Der FC Bayern hat durch ein 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach den Vorsprung auf Borussia Dortmund wieder auf sieben Punkte ausgebaut. Die Gäste aus Gladbach machten beim Rekordmeister ein sehr gutes Spiel, aber ließen wichtige Punkte im Kampf um die Champions-League-Plätze liegen.
Bei den Münchenern wurde das Fehlen der Topscorer Thomas Müller und Robert Lewandowski zwar deutlich, es fehlte die Durchschlagskraft in der Offensive. Dennoch zeigte das Team von Trainer Hansi Flick, dass sie auch ohne die beiden bestehen kann. "Am Ende stehen ein Erfolg und drei Big-Points auf unserer Seite", analysierte Flick nach Abpfiff. Die 30. Meisterschaft rückt näher.
Bayern-Trainer Flick veränderte seine Startelf im Vergleich zum DFB-Pokal-Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt auf vier Positionen: Für die gelbgesperrten Lewandowski und Müller rückten Joshua Zirkzee und Michael Cuisance in die erste Mannschaft. Zirkzee übernahm die Sturmspitze, der Ex-Gladbacher Cuisance die Position im offensiven Mittelfeld.
Serge Gnabry begann nach überstandener Rückenverletzung auf Rechtsaußen für Kingsley Coman. Alphonso Davies bekam eine Pause, Weltmeister Lucas Hernández rückte für den Youngster auf die Linksverteidigerposition.
Gladbach-Coach Marco Rose musste auf Stürmer Alassane Pléa verzichten, der eine Gelb-Rot-Sperre absaß. Für den Stürmer startete Christoph Kramer im zentralen Mittelfeld. Rose stellte also im Vergleich zur Niederlage gegen den SC Freiburg am vergangenen Spieltag etwas defensiver auf.
Marcus Thuram agierte als einzige Spitze der Fohlen, musste aber verletzungsbedingt bereits in der zehnten Spielminute vom Feld, Breel Embolo ersetzte den Franzosen positionsgetreu.
Fazit zur Pause: Beide Teams wollten den Ball und das Spiel bestimmen. Gladbach versteckte sich nicht, hatte sogar leichtes Übergewicht: 58 Prozent Zweikampfquote, 84 Prozent Passquote und 55 Prozent Ballbesitz.
Der Bayern-Elf war das Fehlen der Topstars Lewandowski und Müller anzumerken, auch wenn deren Vertreter Zirkzee und Cuisance einen guten Eindruck machten. Der in der bisherigen Saison bisher meist verletzte Hernández hatte seine Probleme mit dem schnellen Patrick Herrmann.
Keiner wollte so viel riskieren wie in den ersten 45 Minuten, ein Chancen-Feuerwerk wie zu Beginn der Partie blieb aus. Nach einer knappen Stunde wechselte Flick Davies für Hernández und Coman für Cuisance ein. Beide brachten Schwung über die Flügel. Davies stabilisierte zudem die linke Defensivseite. Die Bayern fingen an, das Spiel zu dominieren. Aber Gladbach blieb stabil, bis auf einen Schuss von Gnabry (66.) ließen sie nichts Gefährliches zu.
Dann, kurz vor Schluss in der 86. Minute, machte Pavard sein Eigentor wieder wett: Der Franzose bediente mit einer zielgenauen Vorlage von rechts Leon Goretzka, der nur noch zum 2:1 einschieben musste. "Benji ist ein Profi, auf den man sich einfach verlassen kann", lobte Flick ihn. Solche Fehler wie beim Eigentor würden passieren, aber es sei "umso schöner, dass er das Tor dann noch vorgelegt hat."
Es scheint fast so, als sei der Bayern-Dusel zurück. FCB-Kapitän Manuel Neuer resümierte nach Abpfiff ganz gelassen: "Arbeitssiege können wir auch gut. Wir hatten zwar nicht ganz so viel Ballbesitz und haben Gladbach kommen lassen, viel Mittelfeldpressing gespielt. Aber das war die Marschroute heute. Jetzt rücken wir der Meisterschaft natürlich ein Stückchen näher..."
Durch den späten Siegtreffer kann der FC Bayern die Meisterschale sogar schon am Dienstagabend gegen Werder Bremen aus eigener Kraft klarmachen. Dann sind auch die Topstars Lewandowski und Müller zurück, die ausgeruht in die erste Mannschaft zurückkehren werden, wie Flick nach dem Abpfiff bei Sky verriet.
(as)