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Flick und Alaba trösten am Boden zerstörten Neymar

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Trost für Neymar: Hansi Flick und vor allem David Alaba kümmerten sich nach dem Schlusspfiff um den am Boden zerstörten PSG-Star.Bild: reuters / POOL
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Bittere Tränen: Alaba und Flick trösten am Boden zerstörten Neymar

24.08.2020, 14:09
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Neymar weinte und kaum einer konnte ihn trösten. Neymar war einfach am Boden zerstört. "Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten", schrieb der Brasilianer dann in der Nacht auf Montag bei Instagram. Dazu ein Foto, die Hand vor den verweinten Augen, der Kopf gesenkt.

Der Traum vom Champions-League-Titel, zerstört durch den FC Bayern München, der das Finale am Sonntagabend in Lissabon mit 1:0 (0:0) gewann.

Die Trauer bei Neymar war groß, das war schon gleich nach Abpfiff für die ganze Welt sichtbar geworden. Doch die Bayern zeigten Größe. Nicht nur, dass Hansi Flick quasi zu jedem PSG-Spieler ging nach dem Schlusspfiff.

David Alaba blieb sogar minutenlang bei Paris-Superstar Neymar stehen, umarmte ihn innig und fest, versuchte, Trost zu spenden in der für ihn persönlich wohl schönsten Minute seiner Karriere, die gleichzeitig für Neymar einer der bittersten Momente war. Für die Franzosen war die Umarmung natürlich trotzdem nur ein kleiner Trost.

FOOTBALL : Paris Saint Germain vs Bayern Munich - Finale - UEFA Ligue des Champions - 23/08/2020 LISBON, PORTUGAL - AUGUST 23: David Alaba of FC Bayern Munich consoles Neymar of Paris Saint-Germain af ...
David Alaba umarmte Neymar lange.Bild: / imago images

Tuchel: "Es ist das schlimmste Gefühl, zu verlieren"

"Untröstlich", schrieb die französische Sportzeitung "L'Équipe" am Montag in großen Lettern über ein Titelbild mit Neymar und kommentierte "Bonjour Tristesse". In Paris kam es nach der Niederlage zu Ausschreitungen, die Polizei nahm 22 Menschen fest.

Wieder wurde es nichts mit dem großen, praktisch aber auch einzigen Ziel des Hauptstadtclubs mit den reichen Geldgebern aus Katar. "Es ist das schlimmste Gefühl, zu verlieren", räumte Trainer Thomas Tuchel ein. "Vielleicht hat uns ein bisschen das Glück gefehlt."

Der 46-Jährige war nach dem Abpfiff mit seinen Krücken auf den Platz gehumpelt, hatte dort auch mit Uli Hoeneß gesprochen. Er habe ihm gratuliert, berichtete Tuchel: "Es ist absolut beeindruckend, was er gemeinsam mit Karl-Heinz-Rummenigge erschaffen hat und wie der FC Bayern im Moment da steht. Im Moment sind sie auf dem Weg zu einem der größten Clubs in Europa und der Welt."

"Wir werden jetzt Gespräche führen, wie wir die Mannschaft wieder aufbauen"

Das würden die PSG-Besitzer nur allzugern auch über ihren Verein sagen. Das erstmalige Erreichen des Finales der europäischen Königsklasse wird ihnen nicht genügen. "Natürlich sind wir traurig", sagte PSG-Präsident Nasser Al-Khelaïfi. "Wir werden daran arbeiten, diese Champions League zu gewinnen, wir waren nah dran und nach diesem Abend glauben wir noch mehr daran als vorher."

Mit welchem Kader und mit welchen möglichen weiteren Superstars Tuchel kommende Saison arbeiten und den nächsten Versuch starten wird, dürfte sich bald zeigen. "Wir werden jetzt Gespräche führen, nicht über meine Verlängerung, sondern Gespräche, wie wir die Mannschaft wieder neu aufbauen und weiter verstärken müssen", erklärte Tuchel: "Denn wir brauchen neue Energie, wir brauchen neue Qualität, um unser Niveau zu halten und um allen ganz klar die Perspektive aufzuzeigen, dass wir nicht nachlassen, dass wir weiter nach vorn gehen und dass das, was wir uns aufgebaut haben, erst der Anfang ist und nicht bereits der Höhepunkt."

Das könnte auch Neymar wieder aufbauen. Der 28 Jahre alte Brasilianer litt wie kein Zweiter. Das Abklatschen mit Tuchel, der die schmerzvolle Niederlage sportlich souverän, mit Würde und fachlich sachlich akzeptierte - Neymar schien es einfach nur über sich ergehen zu lassen. 2015 hatte er noch zu seinen Zeiten beim FC Barcelona den Pott für den Champions-League-Sieger zuletzt richtig in den Händen halten dürfen. Diesmal war nicht mehr als ein kurzes Tätscheln voller Sehnsucht beim "verpassten historischen Rendezvous von PSG" ("Le Monde") drin.

(hau/dpa)

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