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FCB: Flick gescheiterte Alaba-Verhandlung "alles andere als glücklich"

Hansi Flick auf der Pressekonferenz vor dem CL-Spiel gegen Red Bull Salzburg, das im Europapokal als FC Salzburg firmiert.
Hansi Flick auf der Pressekonferenz vor dem CL-Spiel gegen Red Bull Salzburg, das im Europapokal als FC Salzburg firmiert.screenshot youtube/fcbayern
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"Alles andere als glücklich": Bayern-Trainer Flick zur gescheiterten Alaba-Verhandlung

03.11.2020, 10:44
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Der FC Bayern hat laut Vereinspräsident Herbert Hainer die seit Monaten andauernden Vertragsverhandlungen mit David Alaba abgebrochen. Es liege kein Angebot mehr für den 28-jährigen Abwehrchef aus Österreich vor, hatte Hainer am Sonntagabend im Bayerischen Rundfunk in der Sendung "Blickpunkt Sport" gesagt.

Am Montagmittag äußerte sich Bayern-Trainer Hansi Flick erstmals über die aktuelle Gemengelage im Fall Alaba. Angesprochen auf den Abbruch der Verhandlungen mit dem Spieler sagte der Coach auf der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Spiel gegen den FC Salzburg, das am Dienstagabend (21 Uhr/Sky) stattfindet, gehörig genervt:

"Ganz ehrlich: Ich bin alles andere als glücklich, dass wir uns mit diesem Thema in dieser Woche, in der zwei wichtige Spiele (gegen Salzburg und Bourssia Dortmund, d. Red.) anstehen, befassen müssen."

FC Bayern: Flick ist "überzeugt", dass Alaba "Topleistung weiter abruft"

Alaba verkörpere "gewisse Werte" und sei innerhalb der Mannschaft, bei den Fans und im Klub "sehr beliebt". Flick "wäre sehr froh, wenn David über die Saison hinaus dem FC Bayern erhalten bliebe. Er ist ein Topspieler und ein ganz toller Mensch." Und weiter: "Ich bin überzeugt davon, dass er wie bei den Spielen zuvor diese Topleistung weiter abruft."

Mehr Fragen zur Causa Alaba wollte Flick dann aber nicht beantworten, sondern er widmete sich dem Sportlichen und dem Gegner aus Österreich, bei dem er einst unter Giovanni Trapattoni als Co-Trainer tätig war.

Alaba wirkte nervös wie ein Schüler beim unangekündigten Test

Dafür musste sich aber zuvor der Spieler selbst den Fragen der deutschen und österreichischen Reporter stellen. Alaba reagierte vor seinem "Heimspiel" reichlich irritiert.

Es hatte was von Anklagebank: David Alaba musste sich am Montag unangenehme Fragen gefallen lassen.
Es hatte was von Anklagebank: David Alaba musste sich am Montag unangenehme Fragen gefallen lassen.screenshot youtube/fcbayern

Der Österreicher, der während der Pressekonferenz so nervös wirkte wie ein Schüler bei einem unangekündigten Test, zeigte sich "überrascht" von der öffentlichen Rücknahme seines Vertragsangebots durch den FC Bayern. Auch er habe es "wie ihr (die anwesenden Reporter, d. Red.) aus den Nachrichten erfahren und mitgeteilt bekommen. Das war natürlich eine besondere Situation", sagte der Abwehrspieler. Mit ihm persönlich habe "noch keiner gesprochen".

Zu seiner Zukunft wollte der 28-Jährige nichts sagen. "Wie es dann weitergeht, wird sich zeigen. Ich habe mir in der kurzen Zeit jetzt nicht die Gedanken machen können, wie es weitergeht. Deshalb: mal gucken", sagt er. Zugleich betonte er: "Ich bin ein Spieler, der wirklich sehr, sehr gerne für den FC Bayern spielt, ich bin immer noch sehr happy, ein Teil dieser Mannschaft zu sein." Zu anderen Klubs habe er "keinen Kontakt" gehabt.

Zugleich machte Alaba aber auch deutlich, dass er "enttäuscht" und auch "verletzt" sei, dass in den vergangenen Monaten immer wieder angebliche Verhandlungsdetails in die Öffentlichkeit gedrungen waren und diese "von offizieller Seite nicht dementiert wurden".

Er sei auch als Person in den vergangenen Monaten auf eine Art und Weise dargestellt worden, die "nicht der Wahrheit entspricht", er könne auch "versichern, dass die Summen, die im Raum stehen", nicht stimmten.

Angesichts der kolportierten Gehaltsforderungen von angeblich 20 Millionen Euro pro Jahr habe er auch "absolut Verständnis" für Kritik seitens der Anhänger: "Aus Sicht eines außenstehenden Fans kann ich das durchaus nachvollziehen und verstehen. Aber ich habe eine andere Perspektive."

FC Bayern: Positiver Coronatest bei Süle
Niklas Süle von Bayern München ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der Rekordmeister am Montag mitteilte, befindet sich der 25 Jahre alte Abwehrspieler in häuslicher Quarantäne. "Es geht ihm gut", teilte der Klub mit. "Es ist nicht schön, es ist wieder eine Option weniger, die man hat", sagte Trainer Hansi Flick.

Vor zwei Wochen war Serge Gnabry als erster Spieler des FC Bayern positiv getestet worden. Allerdings ergaben Nachtests, dass es sich dabei um einen falschen Befund gehandelt hatte.

(as/mit sid)

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