Symbolbild. Bild: imago/Marco Alpozzi/LaPresse
Fußball International
18.01.2019, 11:3018.01.2019, 11:59
Falls du nah am Wasser gebaut bist, hol' dir schon mal ein Taschentuch. Denn gleich wird's rührend.
Am vergangenen Sonntag gewann der AC Florenz im Achtelfinale der Coppa Italia auswärts gegen den FC Turin. Erst spät entschied Federico Chiesa mit einem Doppelpack (87. + 90.+2 Minute) das Spiel. Turin ist raus, Florenz steht im Viertelfinale. So weit, so normal. Mal gewinnt man, mal verliert man. Das gehört zum Fußball dazu.
Das weiß auch schon Martino, ein sechsjähriger Junge aus Florenz, dessen Herz für seinen Heimatverein schlägt. Der kleine Fan verfolgte das Spiel mit seinem Opa und seinem Papa vor dem Fernseher. Nachdem Chiesa zum 1:0 traf, blendete die Regie während der Torwiederholung auch zerknirschte Fans des FC Turin ein. Darunter auch ein kleiner Turiner Junge, der angesichts der drohenden Pokalniederlage in Tränen ausbrach. Fußball kann so grausam sein.
Martino hatte Mitleid, nahm ein Blatt Papier und schrieb dem traurigen Turiner Jungen einen Brief:
"Es tut mir leid, dass dein Team verloren hat und es tat mir leid, dass du geweint hast. Ich komme aus Florenz, war aber auch schon mal in Turin und es ist eine wunderbare Stadt. Ich möchte dir sagen: Mal gewinnt man, mal verliert man. Und ich möchte dir gerne eine Autogrammkarte von Andrea Belotti (Der Starstürmer und Kapitän des FC Turin, d.Red.) schenken. Ciao, Martino ❤️ "
Ciao, Andrea! Feuchte Augen? Bild: imago/Marco Alpozzi/LaPresse
Am nächsten Morgen übergab der kleine Martino den Zettel seiner Mama Silvia: Sie sollte Postbote spielen, damit das Schreiben auch beim kleinen Turin-Tifoso ankommt. Da Martinos Mutter selbstredend weder Name noch Adresse von ihm hatte, entschied sie, den Brief an die Turiner Redaktion der Zeitung "Repubblica" zu senden.
So wollen Martino und seine Mama den weinenden Jungen jetzt finden, um ihm die versprochene Autogrammkarte von Belotti zu schenken.
In einer Fußballwelt, in der es mehr und mehr um Macht und Moneten geht, rührt diese kleine Geschichte umso mehr. Fans und Funktionäre sollten sich ein Beispiel an Martino nehmen. Denn auch Herz, Mitgefühl und Zusammenhalt gehören zum Fußball dazu.
(as)
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