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Bundesliga sucht den Weg aus der Corona-Krise – doch es wird Verlierer geben

Wie geht es weiter im Profi-Fußball? Die Bundesliga-Klubs stehen vor einer Mammutaufgabe.
Wie geht es weiter im Profi-Fußball? Die Bundesliga-Klubs stehen vor einer Mammutaufgabe.Bild: imago images / Future Image / Christoph Hardt via www.imago-images.de
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Bundesliga sucht den Weg aus der Corona-Krise – doch es wird Verlierer geben

16.03.2020, 10:08
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Der Profi-Fußball steht unter enormen Druck. Die Coronavirus-Pandemie bedroht mittlerweile das milliardenschwere Geschäftsmodell. Bei einer Krisensitzung in einem Frankfurter Flughafenhotel wollen die 36 Klubs aus Bundesliga und 2. Liga am Montag um 11.30 Uhr gemeinsam beraten, wie sie mit der prekären Situation umgehen.

Wir beantworten die wichtigsten Fragen:

Wann kann wieder gespielt werden?

Das ist die große Frage und im Moment kann sie niemand seriös beantworten. Die angekündigte Saisonunterbrechung bis zum 2. April mit der Streichung nur eines weiteren Spieltages vor der Länderspielpause reicht ziemlich sicher nicht aus. In Berlin sind die Stadien von Hertha BSC und 1. FC Union schon bis zum 19. April gesperrt. Womöglich erkennen die Klubs die Lage und verlängern von sich aus die Zwangspause, um dann ohne ständigen aktuellen Druck nach Lösungen für die Restsaison suchen zu können.

"Die Realität überholt uns in diesen Tagen regelmäßig und innerhalb von Minuten", sagte Bayer Leverkusens Vereinschef Fernando Carro. Großes Ziel ist es, Zeit zu gewinnen, weshalb auch über internationale Themen wie die EM und die Champions League gesprochen werden wird.

Was passiert, wenn in der Bundesliga gar nicht mehr gespielt werden kann?

Das ist das schlimmste Szenario für die Bundesliga, sportlich, aber vor allem auch ökonomisch. Rund 85 Millionen Euro gehen den Klubs pro ausgefallenen Spieltag an Einnahmen aus TV-, Sponsoren, und Eintrittsgeldern verloren. Das macht bei neun Spieltagen rund eine dreiviertel Milliarde Euro. Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge und BVB-Chef Hans-Joachim Watzke warnten schon vor möglichen Insolvenzen mittlerer und kleinerer Klubs. Ein Solidarfonds wird dennoch skeptisch bewertet, kleinere Klubs dürften aber sicher das Thema zur Sprache bringen.

Um sportliche Lösungen im Falle einer Komplett-Absage wird es auch am Montag schon gehen. Hier gibt es wohl zwei Optionen:

Die Saison wird für beendet erklärt, aber es gibt sportliche Entscheidungen nach dem aktuellen Stand der Tabelle. Der FC Bayern wäre wieder Meister, Werder und Paderborn würden absteigen, Bielefeld und Stuttgart aufsteigen. Dagegen gibt es aber schon Widerstand aus Paderborn. Ein solches Szenario sei "undenkbar". Tatsächlich ist dies unwahrscheinlich, da nicht einmal alle Klubs die gleiche Anzahl an Spielen bestritten haben und der DFL eine Klagewelle drohen könnte.

Wahrscheinlicher wäre daher:

Die Saison wird für beendet erklärt, es gibt keinen Meister, keine Auf- und Absteiger. In die Europacup-Wettbewerbe werden die gleichen Klubs wie im Vorjahr entsandt. Großer Gewinner wären Werder Bremen und der SC Paderborn, großer Verlierer der FC Bayern, der nicht Meister würde und vor allem die potenziellen Bundesliga-Aufsteiger aus Bielefeld, Stuttgart und Hamburg, die weiter zweitklassig blieben.

Was passiert mit EM und Europapokal?

Hier sind sich alle Klubs einig. Die EM kann nicht vom 12. Juni bis 12. Juli stattfinden. Bei einer Verschiebung hätte die Bundesliga möglicherweise bis zum 30. Juni Zeit, die Saison zu beenden. Ein entsprechender Auftrag wird an die deutschen Teilnehmer der Uefa-Videoschalte am Dienstag, DFB-Vize Rainer Koch und BVB-Chef Watzke, gehen. Möglicherweise gibt es unterschiedliche Ansichten über einen neuen EM-Termin. Der Sommer 2021 klingt logisch. Die großen Klubs könnten aber auch für den Dezember sein, damit sie sich weiter Hoffnung auf eine Teilnahme an der lukrativen Premiere der Fifa-Klub-WM im kommenden Jahr machen können.

(bn/dpa)

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