Sport
Fußball

DFL-Präsident Reinhard Rauball erhöht Druck auf den DFB

Bild
Bild: instagram mesut özil
Sport

#MeTwo – Nach Özils Rücktritt wächst die Kritik am DFB

05.08.2018, 10:31
Mehr «Sport»

Mesut Özil ist weg aus der deutschen Nationalmannschaft. Aber die Debatte um seinen Rücktritt, Alltagsrassismus in Deutschland und die Führungsspitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bleibt. Reinhard Rauball, ehemaliger Präsident von Borussia Dortmund und jetzt Chef der Deutschen Fußball Liga (DFL), dem Zusammenschluss der deutschen Profivereine, sagte:

"Die Thematik hat eine Größenordnung erreicht, die beispiellos ist."
Reinhard Rauballbild am sonntag

Die aktuellen Statements der Debatte.

Reinhard Rauball oder mehr als nur Sport

Für Reinhard Rauball ist die Aufarbeitung der Affäre um Mesut Özil "erheblich komplizierter als die sportliche Aufarbeitung" nach dem WM-Aus. "Die Thematik hat eine Größenordnung erreicht, die beispiellos ist. Selbst der Bundesligaskandal Anfang der 70er-Jahre hat nicht solche Wellen geschlagen", sagte Rauball. Zur Erinnerung: Damals wurden Spiele verschoben und Spieler mit Geld für Niederlagen bezahlt...

Reinhard Rauball mag Schwarz-Gelb

Jetzt erklärte Rauball zur gesellschaftlichen Dimension: "Der Bundespräsident war eingeschaltet gewesen, die Kanzlerin hat sich geäußert, der Außenminister, der Innenminister, der Bundestagspräsident, der türkische Präsident etc.". Diese Dinge auch im gesellschaftspolitischen Bereich wieder einzufangen, sei nicht einfach.

Das sagt die Politik I

Für Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet, CDU, ist der aus der Nationalmannschaft zurückgetretene Özil immer noch ein Vorbild:

"Was Mesut Özil erreicht hat, ist eine unglaubliche Erfolgsgeschichte!"
Armin Laschet, CDU, NRW-Ministerpräsident

Armin Laschet und der frühere BVB-Profi Neven Subotic

Laschet sagte weiter: "Er hat sich aus einem Gelsenkirchener Stadtteil durch sein enormes Talent hochgearbeitet, war der erste Weltklassespieler, der trotz türkischer Wurzeln sich nicht für die türkische, sondern für die deutsche Nationalmannschaft entschied. Dafür ist er zu Beginn von Türken ausgepfiffen worden. Das haben viele vergessen!", so der CDU-Politiker.

Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil, SPD, sagte der Zeitung "Tagesspiegel".

"Deutschland hat ein Rassismus-Problem."
Stephan Weil, SPD, Regierungschef Niedersachsens

Weil beklagte ein wachsendes Misstrauen und die Ablehnung von Menschen mit Migrationshintergrund. Zugleich forderte er: "Die deutsche Mehrheitsgesellschaft darf unser Rassismus-Problem nicht länger ignorieren oder verharmlosen."

Das sagt der Sport (außerhalb des Fußballs)

Marco Baldi, der Präsident des Basketballklubs Alba Berlin, hatte schon zuvor die DFB-Spitze um den schlingernden Präsidenten Reinhard Grindel heftig kritisiert. Er sagte dem "Tagesspiegel"

In unserem Land haben Populisten derzeit freie Fahrt. Man mag ihre Meinung nicht teilen, aber glaubt, sie zum eigenen Vorteil nutzen zu können. Dass der DFB dieser Atmosphäre unterlegen ist, finde ich fatal. Es wirkt, als sei man froh gewesen, eine andere Ebene als die sportliche zu finden, um jemanden für das schlechte Abschneiden bei der WM zumindest mitverantwortlich machen zu können.
Marco Bali, ehemaliger Basketball-Profi und Präsident des Bundesligaklubs Alba Berlin

Ja, klar!

Reinhard Grindel und Nationaltrainer Joachim Löw.

Nationaltrainer Joachim Löw hat für den 24. August eine sportliche Analyse des schlechten WM-Abschneidens vorgelegt. Der DFB um seinen Boss Reinhard Grindel suchen noch nach Antworten auf ihr verpatztes Krisenmanagement. Der Verband lässt sich mittlerweile von einer PR-Agentur beraten, die auf Krisenkommunikation spezialisiert ist. 

(dpa, per.)

#MeTwo zeigt den Alltagsrassismus in Deutschland

Video: watson/Lia Haubner
Werder Bremens Naby Keïta suspendiert – DFB-Profi verrät Details zu Wirbel

Der Sonntagabend stand in der Bundesliga im Zeichen des neuen Deutschen Meisters: Bayer Leverkusen setzte sich mit 5:0 gegen Werder Bremen durch, krönte sich so erstmals mit dem Titel. Die Gäste aus der Hansestadt fabrizierten aber selbst Schlagzeilen.

Zur Story