Die Red Bull Arena in Leipzig.Bild: imago images/Picture Point LE/sven sonntag
Bundesliga
Aus Panik vor dem neuartigen Coronavirus hat
der Sicherheitsdienst von RB Leipzig eine
Gruppe Japaner am Sonntag des Stadions verwiesen. Gut zehn Minuten nach Beginn
des Spiels gegen Bayer Leverkusen hätten etwa
zehn Ordnern die Gruppe aus der Red Bull Arena geschmissen. Dabei soll ihnen erklärt
worden sein, dass dies aus Sorge vor dem Virus geschehe. Den Japanern
wurde zugesagt, dass das Geld für die Tickets zu einem späteren
Zeitpunkt erstattet werde. Das teilten Personen aus der Gruppe am
Montag via Twitter mit.
Panik vor Coronavirus: RB Leipzig bestätigt den Vorfall und entschuldigt sich
Der Klub bestätigte den Vorfall am Montagnachmittag und
entschuldigte sich. Der Sicherheitsdienst sei angehalten gewesen,
Personengruppen aus potenziellen Risikogebieten gemäß eines Papiers des Robert-Koch-Instituts ("Allgemeine Prinzipien der Risikoeinschätzung und Handlungsempfehlung für Großveranstaltungen") verstärkt zu
kontrollieren. "Leider ist hier im konkreten Fall im Zuge der großen
Verunsicherung, die aktuell auch bei uns um dieses Thema besteht, in
der Auslegung gegenüber unseren japanischen Gästen ein Fehler
unterlaufen. Für diesen Fehler möchten und müssen wir uns an dieser
Stelle entschuldigen", teilte RB mit.
Am Montag trafen sich Club-Verantwortliche mit Vertretern der
japanischen Delegation, entschuldigten sich persönlich und luden sie
zu einem Heimspiel ein. Die Japaner weilten aufgrund einer
Kooperation mit der Universität in der Stadt. "Uns war zu jeder Zeit
bewusst, dass es hier um die Verunsicherung aufgrund des Coronavirus
ging und nichts anderes. Wir schauen nun nach dem konstruktiven
Austausch nach vorne", sagte Organisator Christian Hartmann von der
sportwissenschaftlichen Fakultät.
In einem Update zur Stellungnahme zum Vorfall heißt es auf der Webseite des Bundesligisten mittlerweile: "Wir verweisen hier zeitgleich ganz klar auf die Werte unseres Klubs und betonen: Wir stehen für Toleranz, Integration und Offenheit und stellen uns seit unserem Bestehen entschieden gegen Rassismus und jedwede Art von Ausgrenzung." Der Klub sei stolz auf "14 Nationalitäten und diverse Kulturen" innerhalb der Mannschaft.
"Love, Peace and Rasenball"
Bild: imago images/Picture Point LE/sven sonntag
Vor dem Spiel gegen Leverkusen hatte es im RB-Fanblock noch eine
große Choreographie gegeben. Unter dem Motto "Love, Peace and
Rasenball" stellte man sich öffentlich gegen jegliche Form von
Rassismus und Diskriminierung. Auch Vorstandschef Oliver Mintzlaff
hatte das vor dem Spiel betont.
(as/dpa)
Frank Buschmann gehört zu den bekanntesten Stimmen Deutschlands. Der 59-Jährige kommentiert seit Jahrzehnten Fußballspiele im deutschen TV und für die Videospielreihe FIFA respektive EA Sports FC auch virtuelle Partien. Darüber hinaus moderiert und kommentiert er aber auch Unterhaltungsshows.