Am Samstag spielen Tottenham Hotspur und der FC Liverpool in Madrid um die Champions League (21 Uhr/DAZN und Sky). Es wird das erste englische Finale seit 2008 sein, als sich Chelsea und Manchester United gegenüberstanden. Und es wird ein Finale sein, in dem zwei Kumpels aufeinandertreffen, die noch vor drei Jahren gemeinsam aus der Premier League abstiegen: Georginio Wijnaldum und Moussa Sissoko.
"Moussa ist ein besonderer Freund. Als ich nach Newcastle kam, war er einer der Spieler, die mir geholfen haben, mich einzuleben", sagte Wijnaldum auf einer Pressekonferenz über seinen ehemaligen Teamkollegen: "Er war der erste, der mich zum Essen eingeladen hat."
Der 28-jährige Niederländer wechselte im Sommer 2015 aus Eindhoven zu den "Magpies". Da war Sissoko bereits über zwei Jahre im Verein, der Franzose kam im Januar 2013 vom FC Toulouse in den Nordosten Englands.
Eine Saison lang kickten die beiden Nationalspieler zusammen, waren Stammspieler im zentralen Mittelfeld bei Newcastle United, Sissoko war sogar Kapitän. Trotz guter Leistungen konnten die beiden den Abstieg ihres Teams aber nicht verhindern. Sissoko (ein Tor/acht Vorlagen) und Wijnaldum (elf Tore/fünf Vorlagen) gingen nicht mit in die zweite englische Liga, heuerten jeweils bei einem der Top-Teams der Premier League an.
Sissoko, 29, ging für 35 Millionen Euro zu Tottenham; Wijnaldum schloss sich Liverpool an, die "Reds" zahlten rund 28 Millionen Euro für ihn.
Lohnende Investitionen für beide Clubs: Sissoko hatte zwar zu Beginn seiner Zeit bei den "Spurs" noch ein wenig zu kämpfen, doch in diesem Jahr avancierte er zu einem der wichtigsten Spieler, vor allem in der Champions League. Wijnaldum erzielte beim Comeback-Sieg Liverpools gegen Barcelona im Halbfinale zwei Treffer kurz nach der Halbzeitpause, steht nun zum zweiten Mal in Folge im Endspiel.
Die Freundschaft der beiden ist geblieben, trotz rund 300 Kilometern, die sie mittlerweile voneinander entfernt wohnen: "Wir sind in Kontakt geblieben, reden immer noch viel miteinander", sagt Wijnaldum.
Am Samstag ab 21 Uhr hat die Freundschaft aber für mindestens anderthalb Stunden Pause: "Wir haben uns gegenseitig gratuliert, dass wir das Finale erreicht haben, aber dort werden wir 90 Minuten lang keine Freunde sein – danach werden wir wieder sprechen."
(as)