbán getroffen hat.

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Unions Mittelfeldmann András Schäfer hat mit dem umstrittenen ungarischen Präsidenten Viktor Orbán posiert.Bild: dpa / Andreas Gora

Der konservative Premier regiert Ungarn seit 2010, von 1998 bis 2002 war er schon einmal Staatsoberhaupt. Viele seiner politischen Maßnahmen gelten als antidemokratisch und menschenrechtsfeindlich. Weil Orbán unter anderem gegen Minderheiten hetzt und die Pressefreiheit in seinem Land einschränkt, stufen ihn viele Beobachter:innen als Autokraten ein.

Viele Union-Fans halten Orbáns Politik für unvereinbar mit den Werten ihres Klubs. Unter Fotos, die der Politiker von dem Treffen mit András Schäfer veröffentlicht hat, hinterließen Union-Fans Kommentare wie "Beschämend" oder "Verzieh dich aus unserem Klub".

Union verteidigt eigenes Vorgehen

Vor dem Europa-League-Heimspiel gegen den schwedischen Klub Malmö FF hat sich der Kommunikationschef der Berliner, Christian Arbeit, jetzt zu den Vorwürfen geäußert. "Wir haben ihn [Orbán] nicht offiziell empfangen", betonte er. "Es gab ein offizielles Schreiben der ungarischen Botschaft mit der Bitte, ein privates Treffen eines ungarischen Nationalspielers zu ermöglichen. Dieser Bitte sind wir nachgekommen."

Christian Arbeit und der Technische Direktor von Union, Michael Parensen, sind auch auf den Fotos von dem Treffen zu sehen. Der Verein selbst habe aber keine Aktivitäten mit Orbán unternommen, sagte Arbeit. "Viktor Orbán war nicht undercover in Deutschland, er war auf einem offiziellen Staatsbesuch." Man bewerte den Besuch "nicht politisch".

Mit einem überzeugenden Europa-League-Spiel gegen Malmö am Donnerstag (21 Uhr) vor heimischem Publikum könnten die Berliner zumindest einen Teil ihrer Anhängerschaft wieder besänftigen. Mit drei Punkten aus drei Spielen hinkt Union den eigenen Ansprüchen auf europäischer Bühne noch hinterher.

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Als das DFB-Team am 18. März in Frankfurt zusammengekommen ist, gab es viele Fragezeichen. Wie fügt sich Rückkehrer Toni Kroos ein? Wie schlagen sich die neuen Außenverteidiger? Hat die deutsche Nationalmannschaft gegen die Topgegner Frankreich und Niederlande überhaupt eine Chance? Es schwang ein wenig erbaulicher Vibe mit.

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