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FC Bayern: Robert Lewandowski spricht über mentale Probleme in seiner Karriere

Robert Lewandowski bejubelt einen Treffer gegen Bochum
Robert Lewandowski steht in dieser Saison bei sieben Treffern nach fünf Bundesliga-Spielen.Bild: www.imago-images.de / Tim Rehbein/RHR-FOTO
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Bayerns Top-Torjäger Lewandowski über mentale Probleme: "Ich hatte auch Tage, an denen es nicht gut lief"

23.09.2021, 08:5023.09.2021, 12:20
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Lächelnd und im dunklen Anzug nahm Robert Lewandowski am Dienstag den Goldenen Schuh entgegen. Es ist die Auszeichnung für den besten Torjäger Europas. Mit 41 Treffern in der vergangenen Bundesliga-Saison sicherte er sich diese Ehre, ließ Lionel Messi (30 Tore) und Cristiano Ronaldo (29 Tore) deutlich hinter sich. Gleichzeitig knackte er den Rekord von Gerd Müller (40 Tore in einer Saison).

Im Interview mit dem "Kicker" spricht der Pole nun über seine Rekord-Spielzeit und wie er diese Leistung im Alter von 33 Jahren erreicht hat. Ein wichtiges Fundament habe Lewandowski dabei früh in seiner Karriere gesetzt: "Mein körperliches Fundament ist gelegt, die Zahl beim Alter spielt keine Rolle. Mit 22 Jahren habe ich meine Ernährung umgestellt, um ein paar Jahre länger spielen zu können. Damals wusste ich nicht, ob mir das helfen würde, habe es aber durchgezogen – und es zahlte sich aus. Alles, was ich damals angefangen habe, bringt heute Erfolg."

Kein Fast Food, keine Laktose kein Weizenmehl

Der "Bild" Zeitung sagte der Stürmer einmal, etwa auf Laktose und Weizenmehl zu verzichten. Außerdem seien Fast Food oder frittierte Speisen ein No-Go im Hause Lewandowski. Häufig gebe es stattdessen Haferbrei, Gemüse-Spaghetti oder Hirse. Dazu isst das Ehepaar "rückwärts". Bedeutet: Erst der Nachtisch, dann beispielsweise Reis und im Anschluss Fisch oder Fleisch. Den Abschluss bilde dann ein Salat oder eine Suppe. Die Wirkung? Kohlenhydrate und Proteine sollen getrennt werden, der Körper dadurch nicht überfordert.

"Ich habe mich mit meinem gesamten Spiel beschäftigt. Meine Trefferquote wollte ich erhalten, aber meine Spielweise verbessern."
Robert Lewandowski über seine Entwicklung der letzten Jahre

Was in der Spielweise von Lewandowski in den letzten Jahren auffällig ist: Er arbeitet mehr nach hinten, unterstützt sein Team auch beim Verteidigen und ist weniger eigensinnig geworden. Diese Veränderung im Spielstil erklärt er so: "Ich habe mich mit meinem gesamten Spiel beschäftigt. Meine Trefferquote wollte ich erhalten, aber meine Spielweise verbessern. Ich begriff, dass ich mich auch am Aufbau und den Kombinationen beteiligen konnte, und wollte nicht nur auf die Vorlagen warten. Es kann auch ein anderer die Tore schießen. Entscheidend ist, dass ich mithelfe, dass wir gewinnen."

Viermal in Folge Torschützenkönig

Obwohl Lewandowski seit Jahren in Top-Form ist, in den letzten vier Jahren immer Torschützenkönig wurde und in diesem Zeitraum für die Bayern 184 Tore in 182 Pflichtspielen erzielte, durchlief auch er Phasen, in denen es für ihn in der Karriere nicht lief. In seinem ersten Jahr in Dortmund 2010/11 kam er beispielsweise 18-Mal von der Bank, musste sich seinen Stammplatz erst erkämpfen.

Über solche Phasen sagt er: "Ich hatte auch Tage, an denen es nicht gut lief, habe aber versucht, das zu drehen. Auch wenn du kein gutes Gefühl hast, musst du mental von dir fordern, dass du noch deine Qualität zeigst. Obwohl in deinem Kopf alles zäher abgeht oder du auf dem Platz langsamer läufst, musst du deine Leistung bringen wollen. Das ist das Schwierigste für einen Stürmer, das musste ich erst lernen. An schwierigen Tagen sagte ich mir, dass es nicht nur an meinen Beinen lag, sondern an meinem Kopf. Ich habe da an mir gearbeitet."

Auch über Dortmunds aktuellen Top-Stürmer, Erling Haaland sprach Lewandowski. Den 21-Jährigen lobte der Bayern-Stürmer: "Erling Haaland in der Bundesliga hat großes Potenzial, große Lust, er ist sehr hungrig auf Tore und will immer mehr."

In der aktuellen Torjäger-Tabelle liegen beide mit jeweils sieben Treffern an der Spitze, nach gerade mal fünf Spieltagen. Halten beide den Schnitt, würden sie bei 47,6 Toren am Ende der Saison stehen. Das wäre ein erneuter Rekord für die Bundesliga und würde sicherlich den nächsten Goldenen Schuh nach Deutschland bringen.

(stu)

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