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DFB-Kader für EM 2021: Löw holt Müller und Hummels – bei Boateng weicht er aus

Jogi Löw gibt heute seinen Kader für die Europameisterschaft bekannt.
Jogi Löw gibt heute seinen Kader für die Europameisterschaft bekannt.Bild: screenshot DFB-TV
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DFB-Kader für die EM 2021: Löw holt Müller und Hummels zurück in die Nationalelf – bei Boateng weicht er aus

19.05.2021, 12:0419.05.2021, 16:41
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Bundestrainer Joachim Löw holt Thomas Müller und Mats Hummels für die Fußball-EM zurück in die Nationalmannschaft. Löw berief die beiden im März 2019 ausgemusterten Weltmeister von 2014 in seinen 26er-Kader für das paneuropäische Turnier (11. Juni bis 11. Juli). Überraschend sind auch Linksverteidiger Christian Günter (SC Freiburg) und Stürmer Kevin Volland (AS Monaco) dabei.

Der deutsche Rekordmeister Bayern München stellt mit acht Spielern den Kern des Aufgebots, auch Youngster Jamal Musiala (18) wurde nominiert. Das Torhüter-Trio bilden nach dem Ausfall von Marc-Andre ter Stegen (Knie-OP) Kapitän Manuel Neuer, Kevin Trapp und Bernd Leno. Julian Draxler und Julian Brandt wurden hingegen nicht berücksichtigt.

Sein endgültiges Aufgebot muss Löw bis zum 1. Juni der UEFA melden, das Trainingslager startet am 28. Mai in Seefeld/Tirol. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) trifft in der Vorrunde in München auf Weltmeister Frankreich (15. Juni), Titelverteidiger Portugal (19.) und Ungarn (23.). - Das deutsche EM-Aufgebot:

Tor: Manuel Neuer (Bayern München), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt), Bernd Leno (FC Arsenal)

Abwehr: Antonio Rüdiger (FC Chelsea), Mats Hummels (Borussia Dortmund), Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach), Niklas Süle (Bayern München), Emre Can (Borussia Dortmund), Lukas Klostermann (RB Leipzig), Robin Gosens (Atalanta Bergamo), Robin Koch (Leeds United), Christian Günter (SC Freiburg), Marcel Halstenberg (RB Leipzig)

Mittelfeld/Angriff: Joshua Kimmich (Bayern München), Ilkay Gündogan (Manchester City), Serge Gnabry (Bayern München), Kai Havertz (FC Chelsea), Toni Kroos (Real Madrid), Leon Goretzka (Bayern München), Timo Werner (FC Chelsea), Thomas Müller (Bayern München), Leroy Sane (Bayern München), Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach), Jamal Musiala (Bayern München), Florian Neuhaus (Borussia Mönchengladbach), Kevin Volland (AS Monaco)

Unten der Liveticker aus der DFB-Pressekonferenz zum Nachlesen.

14.00 Uhr: Marco Reus war für den DFB-Kader vorgesehen

Marco Reus war planmäßig im Kader vorgesehen, gibt Jogi Löw offen zu, er sei ja in letzter Zeit "gut drauf" gewesen. "Ich wollte aber dieses klare und offene Gespräch mit ihm."

Reus fehlt, weil er selber abgesagt hat. Dies aus gesundheitlichen Gründen, bzw. wegen Ermüdung nach der vergangenen Saison und einer Verletzung.

13.57 Uhr: Plan B zu Toni Kroos?

Ob es einen Plan B zu Toni Kroos gebe, der sich mit dem Coronavirus infiziert hat, will ein Journalist wissen. "Wir machen uns diese Gedanken, denn bis zum ersten Spiel kann man Spieler nachnominieren. Darauf sind wir vorbereitet. Bei Toni Kroos sind wir aber voller Hoffnung, dass er es schafft. Er hatte das ganze Jahr über extrem viele Spiele gemacht. Es ist sicherlich wichtig, dass er jetzt pausieren kann. Wir gehen davon aus, dass er es schafft."

13.53 Uhr: Keine Gespräche mit Boateng

Mit Boateng hat Jogi Löw im Vorfeld der Nominierung nicht gesprochen.

13.52 Uhr: Große Enttäuschung bei Julian Draxler

Löw: "Bei Julian war die Enttäuschung groß", sagt Löw ganz offen über Draxler. "Er ist ein Spieler, mit dem ich persönlich ein sehr gutes und enges Verhältnis hatte, schon als er jung war. Klar, der Julian hätte extrem gute Fähigkeiten. In den letzten zwei Jahren hat er aber sehr wenig regelmäßig gespielt. Es war ehrlicherweise eine schwierige Entscheidung. Ich würde ihm wünschen, dass er in Paris auch eine andere Rolle finden kann, damit er wieder in die Nationalmannschaft zurückkehren kann. Er war natürlich völlig zu Recht enttäuscht."

13.46 Uhr: Hummels und Müller müssen "Verantwortung übernehmen"

Im Trainingslager könnten einzelne Spieler später kommen, vor allem jene, die im Champions-League-Finale stehen. Nach dem kräfteraubenden Jahr war es zudem nötig, dass die Spieler ein paar Tage frei bekommen.

"Wir erwarten von Müller und Hummels, dass sie in schwierigen Momenten Führung und Verantwortung übernehmen", so Löw. Aber es seien "sehr integrative" Spieler, da mache er sich überhaupt keine Sorgen.

13.42 Uhr: Stammplatzgarantie für Hummels und Müller?

Wenn man Hummels und Müller mitnimmt, haben die eine Stammplatzgarantie?

Löw: "Wir machen das ja aus sportlicher Überzeugung, weil wir glauben, sie können ihren Beitrag leisten. Sie haben die Erfahrung, wir setzen logischerweise auf sie. Eine Garantie wird nie ein Trainer geben. Aber in unseren Gedanken spielen sie eine wesentliche Rolle."

13.36 Uhr: Löw über Enttäuschungen in den Nominierungsgesprächen

Es waren die letzten Nominierungsgespräche für Jogi Löw, der als Bundestrainer die letzte EM bestreiten wird. "Man spürt am Telefon eine große Freude, wenn man die Spieler anruft. Es ist für jeden etwas Außergewöhnliches. Aber es gibt natürlich auch Absagen, die man macht. Da kann man sich vorstellen, dass für einige eine Welt zusammenbricht. Manchmal ist es als Trainer schwierig, jedem Spieler plausible Erklärungen zu geben, weil viele gleichwertig sind, aber man muss sich nun mal für jemanden entscheiden. Das tut als Nationaltrainer dann auch weh. Die Gespräche gehören dazu, sind aber nicht immer so angenehm."

13.22 Uhr: Wieso fährt Marco Reus nicht zur EM?

Marco Reus hat von sich aus auf eine Teilnahme verzichtet. Vor Saisonbeginn war er sieben Monate lang verletzt. Für Die EM fühle er sich nicht genug fit, so seine Angaben in der Öffentlichkeit. Es wurde aber spekuliert, dass dies Ausreden sein könnten, damit Reus keine öffentliche Abfuhr von Löw kassiert. Viele fragen sich, ob Löw Marco Reus ohnehin nicht mitgenommen hätte.

Jogi Löw habe mit Reus gesprochen. "Ich kenne ihn viele Jahre. Er hatte leider in seiner Karriere das große Pech, leider auch 2014, dass er sich einige Verletzungen zugezogen hat. Über die Jahre hinweg hatte er immer wieder Zeiten, wo er länger ausfiel. Das hat bei ihm natürlich Spuren hinterlassen. Er ist ein großartiger Spieler, er ist natürlich für jede Mannschaft ein Gewinn. Aber wir haben offen geredet, und er hat mir gesagt, er sei müde und müsse vorsichtig sein. Für seinen Körper wäre eine Pause gut. Einfach auch, um in der neuen Saison dann fit zu sein. Ich habe ihm dann gesagt, wir brauchen hohe Energie, hohe Intensität. Alle Spieler müssen hochfahren, auch in der Vorbereitungszeit. Ich muss mich bei Marco für seine Offenheit bedanken. Wir hätten ihn gerne dabei gehabt, aber wir akzeptieren und respektieren die Situation."

13.20 Uhr: Neuer vermisst Fans im Stadion

11-Jährige vom SC Viktoria fragen Manuel Neuer, was der Unterschied ist, wenn Fans fehlen. Neuer: "Wir brauchen die tolle Atmosphäre im Stadion. Das ist sensationell. Es fehlt uns Spielern allen und wir warten darauf, dass das wieder möglich ist."

13.12 Uhr: "Wieso läufts in der EM-Qualifikation nicht immer gut?"

Eine Schülerin will wissen, wieso eine Mannschaft mit demselben Trainer einmal extrem erfolgreich ist, aber dann in der Qualifikation wenige Erfolge feiert.

Löw dazu: "Wir waren in allen Qualifikationen immer auf dem ersten Platz. Jetzt haben wir leider ein Spiel verloren, zwei gewonnen, aber das Ziel für den DFB ist es wieder, den ersten Platz für die Qualifikation des nächsten Turniers einzunehmen."

13.10 Uhr: Gute EM auch mit weniger Zuschauern?

Offenbar können nur 14.000 Zuschauer in die Stadien. Ein Fragesteller möchte wissen, ob da für die Spieler genügend "Push" aufkommen kann. Neuer: "Wir wissen, dass wir für unsere Fans spielen, wir freuen uns über jeden Support. Wir drücken die Daumen dafür, dass die Voraussetzungen dafür geschaffen werden."

Jogi Löw: "Zum Fußball gehören Emotionen, Anfeuerungsrufe, Pfiffe, Gesänge. Wir freuen uns, wenn es so kommt, dass bei der EM wenigstens ein Teil zugelassen wird."

13.08 Uhr: Manuel Neuer über seine Gesundheit

Manuel Neuer über die Schalte: "Für die Nationalspieler ist das Turnier schon in den Köpfen. Für uns Bayern-Spieler ist die Saison fast gelaufen, jetzt verabschieden wir noch den einen oder anderen Spieler und Trainer. Aber wir stellen uns aufs Turnier ein und freuen uns."

Der Senior fragt den Spieler nach seinem gesundheitlichen Zustand. "Mir gehts gut, vielen Dank der Nachfrage. Ich muss keine Medikamente einnehmen, kann alles mitmachen."

13.06 Uhr: Frage aus dem Seniorenheim

Ein Senior, der zugeschaltet wird, fragt, welchen Platz Deutschland wohl belegen wird. Löw: "Das erste Ziel ist, das Finale zu erreichen, das ist was Besonderes. Da guckt die ganze Welt zu. Beim Turnier ist es eben wichtig, jedes einzelne Spiel so anzugehen, als ob es ein Finale wäre. Das ist die richtige Einstellung. Wenn man zu früh von Zielen redet, ist es ein bisschen belastend." Der Senior freue sich darüber, dass Löw ins Finale kommen will.

13.02 Uhr: Wieso fährt Boateng nicht zur EM?

"Logischerweise haben wir uns auch Gedanken über Jérôme Boateng gemacht. Ich denke mit höchstem Respekt über ihn. Er wurde Weltmeister, hatte einen großen Anteil bei Bayern für ihren Erfolg. Wir hatten aber auch Spieler, die eine gute Abwehr geleistet haben in der letzten Zeit. Daher haben wir uns nur für Hummels entschieden. Es schmälert unsere Meinung über ihn aber keineswegs. Er hat für uns die höchste Anerkennung. Er ist ein großartiger Spieler über viele Jahre."

13.00 Uhr: "Wir zählen nicht zu den absoluten Favoriten"

Deutschland zähle nicht zu den "absoluten Favoriten", warnt der Bundestrainer. Diese Ausgangssituation belaste die Nationalelf aber nicht, versichert Löw. "Es ist wichtig, dass man jedes Spiel so konzentriert angeht wie ein K.O.-Spiel."

12.54 Uhr: Müller und Hummels fahren zur EM

Jogi Löw sagt auf eine Frage: "Wir haben uns bewusst damals entschieden, dass der Zeitpunkt gekommen ist, jungen Spielern den Raum zu geben, sich zu entwickeln." Man wolle jetzt aber das Turnier gewinnen, und man setzt auf die Erfahrung von Spielern wie Müller und Hummels. "Sie kennen uns Trainer, sie kennen einen Großteil der Mannschaft, sie kennen das Turnier. Von daher wars zum jetzigen Zeitpunkt das Richtige, sie zurückzuholen."

12.51 Uhr: DFB rechnet mit Kroos

"Wir gehen davon aus, dass Toni Kroos nach seiner Covid-Infektion zum Turnierstart wieder bereit sein wird", sagt Löw. Man setze auf sehr unterschiedliche Spielertypen vorne, erklärt der Bundestrainer weiter. "Wir haben uns entschieden, den Kevin Volland dazuzunehmen. Nachdem wir gesehen haben, was er in Frankreich geleistet hat diese Saison, sind wir sicher, dass er mit seinem Durchsetzungsvermögen und mit seiner Torgefahr uns bereichern kann."

12.51 Uhr: Christian Ginter als Überraschung

"Ihn zeichnet aus, dass er eine sehr gute Dynamik hat, sowohl in der Defensive als auch in der Offensive mit viel Energie. Und einer hohen Torgefahr", so Löw.

12.49 Uhr: Mats Hummels kehr zurück

Jogi Löw kündigt Mats Hummels Rückkehr an. "Wir hatten in der Defensive nicht immer die gewünschte Stabilität. Das hat mit einer langen Pause zu tun. In einigen Spielen fehlte uns auch die Erfahrung." Man habe die Entscheidung aus absoluter Überzeugung getroffen, so der Bundestrainer. Hummels bringe viel Erfahrung mit. Das ist eine Konsequenz aus dem sehr aufgefrischten DFB-Team, das zwar starke Spieler hat, aber eben Erfahrungswerte von Spielern wie Hummels fehlt. Mit der Rekrutierung von Hummels und Müller wirkt Löw diesem Umstand entgegen.

12.47 Uhr: Aufgebot

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"Es war bedauerlich, als Marc ter Stegen uns kontaktiert hat. Denn wir wissen, dass Marc in den letzten Jahren bei Barcelona gute Leistungen erbracht hat." Hinter Manu Neuer habe man aber zwei klasse Torhüter, so Löw.

12.45 Uhr: Größerer Kader

Die UEFA hat vor einigen Tagen die Entscheidung getroffen, dass der Kader aus 26 Spielern bestehen dürfe. Löw: "Das ist eine vernünftige Entscheidung. Wir haben immer wieder erlebt, dass Spieler aufgrund einer Covid-Erkrankung kurzfristig ausgefallen sind. Daher macht die höhere Zahl wirklich auch Sinn. Wir haben darauf verzichtet, noch mehr Spieler mitzunehmen, wie wir das in den vergangenen Jahren teilweise gemacht haben. Insgesamt 26 Spieler reichen total aus." Die Herausforderungen seien gegeben, dass es nur 23 Spieler auf den Bogen schaffen. Das heißt, drei Spieler werden auf der Tribüne sitzen müssen. "Als Trainer ist es wichtig zu schauen, dass die Motivation auch bei jenen aufrechterhalten bleibt", so Löw. Das sei ausschlaggebend für einen Erfolg.

12.40 Uhr: Spezielle Herausforderungen

Löw sagt, mit der Pandemie umzugehen, sei natürlich die größte Herausforderung gewesen. Man musste Spieler versuchen zu beobachten, was nicht immer einfach war. Man konnte nicht viel reisen, die Spieler kaum im Ausland besuchen, wo sie spielten. "Viele Spieler hatten eine ganz kurze Sommerpause, manche gar keine, zum Beispiel jene, die im Champions-League-Finale waren. Das ist eine ganz andere Situation, wie sie vor anderen Turnieren war." Trotzdem sei man in der glücklichen Lage gewesen, dass alle ihren Beruf ausüben konnten. "Das war das Positive", so Löw.

12.38 Uhr: "Intensive Zeit"

Jetzt spricht Jogi Löw: "Es war eine sehr intensive Zeit, die Vorbereitungen zu organisieren. Organisatorisch wie auch inhaltlich. Wir haben viele Stunden gemeinsam verbracht und diskutiert." Es sei nochmals alles überprüft worden, nochmals jeder Stein umgedreht worden. "Um die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen."

12.36 Uhr: Videobeitrag zeigt Herausforderungen

Der DFB zeigt einen Videoclip, der zeigt, wie der Verband während Corona unter erschwerten Bedingungen die Planungen für die EM 2021 aufnahm. Eigentlich nur ein Sitzungszimmer mit Gesprächsfetzen. Sie spannen die Teilnehmenden auf die Folter.

12.30 Uhr: Die Pressekonferenz beginnt

6500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verfolgen die Pressekonferenz des DFB live übers Netz. Das Interesse ist groß.

(ogo/mit Material von afp)

Verwirrung um Zukunft von Toni Kroos – Real Madrid gibt Klarheit

Toni Kroos hat in den zurückliegenden Länderspielen gezeigt, weshalb er bei Real Madrid seit zehn Jahren unumstritten ist. Er ging als Taktgeber in die Spiele des DFB-Teams, brillierte in den Partien gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) mit jeweils einer Vorlage und war sich auch für die ein oder andere Grätsche nicht zu schade.

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