Beim englischen Fussballklub Chelsea will man Antisemitismus mit Bildung bekämpfen. Bild: imago stock&people
Bei Chelsea will man Antisemitismus mit Bildung bekämpfen. Wer künftig judenfeindliche Äußerungen von sich gibt, soll das Konzentrationslager in Auschwitz besuchen und sich mit der schrecklichen Geschichte auseinandersetzen.
Chelsea-Besitzer Roman Abramovich. bild: ap
Die Initiative stammt von Roman Abramovich – Besitzer des Fußballklubs und selber Jude. Allerdings will er niemanden dazu zwingen. Renitente haben die Wahl zwischen einem Stadionverbot von bis zu drei Jahren oder einer Bildungsreise.
Bruce Buck (rechts). bild: ap images for the football busin/ap images
Bei den "Blues" ist man der Auffassung, dass sich durch Banne und Verbote das Verhalten einer Person nicht ändert. "Diese Politik gibt ihnen die Möglichkeit, zu erkennen, was sie getan haben, damit sie sich besser verhalten wollen", zitiert The Sun Bruce Buck, Vorstandsmitglied von Chelsea.
Chelsea-Anhänger sind in der Vergangenheit vermehrt negativ aufgefallen. Letzten September sangen Dutzende während eines Spiels gegen die Tottenham Spurs – ein Klub mit einer großen jüdischen Fangemeinde – antisemitische Gesänge.
Der englische Verein engagiert sich aktiv gegen Judenhass. Eine Delegation aus Chelsea nahm im April am jährlichen "Marsch der Lebenden" in Auschwitz teil. Im Juli besuchten rund 150 Personen – Fans und Klubmitglieder – das Konzentrationslager in der polnischen Stadt.
"Die Reisen nach Auschwitz waren wirklich wichtig und effektiv", sagte Buck weiter. Man werde sich dafür einsetzen, dass auch andere Klubs Antisemitismus bekämpfen. Chelsea will zudem für die Kosten der Bildungsreise aufkommen – das verstehe sich von selbst.
(vom / watson.ch)