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Preis-Explosion bei Streaming-Dienst Dazn

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Mit einer aggressiven Preiserhöhung hat der Internet-Sportsender Dazn viele Kunden vergrault.Bild: www.imago-images.de / imago images
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Preis-Explosion bei Streaming-Dienst Dazn

02.07.2022, 09:30
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Mehrere Monate hat Dazn seine treuesten Kunden hingehalten – und sie jetzt mit einem fast verdoppelten Preis geschockt. Der Internet-Sportsender erhöht seine Preise auch für Bestandskunden deutlich und verschickt von diesem Freitag an entsprechende Nachrichten an jenen Teil der Kundschaft, der derzeit noch ein günstigeres Abonnement hat.

Bereits im Januar hatte Dazn viel Kritik einstecken müssen, als die Kosten für Neukunden drastisch angehoben worden waren. Damals hieß es: "Wie die neue Preisstruktur nach dem 31. Juli aussieht, können wir aktuell noch nicht sagen." Jetzt können sie es bei dem von Großbritannien aus gelenkten Unternehmen sagen – und verärgern viele Fußball-Anhänger.

Beispiellose Preissteigerung um fast 100 Prozent

Nun gilt bei Dazn für neue wie alte Kunden: Die Kosten für ein Monatsabonnement verdoppeln sich praktisch, steigen von 14,99 auf 29,99 Euro. Der günstigste Vertrag für ein Jahr kostet 274,99 statt 149,99 Euro, das gilt aber nur noch bis Ende Juli. Die billigste Möglichkeit eines Dazn-Abonnements ist danach 24,99 Euro monatlich bei Vertragsbindung für ein Jahr.

Treue Kunden fühlen sich hintergangen

Einer der eher sachlichen Kommentare lautete bei Twitter: "Die spinnen doch. Bestandskunden muss man belohnen für ihre Treue und nicht rausekeln." Oder: "Respektloser Preis, kriegen wohl den Hals nicht voll."

Vor allem, dass Dazn seine treuen Kunden so lange hingehalten hat, nur um ihnen dann genauso hohe Preise wie den Neukunden zu verpassen, regt viele auf. "So vergrault man Kunden", schreibt einer und spendet über das entsprechende Emoji höhnisch Applaus.

Viele zelebrieren ihre Kündigung bei Twitter

"Lieber verzichten als für Mittelmäßiges bezahlen", findet ein anderer, der sich als Bestandskunde bezeichnet und angibt, sein Abo in Folge der Preiserhöhung gekündigt zu haben. So wie er feiern sich viele auf Twitter für die Kündigung ihrer Abos und rufen andere dazu auf, es ihnen gleichzutun. Auch Forderungen, dass die Politik einschreiten und gegen die hohen Preise vorgehen müsse, werden laut.

Dass die Dazn-Kunden jetzt so verärgert sind, liegt auch an den ständigen Preiserhöhungen, seitdem der Streamingdienst im August 2016 in Deutschland gestartet ist. Anfangs kostete das Monatsabonnement 9,99 Euro. Zur Spielzeit 2021/22 stieg der Preis von 11,99 auf 14,99 Euro.

Preiserhöhung liegt auch an teuren Medienrechten

Die Quasi-Verdreifachung des Preises innerhalb von nur sechs Jahren liegt vor allem am Expansionskurs des Online-Senders. Dazn hat massiv investiert und Konkurrenten beim Wettbieten um die Medienrechte der DFL und der UEFA ausgestochen. Allein die Rechte-Kosten für diese beiden Wettbewerbe werden von Experten auf eine halbe Milliarde Euro pro Jahr geschätzt.

Zu Begründung des enormen Preisanstiegs ließ der damalige Deutschland-Chef Thomas de Buhr im Januar ausrichten: "Damit wird die Sport-Plattform der Qualität und der Wertigkeit ihres seit Saisonbeginn stark erweiterten Angebots gerecht und positioniert sich mit einem angemessenen Preis im Marktgefüge." Alice Mascia, seit 1. Mai seine Nachfolgerin als Geschäftsführerin, wollte sich am Freitag nicht äußern.

Abo-Kosten für Fußballfans summieren sich

Fußballfans, die alle Spiele ihres Lieblingsclubs auf dem Bildschirm sehen wollen, benötigen aber noch mehr Abonnements und müssen immer mehr zahlen. Wer beispielsweise die freie Auswahl bei Erstliga-Spielen haben will, braucht auch ein Sky-Abo. Das Bundesliga-Paket mit den Spielen am Samstag kostet nach Sky-Angaben für Neukunden 20,75 Euro, danach 32 Euro monatlich.

Wer Spiele im DFB-Pokal bei Sky sehen möchte, benötigt zusätzlich das Sport-Paket. Das kostet 17,25 Euro für Neukunden, danach 25 Euro monatlich. Das kombinierte Bundesliga- und Sport-Paket kostet zum regulären Preis 40 Euro im Monat.

Die meisten Spiele der Champions League laufen bei Dazn. Wer aber nichts verpassen will, benötigt auch noch einen Amazon-Zugang für Prime Video. Der macht noch einmal 7,99 Euro im Monat.

Spielt der Lieblingsclub in der Europa League und der Conference League, ist ein Abo des Streamingdienstes RTL+ notwendig. Das kostet 4,99 Euro im Monat. Nur eine Partie pro Spieltag läuft kostenfrei im Hauptsender RTL.

(nik/mit Material von dpa)

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