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FC Bayern: Robert Lewandowski im Wandel – eine kleine Änderung macht ihn so stark

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Robert Lewandowski ist endgültig in München angekommen Bild: imago images / Beautiful Sports
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Lewandowskis Wandel: Eine kleine Änderung macht ihn derzeit so stark

06.12.2019, 12:58
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Robert Lewandowski spielt so stark wie nie. Die Tor-Statistik des Stürmers von Bayern München liest sich wie eine einzige Drohung: 16 Tore in 13 Bundesliga-Spielen, zehn Tore in fünf Begegnungen in der Champions League. Damit ist der ohnehin schon treffsichere 31-Jährige, der unter der Woche bei der Ballon-d'Or-Verleihung zum achtbesten Fußballer der Welt gewählt wurde, in dieser Saison noch ein bisschen besser als in den Jahren zuvor. Das hat vor allem mit seinem Wandel zu tun.

Ein Teil dieses Wandels wurde auf der Verleihung des goldenen Balls in Paris klar. Lewandowski äußerte sich dort zu seinem nie zustande gekommenen Wechsel zu Real Madrid: "Vor vier, fünf oder sechs Jahren lag etwas in der Luft", sagte er dem spanischen TV-Sender El Chiringuito und betonte: "Doch jetzt ist es zu spät. Ich will mit Bayern München Titel gewinnen."

Lewandowksi ist endgültig in München angekommen

Schon seinen BVB-Zeiten wurde der Stürmer mit den Königlichen in Verbindung gebracht, doch Lewandowski wechselte 2014 zum FC Bayern. Auch danach soll der Kontakt zwischen Spieler und dem spanischen Verein nie ganz abgebrochen sein. Im Sommer 2018 tauschte Lewandowski sogar sein Management aus und engagierte den berüchtigten Spielervermittler Pini Zahavi. Die Vermutung: Er wolle den Klub verlassen. Zu einem Wechsel kam es aber nie. Lewandowski blieb in München und verlängerte in diesem Sommer seinen Vertrag beim FC Bayern bis 2023.

Seit seiner Vertragsverlängerung ist Lewandowski endgültig in München angekommen. Er strebt offenbar nicht mehr nach irgendeinem Wechsel zu einem großen Klub wie Real Madrid. Ihm scheint klar: Auch der FC Bayern ist ein großer Klub und den lang ersehnten Titel der Champions League kann er auch mit den Münchenern gewinnen.

Lewandowski: Anführer und Teamplayer

Das Zauberwort heißt Gelassenheit. Der Stürmer wirkt seit dem Sommer so ausgeglichen wie nie zuvor – auf und neben dem Feld. Einer der wichtigsten Punkte im Lewa-Wandel: Aus dem ehrgeizigen Einzelgänger Lewandowski wurde der ehrgeizige Teamplayer Lewandowski. Der Pole war immer schon ein Musterprofi, der dem Sieg seines Teams fast alles unterordnete, doch der 31-Jährige übernimmt mittlerweile viel mehr Verantwortung für seine Mannschaft. Er spielt für sich und für das Team.

Versuchte Lewandowski früher vor allem selbst Tore zu schießen, um sein Team nach vorne zu bringen, hat er sich weiterentwickelt: Neben dem Toreschießen geht er im Team voran und führt die Mannschaft an. Auf dem Platz lässt er sich immer wieder fallen und gestaltet das Spiel mit. So macht er sich und seine Mitspieler stärker.

Robert Lewandowski mit dem Spielball im Arm herzt seinen Mitspieler Benjamin Pavard.
Robert Lewandowski mit dem Spielball im Arm herzt seinen Mitspieler Benjamin Pavard.Bild: imago images / Nordphoto

Was auffällt: Dem Polen wurde in der Vergangenheit von Kritikern oftmals vorgeworfen, dass er nur über seine eigenen Treffer ausgelassen jubeln und den ein oder anderen Mitspieler auch mal kritisieren würde, wenn der vorm Tor selber abschloss und nicht den Pass zu ihm suchte. Das ist vergessen. Lewandowski ist bei jedem Bayern-Tor anzusehen, dass er sich so freut als sei es ein Treffer für sein Tor-Konto. Der Spieler ist erwachsen geworden und mittlerweile auch beim FC Bayern der Anführer, den ein Team für die ganz großen Siege braucht. Lewandowski ist damit endgültig zu einem Weltstar gereift.

Gegen Gladbach will er wieder treffen

Eine Szene die all das offenbart, gab es bei der Lewandowski-Gala Ende November in Belgrad zu sehen: Er schoss vier Tore in 14 Minuten und untermauerte seine herausragende Form. Als Bayern-Trainer Hansi Flick ihn zehn Minuten nach seinem letzten Treffer auswechselte, grinste der Stürmer bis über beide Ohren und herzte seinen Coach. Der alte Lewandowski wäre wohl sauer gewesen, dass ihm ein fünfter Treffer verwehrt wurde; der neue wusste, wie wichtig die letzte Viertelstunde Spielpraxis für den eingewechselten Thomas Müller sein kann und dass Flick ihn mit der Auswechslung nicht bestrafen, sondern belohnen wollte.

Beim Spitzenspiel gegen Borussia Mönchengladbach will der Bundesliga-Torschützenkönig der vergangenen zwei Jahre endlich wieder treffen. Der polnische Nationalstürmer hat derzeit eine für ihn untypische kleine Ladehemmung: In den vergangenen zwei Spielen hat Lewa nicht getroffen. Das Schöne daran: Wenn das Team gewinnt, kann der neue Lewandowski damit wohl auch gut leben. Mit einigen Toren aber sicherlich noch ein bisschen besser.

(bn)

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