David Alaba feierte zusammen mit Marko Arnautovic das 3:1.Bild: www.imago-images.de / Frank Hoermann/SVEN SIMON
Fußball International
Das historische Ausmaß des Erfolgs von Bukarest
brachte David Alaba ein wenig in Zeitnot. "Ich muss noch duschen",
sagte der gut gelaunte Abwehrchef der Österreicher, als die
Pressekonferenz nach dem 3:1 (1:1) gegen EM-Neuling Nordmazedonien
immer länger andauerte. Mit ihrem ersten Sieg überhaupt bei einer
Fußball-Europameisterschaft hielt sich die ÖFB-Auswahl des deutschen
Trainers Franco Foda auf der dann eilig angetretenen Reise Richtung
Heimat nicht lange auf.
"Wir haben unser erstes Ziel erreicht", sagte Alaba, der ungewohnt
auch im Nationaltrikot wie mehrfach beim FC Bayern das Spiel als
zentraler Innenverteidiger organisiert hatte. "Da wollen wir
weitermachen." In der kniffligen Gruppe C warten am Donnerstag (21.00
Uhr) in Amsterdam Mitfavorit Niederlande und am 21. Juni wieder in
Bukarest die Ukraine. "Wir brauchen uns nicht verstecken", sagte
Konrad Laimer. Der Leipzig-Profi ist einer von etlichen Spielern im
Foda-Kader mit Bundesliga-Erfahrung.
Gemeinsam wehrten die Österreicher die bissigen Angriffe des
Turnier-Debütanten ab. Die Auswahl von Nationaltrainer Igor
Angelovski, die Ende März in der WM-Qualifikation die deutsche
Nationalmannschaft geschlagen hatte, war lange Zeit ebenbürtig. Die
sehr vielen Fans aus dem Balkanstaat unter den 9082 Zuschauern im
Stadion waren jetzt schon eine Bereicherung für diese Corona-EM.
Gedurft hätten ins Stadion bis zu 13 000 Fans.
Erster Sieg Österreichs in einem EM-Spiel
Die Österreicher auf den Rängen feierten nach der Partie ausgelassen
- dazu hatten sie bei den bisherigen beiden EM-Teilnahmen ihrer
Mannschaft (2008 und 2016) keine Möglichkeit. "Gratulation an die
Spieler. Sie haben heute Geschichte geschrieben", sagte Foda, der
nach dem Schlusspfiff zwischenzeitlich in einer Jubeltraube
verschwunden war.
Der Gladbacher Stefan Lainer (18.) hatte die Österreicher in Führung
gebracht, Nordmazedoniens Altstar Goran Pandev (28.) schaffte den
Ausgleich. Dann trafen die Joker Michael Gregoritsch (78.) und Marko
Arnautovic (89.) zum Premierenerfolg. "Das bedeutet mir heute die
Welt. Für mein Land bei einer Europameisterschaft getroffen zu haben,
das ist unbeschreiblich", sagte Gregoritsch. "Ich hab' noch keine
Kinder - aber ich stell mir das gleich schön vor wie Kinder kriegen."
(nb/dpa)
Bayer Leverkusen kann in dieser Saison einfach nicht verlieren. Das stellte der bereits feststehende Deutsche Meister auch beim 1:1 im Bundesliga-Topspiel am Sonntagabend bei Borussia Dortmund wieder unter Beweis.