Zwei Pflichtspiele binnen 22 Stunden! Die Klub-WM stellt Jürgen Klopp und den FC Liverpool vor eine ungewöhnliche Herausforderung – und zeigt mal wieder den Irrsinn im modernen Fußball auf.
Als Jürgen Klopp im Khalifa International Stadium in Doha (Hauptstadt von Katar) von einem Fragesteller als "guter Trainer" gelobt wurde, war sein Ärger auf die Fifa wegen der anstrengenden Terminhatz mit dem FC Liverpool für einen Augenblick vergessen.
Doch die launige Szene täuschte nur kurz über Klopps Missstimmung hinweg:
Das sagte Klopp vor dem Halbfinale beim interkontinentalen Titelkampf am Mittwoch (18.30 Uhr/DAZN) gegen CF Monterrey aus Mexiko. Das Spiel, das ganze Turnier kommt für ihn zum ungünstigsten Zeitpunkt. Nur 22 Stunden zuvor steht für Liverpool am Dienstag (20.45 Uhr) nämlich das Viertelfinale im englischen Ligapokal bei Aston Villa an.
Er löste das ungewöhnliche Problem, indem er Prioritäten setzte:
Den ein oder anderen Seitenhieb auf den Weltverband konnte er sich nicht verkneifen:
"Man kann nicht immer noch mehr Turniere hinzunehmen, das funktioniert nicht", sagte er in Richtung des Fifa-Präsidenten Gianni Infantino.
Im Sommer 2021 soll sie mit 24 Klubs in China gespielt werden. Das Turnier, gab Klopp zu bedenken, überschneide sich mit dem Afrika-Cup: "Man sollte sich an einen Tisch setzen und diese großen Turniere nicht zeitgleich spielen." Klopp fügte hinzu:
Bereits am Wochenende hatte Klopp etwas zu meckern. Worum ging es?
Ein Stadionneubau in Katar ist nicht rechtzeitig fertig geworden. Jetzt müssen bei der Klub-WM in nur wenigen Tagen fünf Spiele im Khalifa Stadion gespielt werden. An diesem Dienstag und am Samstag sogar jeweils zwei an einem Tag.
Klopp hatte deswegen am Wochenende vor der Abreise nach Katar die Platzqualität in Frage gestellt und ironisch von einer "sensationell guten Organisation" gesprochen.
Diese Kritik nahm er jedoch jetzt wieder zurück. Der Platz im Khalifa International Stadion in der katarischen Hauptstadt Doha sei in "wirklich gutem Zustand" und werde hoffentlich kein Problem darstellen, sagte Klopp am Dienstag. Auch der Trainingsplatz sei "absolut brillant".
Natürlich wäre er "gerne" beim Pokalspiel in Birmingham gewesen, betonte Klopp, doch es blieb ihm nur die Rolle als TV-Zuschauer im Hotel.
(lj/afp/dpa)