Die US-Verteidigerin Carson Pickett hat in den USA viele Fans. Aber einen ganz besonderen, und zwar den zweijährigen Joseph Tidd.
Kein Wunder: Denn Pickett hat eine beeindruckende Karriere hingelegt. Ohne Hand und Unterarm geboren, schaffte sie es in die erste US-Liga, derzeit spielt sie für Orlando Pride.
Erstmals trafen sich die beiden im April. Der normalerweise schüchterne Junge konnte laut seinem Vater nicht aufhören zu lächeln. Der Vater meint über das Treffen: "Er sieht diejenigen, die wie er aussehen, und ich denke, er kann sich gut in sie hineinversetzen."
Im Juni trafen sich die beiden dann wieder: Pickett entdeckte nach dem Spiel ihres Teams gegen Sky Blue FC den wartenden Joseph auf der Tribüne – und kam natürlich vorbei. Die beiden haben jetzt ihre eigene kleine Begrüßung:
Der ursprüngliche Post der Familie war zunächst von der Öffentlichkeit relativ unbemerkt geblieben. Fans sprechen vom "schönsten Sportfoto des Jahres."
Fußballstar Pickett ist sich ihrer Verantwortung als Vorbild bewusst. Dem "Guardian" sagte sie: "Ich kann meinen Arm für etwas Größeres als mich selbst benutzen. Ich bin in der Lage, so viele Kinder und Menschen zu beeinflussen, die vielleicht keinen Ausweg sehen."
Und sie meint auch: "Dass ich erfolgreich und glücklich im Leben bin, kann für einige Menschen sehr viel bedeuten."
Picketts Einschränkung bringt ihr auf dem Fußballplatz Herausforderungen, mit denen ihre Mitspielerinnen nicht umgehen müssen: So darf sie etwa keine Einwürfe in Wettkampfspielen machen, da sie für einen regelkonformen Einwurf ihren linken Arm nicht weit genug hinter den Kopf heben kann.
Ob Pickett es eines Tages in die Nationalmannschaft ihres Landes schafft? Schwer zu sagen, sie weiß aber: "Ich muss kontrollieren, was ich kontrollieren kann." Alles weitere wird die Zukunft zeigen.
(pb)